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F125 auf dem Weg in den Einsatz

Die BADEN-WÜRTTEMBERG ist die erste Fregatte der Klasse F125, die in einen operativen Einsatz gehen wird. Die Marineführung beabsichtigt, die BADEN-WÜRTTEMBERG ab Oktober 2023 für eine Einsatzdauer von etwa sechs Monaten in das östliche Mittelmeer zu entsenden. Direkt daran anschließen soll sich ein langfristiger Aufenthalt der Marine im indopazi- fischen Raum im Verband mit einer Versorgungseinheit. Diese Planungen bedeuten für die BADEN-WÜRTTEMBERG eine durchgehende Einsatzzeit von circa 14 Monaten ohne zwischenzeitliche Rückkehr nach Deutschland.
(Dieser Artikel erschien zuerst im cpmFORUM 4/23)
Die Fregatte F 222 BADEN-WÜRTTEMBERG läuft als erste F125 auf dem Weg in den Einsatz mit Schlepper- unterstützung in den Hafen des Marinearsenals ein in Wilhelmshaven. Foto: Bundeswehr / Susanne Krause-Weers
Die Fregatte F 222 Baden-Württemberg läuft mit Schlepperunterstützung in den Hafen des Marinearsenals ein in Wilhelmshaven, am 07.07.2022.
Foto: Bundeswehr / Susanne Krause-Weers

Die vier F125 wurden genau für solche Einsatzdauern entwickelt und gebaut – Stichwort Intensivnutzbarkeit und Mehrbesatzungskonzept. Nun kann das Typschiff den Beweis antreten, dass es die Anforderungen erfüllt und zwei verschiedene Einsätze, mit unterschiedlichen Szenarien im Mittelmeer und nachfolgend weltweit über einen Zeitraum von über einem Jahr inklusive Besatzungswechseln, erfolgreich absolvieren kann. Ihre bislang weiteste Reise führte die BADEN-WÜRTTEMBERG Anfang 2020 im Rahmen der Einsatzprüfung zur Warmwassererprobung bis nach Brasilien.

Das volle Einsatzprüfungsprogramm sollte ursprünglich in den zwölf Monaten nach Ablieferung des Schiffes durch die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) F125 am 30. April 2019 durchgeführt werden. Restarbeiten sollten in der für Mai/Juni 2020 geplanten Gewährleistungsliegezeit erledigt werden. Das Ziel, die technische Einsatzreife der BADEN-WÜRTTEMBERG zum Abschluss dieser Phase und für die Folgeschiffe mit deren jeweiliger Indienststellung herzustellen, ließ sich aufgrund der Menge und der Komplexität der nach der Abnahme durchzuführenden Arbeiten trotz umfangreicher Anstrengungen aller Beteiligter nicht erreichen.

Tatsächlich wird nun die BADEN-WÜRTTEMBERG rechtzeitig zu ihrer ersten Einsatzverpflichtung im Juli 2023 einsatzreif. Den Weg von der Abnahme der Schiffe bis zum Erreichen der Einsatzreife wollen wir nachfolgend – auch unter dem Blickwinkel „Lessons Learned“ für Folgeprojekte – näher betrachten. Dabei soll auch ein Eindruck vermittelt werden, wie komplex heute die Wechselwirkungen in einem Großprojekt sind.

Die Fregatte F 222 BADEN-WÜRTTEMBERG fährt in der Ostsee während der Produktion der Kampagne „Besatzung Bravo“. Foto: Bundeswehr / Sam Vogt
Die Fregatte F 222 Baden-Württemberg fährt in der Ostsee während der Produktion der Kampagne "Besatzung Bravo“, am 14.09.2020.
Foto: Bundeswehr / Sam Vogt

Herausforderungen nach der Abnahme

Maßgeblich für die Phase nach der Abnahme waren folgende Sachverhalte:

1. Der Wunsch, die Einsatzprüfung in dem einen Jahr nach Abnahme des ersten Schiffes (und mithin vor Ablauf der Gewährleistung) durchführen zu können, ging von unrealistischen Annahmen aus. In einer idealen Welt wird das Schiff ohne Änderungsbedarf von der Industrie „klar zum“ abgeliefert und kann direkt in die Einsatzprüfung starten.

