Präzision in der Wüste: Rheinmetalls Drohnenabwehr im Ultra-Nahbereich

Im Rahmen der multinationalen Demonstrationsübung Red Sands III im September 2024 zeigte Rheinmetall Canada die Leistungsfähigkeit seines Drohnenabwehrsystems für den Ultra-Nahbereich. Gemeinsam mit dem United States Central Command und den Streitkräften Saudi-Arabiens wurde das neue System getestet. Im Mittelpunkt der Übung stand die Abwehr unbemannter Flugsysteme (C-UAS, Counter Uncrewed Aerial Systems) in komplexen Szenarien.

Präzision: Rheinmetall Canada teste sein unbemanntes System zur Drohnenabwehr im Ultra-Nahbereich in der Wüste Saudi-Arabiens.
Rheinmetall Canada teste sein unbemanntes System zur Drohnenabwehr im Ultra-Nahbereich in der Wüste Saudi-Arabiens.
Foto: Rheinmetall

Der Demonstrationsübung Red Sands III vorausgegangen waren Qualifikationstests in den USA, bei denen das Ultra-Nahbereich-Abwehrsystem (Ultra-SHORAD, Ultra-Short-Range-Air-Defence) von Rheinmetall bereits seine Zuverlässigkeit demonstriert hatte. Das System wurde speziell entwickelt, um kleine, schnelle Drohnen auf Distanzen von 50 bis 700 Metern abzuwehren. Es nutzt das unbemannte Bodensystem Mission Master XT als mobile Trägerplattform.

Kern des neuen Systems zur Drohnenabwehr im Ultrra-Nahbereich ist allerdings die ferngesteuerte Waffenstation Fieldranger in der Version Multi – ausgestattet mit zwei Dillon Aero M134D-Miniguns. Fieldranger und Mission Master XT sind in den USA keine unbekannten – auch das U.S. Marine Corps testete diese Kombination bereits.

Neu sind bei der Version zur Drohnenabwehr jedoch ein integriertes Radar, optische Sensoren und ein KI-basiertes Zielerfassungssystem. Wodurch die mobile Drohnenabwehr für den Ultra-Nahbereich sowohl für Erkennung, Verfolgung und Bekämpfung von kleineren Bedrohungen auf kurze Distanzen zuständig sein soll. Das Konzept ist zudem mehrschichtig ausgelegt und ermöglicht eine effektive Abwehr durch seine Multi-Domain-Fähigkeiten und Konnektivität mit anderen Systemen.

Tests der Drohnenabwehr bei extremer Witterung

Während der Übung im Ultra-Nahbereich bewältigte das Rheinmetall-System fünf anspruchsvolle Szenarien, die reale Bedrohungen simulierten. Dazu gehörten Multicopter der Klassen 2 und 3 sowie Starrflügler der Klasse 3. Nach Angaben von Rheinmetall erzielte das Ultra-SHORAD-System Treffer bei allen Angriffen und neutralisierte jede Mehrrotor-Drohne bereits beim ersten Überflug.

Auch unter den extremen Bedingungen der saudi-arabischen Wüste – mit Temperaturen von bis zu 45 °C – konnte Rheinmetalls Drohnenabwehr die genannten Treffer erzielen. Das System zeigte keine Anfälligkeit für Überhitzung, Waffenstörungen oder Stromausfälle – auch nicht bei staubigen Umgebungen und schlechter Sicht. Frühere Tests in den USA hatten bereits die Widerstandsfähigkeit bei hoher Luftfeuchtigkeit und starkem Regen bestätigt.

Der KI-gesteuerte Tracker kann auch bei extremem Klima angreifende Drohnen frühzeitig erkennen und klassifizieren. Inwieweit die KI von Rheinmetall Canada lernfähig gegenüber neuer Drohnen ist, um auch diese treffsicher zu klassifizieren, ist derzeit nicht bekannt.

Kosteneffizient steht bei moderner Drohnenabwehr im Vordergrund

In aktuellen Konflikten wird bei kleinen Drohnen häufig auf Masse gesetzt. Viele kleine Drohnen abzuwehren, geht mit herkömmlichen Luftverteidigungssystemen jedoch stark ins Geld. Aus diesem Grund entwickeln Unternehmen wie Rheinmetall kostengünstigere Drohnenabwehrsysteme, die mit herkömmlichen Projektilen oder aber mit Laserstrahlen wirken sollen. Neben der hohen operativen Effektivität soll das neue Rheinmetall-System für den Ultra-Nahbereich daher auch durch seine Wirtschaftlichkeit überzeugen.

Die Übung Red Sands III zeigte darüber hinaus auch die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Erprobung neuer Verteidigungstechnologien.

„Wir sind stolz darauf, eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Einsatzbereitschaft und der Förderung von Innovationen zur wirksamen Bekämpfung neuer Bedrohungen gespielt zu haben“, erklärte Alain Tremblay, Vice-President Business Development and Innovation bei Rheinmetall Canada, zur Bedeutung der Teilnahme des neuen Ultra-Nahbereich-Systems für die gesamte Demonstrationsübung.

Die bei Red Sands III unter Beweis gestellten Fähigkeiten des Ultra-SHORAD-Systems sind ein weiterer Baustein auf dem Weg zur Abwehr von Klein- und Kleinstdrohnen. Mit Präzision und Wirtschaftlichkeit könnte das System eine Antwort auf eine wachsende Gefahr durch Drohnen sein, die immer häufiger auch in asymmetrischen Konflikten und unübersichtlichen Einsatzszenarien zum Einsatz kommen.

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Verwendete Schlagwörter

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