Meilensteine für E-7A Wedgetail, MQ-28 Ghost Bat und MQ-25 Stingray

Gestern luden Steve Parker, Interims-Präsident und Geschäftsführer Boeing Defense, Space & Security sowie Bernd Peters, Vice President Development & Strategy, zu einem Briefing während der Paris Air Show ein. Das Portfolio an Themen war vielfältig. Im Rahmen des Pressebriefings gaben die beiden unter anderem einen Meilenstein bei der Entwicklung der E-7A Wedgetail, der MQ-28 Ghost Bat und der MQ-25 Stingray bekannt.

Steve Parker, Interims-Präsident und Geschäftsführer Boeing Defense, Space & Security sowie Bernd Peters, Vide President Development & Strategy (v.l.n.r.), informierten über den Sachstand unter anderem beim australischen MQ-28 Ghost Bat.
Steve Parker, Interims-Präsident und Geschäftsführer Boeing Defense, Space & Security sowie Bernd Peters, Vide President Development & Strategy (v.l.n.r.), informierten über den Sachstand unter anderem beim australischen MQ-28 Ghost Bat.
Foto: CPM Defence Network/André Forkert

So hat der Hersteller Boeing zusammen mit der Royal Australian Air Force (RAAF) erfolgreich einen Test zum MQ-28-Teaming mit dem E-7A Wedgetail Aufklärungsflugzeug absolviert. Im Rahmen der Demonstration hat die Boeing E-7A gleich zwei unbemannte MQ-28-Luftfahrzeuge durch einen einzigen Bediener an Bord einer E-7A Wedgetail gesteuert.

Der erfolgreiche Test bestätigt wichtige Interoperabilitätsanforderungen zur Erfüllung der Einsatzfähigkeit. Dabei wurde erfolgreich eine Mission gegen ein Luftziel – inklusive Auslösung eines Effektors und die Bekämpfung – abgeschlossen. Dabei kamen zwei MQ-28 Ghost Bat-Luftfahrzeuge im Flug und ein drittes digitales Flugzeug zum Einsatz. Alle Maschinen wurden von einer fliegenden E-7A Wedgetail aus gesteuert.

Teaming der Systeme zur einfacheren Kontrolle

Während der Mission übernahm ein einzelner Bediener an Bord der E-7A die Kontrolle über die unbemannten MQ-28 und ahmte deren Rolle beim Vorausfliegen und beim Schützen bemannter Ziele nach. „Dieser Test demonstriert die Integration der gesamten Systemfamilie, die Stärke unserer offenen Systemarchitektur und ist ein entscheidender erster Schritt zur nativen Integration der Software- und Kommunikationssysteme der Missionspartner in die E-7A Wedgetail“, sagte Glen Ferguson, Direktor der MQ-28 Global Programs.

Es bestätige nicht nur ein Schlüsselelement des MQ-28-Einsatzkonzepts, sondern zeige auch, wie kollaborative Kampfflugzeuge die Rolle der E-7A erweitern und stärken können, um zukünftigen Streitkräfteanforderungen gerecht zu werden. Der australische Minister für Verteidigungsindustrie, Pat Conroy, würdigte diesen Meilenstein mit den Worten: „Die Ghost Bat hat das Potenzial, einen einzelnen Kampfjet in ein Kampfteam zu verwandeln, mit fortschrittlichen Sensoren, die wie Hunderte von Augen am Himmel wirken.“

Die Software wurde gemeinsam von Boeing Defence Australia, der Defence Science and Technology Group und den Forschungslaboren der US-Luftwaffe entwickelt und implementiert. „Es war eine außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Organisationen aus Regierung, Auftragnehmern und globalen Partnern“, sagte Adam Tsacoumangos, Direktor der Lufthoheitsprogramme von Boeing Phantom Works. Dieser Test ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen mit RAAF-Ressourcen in diesem Jahr, die zusammen als Capability Demonstration 2025 (CD25) bekannt sind. Zukünftige Tests werden die Zusammenarbeit mit anderen Einheiten, darunter F/A-18F und F-35, beinhalten.

MQ-28 mit Interessenten in Europa

Auch wenn der Test für Australien durchgeführt wurde, so berichtetet Bernd Peters von einem großen Interesse aus Europa an der MQ-28 CCA (Collaborative Combat Aircraft) Plattform. Seiner Aussage nach ist die MQ-28 die derzeit fortgeschrittenste CCA-Plattform weltweit.