Die Anforderungen der Informationssicherheit und des Datenschutzes, insbesondere hinsichtlich der Anbindung der Schiffe an die Fernmelde-, Führungs- und Fachinformationsdienste der Bundeswehr, erfordern jedoch unmittelbar nach Abnahme durchzuführende, umfangreiche Maßnahmen. Dazu gehörten bei F125:

  • Umstellung der IP-Adressen,
  • Änderung von Netzübergängen vom roten (VS-V/geheim) Netzwerk in das schwarze (VS-nfD) Netzwerk,
  • Einrüstung eines Ship Entry Point zur Kommunikationsanbindung an das landseitige Datennetzwerk,
  • Anbindung an die Bundeswehrlogistik durch Installation des im Projekt Log IT-U F125 entwickelten Systems SASPF autark,
  • Einrichtung und Anschluss des Fachinformationssystems FIS-B,
  • Aufspielen diverser roter und schwarzer Dienste des Führungsinformationssystems.

Dank intensiver und flexibler Abstimmung aller Beteiligten konnten diese Arbeiten auf den Schiffen jeweils in unter drei Monaten abgeschlossen werden.

Der Einsatzgruppenversorger A 1411 BERLIN versorgt die Fregatte F 225 RHEINLAND-PFALZ und die Fregatte F 216 SCHLESWIG-HOLSTEIN bei einem RAS-Manöver während der Übung Heimdall 2022 im Nordmeer vor der Küste von Norwegen. Foto: Bundeswehr / Julia Kelm
Der Einsatzgruppenversorger A 1411 Berlin versorgt die Fregatte F 225 Rheinland-Pfalz und die Fregatte F 216 Schleswig-Holstein bei einem RAS-Manöver während der Übung Heimdall 2022 im Nordmeer vor der Küste von Norwegen, am 16.10.2022.
Foto: Bundeswehr / Julia Kelm

2. Zudem mussten die Besatzungen während der Einsatzprüfungsphase umfangreiche Ausbildungsabschnitte durchlaufen, zweimal wurde der Besatzungswechsel erprobt, es gab Einschränkungen aus der beginnenden COVID-19 Pandemie, so dass unterm Strich für die Einsatzprüfung auf der BADEN-WÜRTTEMBERG faktisch nur circa sechs Monate verblieben. Wichtig für eine Klasse, die im weltweiten Einsatz vorgesehen ist, war, dass in dieser Phase die Kalt- und Warmwassererprobungen abgeschlossen werden konnten, so dass die Erkenntnisse bei den Folgeschiffen zum Teil noch vor Abnahme umgesetzt werden konnten.

3. Bei Abnahme der BADEN-WÜRTTEMBERG bestand signifikanter Nacharbeitsbedarf im Einsatzsystem. Dies betraf geschuldete Leistungen aus dem Bauvertrag, als auch Änderungsbedarf aufgrund neuer Vorschriften der Informationssicherheit und auslaufenden Freigaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Letztere wurden erst nach Abnahme der BADEN-WÜRTTEMBERG bekannt.

Bestimmend waren:

  • Nachentwicklung der Anlage zur Elektronischen Kampfführung KORA18,
  • Anpassung des Freund-Feind-Erkennungssystems (IFF),
  • Nachweis des Führungs- und Waffeneinsatzsystems FüWES-Software Release 2, inklusive Schnittstelle zum ADLER (Artillerie-, Daten-, Lage- und Einsatz-Rechner- verbund) III Führungssystems der Heeresartillerie,
  • Sog. Härtung der IT-Systeme, gemäß den Vorgaben des BSI,
  • Austausch der übrigen rot/schwarz Netzübergänge und
  • Nachbesserung des Kommunikationsmanagementsystems.

In Summe existierten darüber hinaus aus den Abnahmen der Schiffe über 1.500 Restpunkte – für ein Marineprojekt dieser Größenordnung nicht unüblich.

4. Das erste große Instandsetzungsvorhaben der Klasse, die Bedarfsinstandsetzung (BI, vergleichbar einer Depotinstandsetzung) der BADEN-WÜRTTEMBERG, war mit einer Dauer von circa einem Jahr ab November 2020 angesetzt. Geplant waren drei Wochen MArs-Liegezeit I (MLZ I, MArs = Marinearsenal Standort Wilhelmshaven), gefolgt von 39 Wochen Liegezeit in der Vertragswerft und zehn Wochen MArs-Liegezeit II. Aufgrund einer vergaberechtlichen Rüge konnte die MLZ I erst mit circa fünf Monaten Verzögerung im April 2021 beginnen.

Sowohl der Aus- und Wiedereinbau der überwiegend mit F125 eingeführten Waffen und Sensoren sowie der ca. 800 hinsichtlich Abstrahlsicherheit zu vermessenden IT-Geräte in den MLZ I/II als auch die Werftliegezeit, die einige Schwachstellen der Bauausführung offenlegte, führten zu Verzögerungen, sodass das MArs erst Ende Oktober 2022 das Ende der Bedarfsinstandsetzung mit Restpunkten erklären konnte. Aufgabe des Projekts war es nun, die bestehenden Defizite und Projektstörungen gezielt und in Abstimmung mit allen Beteiligten schnellstmöglich zu beseitigen.

Die Fregatte RHEINLAND-PFALZ verschießt Täuschkörper mit dem Multi Ammunition Softkill System (MASS) während der Übung Heimdall 2022 im Seegebiet vor der Insel Andøya in Norwegen. Foto: Bundeswehr / Volker Muth
Die Fregatte Rheinland-Pfalz verschießt Täuschkörper mit dem Multi Ammunition Softkill System (MASS) während der Übung Heimdall 2022 im Seegebiet vor der Insel Andøya in Norwegen, am 27.10.2022.
Foto: Bundeswehr / Volker Muth

Fortführung der Einsatzprüfung

Da die BADEN-WÜRTTEMBERG aufgrund der Bedarfsinstandsetzung nicht zur Verfügung stand, wurden die ausstehenden Anteile der Einsatzprüfung auf den drei Schwesterschiffen nachgeholt. Von besonderer Bedeutung waren der Schießabschnitt zur Qualifikation der reichweitengesteigerten 127mm Vulcano-Munition im Oktober 2022 sowie der Einsatz der RHEINLAND-PFALZ als Flaggschiff einer Commander Task Group (CTG) im Manöverrahmen im April dieses Jahres. Während dieser Seefahrt konnte als letzter entscheidender Schritt der Einsatzprüfung der Verschuss der Flugkörper RAM (Rolling Airframe Missile) und HARPOON erfolgreich nachgewiesen werden.

Auch die technischen Nachbesserungen wurden zunächst auf den Schwesterschiffen vorgenommen. Nach Abnahme der RHEINLAND-PFALZ am 28. Januar 2022 konnten das IFF-System und das FüWES SW-Release 2 inklusive ADLER-Anbindung nachgewiesen und erstmals KORA18 in ihrer finalen Ausbaustufe erprobt werden. Die Nachweise an diesem neuen, mit großer Empfindlichkeit und damit Auffassreichweite versehenen System konnten im Mai 2023 auf dem dritten Schiff SACHSEN-ANHALT abgeschlossen werden.

Die Härtungsmaßnahmen zur Informationssicherheit der IT-Systeme wurden im Frühjahr 2022 zunächst auf Schiff 2, der NORDRHEIN-WESTFALEN erfolgreich erprobt.

Baden-Württemberg nimmt Fahrt auf

Im Anschluss an die Bedarfsinstandsetzung waren die genannten Maßnahmen auch auf der BADEN-WÜRTTEMBERG umzusetzen. Damit musste für das Ausbildungsprogramm des 4. Fregattengeschwaders notgedrungen auf die anderen Schiffe zurückgegriffen werden.

Parallel zu den Instandsetzungsarbeiten der Werkstätten des MArs im Rahmen der MLZ II begann bereits die Regeneration der rot/schwarz Netzübergänge im Einsatzsystem. Die mit den Schiffen ausgelieferte Hardware verliert mit Ablauf des Jahres 2023 ihre Zertifizierung des BSI und darf fortan nicht mehr genutzt werden. Ersatz war zwingend notwendig, die Beauftragung der ARGE F125 erfolgte Ende 2021. Die BADEN-WÜRTTEMBERG ist das erste Schiff, auf dem bis Ende 2022 die neuen Netzübergänge eingebaut und im Januar 2023 nachgewiesen wurden.