Die Boeing MQ-28 ist ein unbemanntes, kollaboratives Kampfflugzeug (CCA), das intelligente Mensch-Maschine-Technologie nutzt, um die Kräfte zu verstärken. Sie ist für den Einsatz mit bestehenden Militärflugzeugen konzipiert, um operative Relevanz, Durchhaltevermögen und Überlebensfähigkeit in stark umkämpften Umgebungen zu gewährleisten. Ausgestattet mit autonomen Systemen und Technologien bietet die MQ-28 bahnbrechende Fortschritte in puncto Geschwindigkeit, Wirtschaftlichkeit und Stückzahl und reduziert gleichzeitig das Risiko für bestehende bemannte Kampfflugzeuge. Sie bringt laut Boeing kampfflugzeugähnliche Leistungen mit, ist 11,7 m lang und bietet eine Reichweite von über 3.000 Seemeilen. Das heißt, sie kann die bemannten Plattformen sehr lange und weit unterstützen.

Boeing ist mit potenziellen Nutzernationen und lokalen Industriepartnern in Gesprächen, auch in Europa. So geht es zum Beispiel um den Workshare. Bereits heute gibt es in der Maschine europäische Anteile, zum Beispiel von BAE Systems. Interessant war die Aussage, dass Boeing auch bereit ist, Design Autorität in Ausland zu transferieren. So bereits nach Australien geschehen. Insgesamt erwartet Boeing mehr internationale und US-europäischen Kooperationen. Als internationales Unternehmen will Boeing hier voranschreiten.

Nächste Tests der MQ-25 Stingray

Erfolge konnte Boeing auch zur MQ-25 Stingray vermelden. Die MQ-25 Stingray ist das erste trägergestützte unbemannte Luftfahrzeug der U.S. Navy. Die Stingray ist für den Einsatz von Flugzeugträgern konzipiert und dient in erster Linie der Reichweitenerweiterung der Trägergeschwader durch unbemannte Luftbetankung. Ihre sekundäre Aufgabe ist die Informationsbeschaffung, Überwachung und Aufklärung (ISR).

Die ersten MQ-25 Stingray konnten ihre ersten Aufgaben bei der U.S. Navy erfolgreich bestehen. Im Laufe des Jahres soll auch der erste Start von einem Flugzeugträger erfolgen. Bisher stehen für die anstehenden Teste sieben MQ-25 Stingray-Maschinen zur Verfügung.

Als unbemanntes Flugzeugsystem, das für die Mission der US-Marine entwickelt wurde, wird es die erforderliche robuste Betankungskapazität bieten und dadurch die Kampfreichweite der eingesetzten Kampfflugzeuge Boeing F/A-18 Super Hornet, Boeing EA-18G Growler und Lockheed Martin F-35C erweitern, so Boeing.

Weitere Erfolgsprojekte von Boeing

Mit dem F-47 Kampfflugzeug hat Boeing ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Die Boeing F-47 ist ein durch die U.S. Air Force in Auftrag gegebenes Kampfflugzeug der sechsten Generation. Dieses soll im Rahmen des Next Generation Air Dominance (NGAD)-Programms als Nachfolger der Lockheed Martin F-22 entwickelt werden.

Steve Parker schaute während der Pressekonferenz gerade bei diesem Project sehr zuversichtlich in die Zukunft und berichtete, dass es sich bei der F-47 um eine Stealth Plus Plus-Fähigkeit handelt, und damit deutlich höher als die der F-22 oder auch F-35 ist. Mehr durfte er mit Verweis auf die U.S. Air Force nicht berichten.

Zudem geht Boeing davon aus, fester und wichtiger Bestandteil des Golden Dome Projektes zu sein. Aber Parker merkte an, für dieses Projekt bedarf es der gesamten Industrie. Es sei viel zu groß für ein einziges Unternehmen. Zum genauen Sachstand konnte Boeing keine Angaben machen. Aber das Projekt steht bei der derzeitigen US-Administration weit oben auf der Prioritätenliste.

Die U.S. Air Force wird im Dezember 2025 zudem die ersten T-7 erhalten. Boeing hat bisher sehr viele Tests erfolgreich abschließen können. T-7 sei mehr als ein reines Trainingsflugzeug, es handelt sich um ein komplettes Ausbildungs- und Trainingssystem, gerade im Hinblick auf die Piloten für die Fighter der 5. und 6. Generation.

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