Im Januar 2023 ging es für die BADEN-WÜRTTEMBERG zurück in die Ostsee, um die während der MLZ II aufgesetzte KORA18-Anlage zu erproben. Möglich ist dies in Deutschland nur auf der Range für den Elektronischen Kampf der Wehrtechnischen Dienststelle 71 vor Surendorf in der Eckernförder Bucht. Abgeschlossen wurde die Kampagne im März 2023. Drei der Wochenenden nutzte die Besatzung Delta zum Besuch der Auslandshäfen Malmö und Göteborg in Schweden sowie der lettischen Hauptstadt Riga. Auf diese Weise konnte die frisch instandgesetzte Fregatte Flagge im Ostseeraum zeigen und die Besatzung sich wieder „einfahren“. Einem abschließenden Performancetest, dann mit den Nachbesserungen der SACHSEN-ANHALT, wird die KORA18 im Juni 2023 unterzogen.

Die Fregatte F 225 RHEINLAND-PFALZ schießt mit dem 127mm Geschütz der Large Caliber Gun (LCG) während der Übung Heimdall 2022 im Seegebiet vor der Insel Andøya in Norwegen. Foto: Bundeswehr / Leon Rodewald
Die Fregatte F 225 Rheinland-Pfalz schießt mit dem 127mm Geschütz der Large Caliber Gun (LCG) während der Übung Heimdall 2022 im Seegebiet vor der Insel Andøya in Norwegen, am 26.10.2022.
Foto: Bundeswehr / Leon Rodewald

Seit Mitte März 2023 konnten keine weiteren Seemeilen gefahren werden, da die nächsten technischen Maßnahmen bis Anfang Juni an der Pier im Stützpunkt Wilhelmshaven umgesetzt werden müssen. Neben der Härtung der IT-Systeme wurde zeitgleich die Stabilität und Funktionalität des Kommunikationsmanagementsystems (KMS) verbessert.

In der Gesamtsicht könnte man die Liste der nach der Bedarfsinstandsetzung (BI) umgesetzten Rüstungsmaßnahmen noch weiterführen. Von den 555 Restpunkten der BADEN-WÜRTTEMBERG aus dem Bauvertrag konnte die ARGE F125 mittlerweile über 90 Prozent abstellen. Die Bearbeitung der Restpunkte aus der MLZ II wird im Juni 2023 mit dem Nachweisschießen der mit F125 neu in die Marine eingeführten Large Caliber Gun 127mm (LCG) abgeschlossen.

Die Gemengelage aus technischen Nachbesserungen und Nachweisen, Restpunkten des Bauvertrages und der Instandsetzung, Maßnahmen der IT-Sicherheit, dem erforderlichen Ausbildungsaufbau der Besatzungen und vielen weiteren, hier nicht erwähnten Maßnahmen lassen den Koordinierungsaufwand auf dem Weg zur Einsatzreife erahnen. Ohne eine risikominimierende Strategie der Verteilung der Maßnahmen auf die vier Schiffe wäre bei durchgängig knappen Kapazitäten der Bundeswehr und der Industrie eine halbwegs solide Planung für die Klasse F125 nicht möglich. Die beteiligten Stellen der Marine, des Rüstungsbereiches und der Industrie haben in detaillierten, zuletzt wöchentlichen Terminplanbesprechungen alle relevanten Planungsschritte abgestimmt. Im Ergebnis ermöglichte das Vorgehen eine flexible Reaktion auf Störgrößen und bewirkte einen erheblichen Risikoabbau für die Terminplanung.

Die ausstehenden Arbeiten sowohl der Industrie als auch des MArs sind Mitte Juni 2023 abgeschlossen. Die Funktionsketten für den Waffeneinsatz können danach freigegeben werden. Was fehlt nun noch zur Einsatzreife der BADEN-WÜRTTEMBERG?

An erster Stelle steht die Akkreditierung für Einsätze durch die Deutsche militärische Security Accreditation Authority (DEUmilSAA). Dazu wird die BADEN-WÜRTTEMBERG im Juni 2023 als Gesamtsystem elektromagnetisch vermessen. Im Rahmen einer zweiwöchigen Akkreditierungsbegehung und Schwachstellenanalyse werden die Bordsysteme, nach ihrer Härtung und Regeneration der Netzübergänge, auf Herz und Nieren geprüft.

Im Sommer, parallel zur dann laufenden Einsatzvorbereitung der Besatzung, folgt noch die Umsetzung einer Sofortinitiative für den Einsatz zur Erhöhung der Datenübertragungsraten der Satellitenkommunikation sowohl für die operative Nutzung als auch für die Betreuungskommunikation. Das wird die letzte vom Rüstungsbereich umzusetzende Arbeit sein, bevor die BADEN-WÜRTTEMBERG (F125) für ungefähr 14 Monate die Heimat verlässt.

DerMarinehubschrauberSEAKINGfliegtdie Fregatte F 225 RHEINLAND-PFALZ zum Material-/ Personaltausch an während der Übung Heimdall 2022 im Nordmeer vor der Küste von Norwegen. Foto: Bundeswehr / Alessandro Vollborth
Der Marinehubschrauber Sea King fliegt die Fregatte F 225 Rheinland-Pfalz zum Material-/Personaltausch an während der Übung Heimdall 2022 im Nordmeer vor der Küste von Norwegen, am 16.10.2022.
Foto: Bundeswehr / Alessandro Vollborth

Versorgungsreife

Technisch „fertig“ für den Einsatz wird die BADEN-WÜRTTEMBERG der F125 Klasse dann sein, aber kein Einsatz ohne Versorgungsreife!

Erstmalig ist mit der F125 ein Großwaffensystem ausschließlich über SASPF (Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien – SAP System der Bundeswehr) zu bewirtschaften und über die konsequente, aufeinander aufbauende Anwendung der Standards ASD S2000M (Materialdaten) und S1000D (interaktive elektronisch technische Dokumentation, IETD) die Grundlage für eine durchgängige Logistik – von der Materialanalyse bis zur Nachversorgung/Instandsetzung bei den Herstellern – zu schaffen. Die Materialdaten der Schiffsklasse konnten bis zum Einsatzbeginn der BADEN-WÜRTTEMBERG vollständig von der Industrie geliefert werden. Dies stellt die Versorgbarkeit über das logistische System der Bundeswehr auch im Einsatz sicher.

Aktuelle Herausforderung ist die Abbildung sämtlicher Wartungs-, Prüf- und Instandsetzungsprozesse des Waffensystems in SASPF. Dazu werden alle Maßnahmen erfasst und in einer Instandhaltungsdatenbank zusammengefasst. Mit Hilfe dieses Planungstools ist eine Optimierung der Maßnahmen mit Blick auf eine effiziente Abarbeitung und eine möglichst hohe Verfügbarkeit des Waffensystems über die Betriebsperiode möglich. Bis Mitte 2024 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. Auf Grundlage dieser schiffsklassenspezifischen Festlegung erfolgt – derzeit noch manuell – die Überführung der Maßnahmen in Wartungspläne in SASPF.

Bei der IETD werden noch umfangreiche Lieferungen der Industrie erwartet. Aktuell stehen gut 20 Prozent der IETD an Bord zur Verfügung. Das heißt jedoch nicht, dass die Besatzungen im Einsatzzeitraum keine Dokumentationen für die Bordsysteme nutzen können. Alle Anlagen und Geräte verfügen mindestens über vorläufig erlassene technische Dokumentationen im PDF-Format, die inhaltlich voll nutzbar, jedoch nicht interaktiv sind.

Fazit

Für die BADEN-WÜRTTEMBERG als erste Fregatte F125 auf ihrem Weg aus der Instandsetzung in den Einsatz kann man festhalten, dass es trotz vielfältiger und auch kurzfristig auftretender Projekthindernisse gelungen ist, innerhalb der letzten sieben Monate umfangreiche Nacharbeiten abzuschließen, die Akkreditierung des Schiffes vorzubereiten und darüber hinaus durch technische Neuerungen an Bord den Einsatzwert des Schiffes zu erhöhen. Es gab einige Überraschungen, deren Auswirkungen jedoch durch die ausgesprochen konstruktive Zusammenarbeit der zivilen und militärischen Beteiligten minimiert werden konnten. Das nächste Fazit für die BADEN-WÜRTTEMBERG wird Ende 2024 zu ziehen sein, wenn feststeht, wie der erste langandauernde Einsatz einer F125 absolviert werden konnte.

Leitender Technischer Regierungsdirektor Marc Steffens, Referatsleiter
Regierungsrat Robert Gruber, Referent
BAAINBw

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