Die Bundesregierung hat heute den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2026 sowie den zugehörigen Wirtschaftsplan des Sondervermögens Bundeswehr verabschiedet. Darin enthalten: die Finanzierung von 20.000 freiwillig Wehrdienstleistenden. Der Beschluss markiert eine weitere Wegmarke auf dem Pfad zur Verteidigungspolitik der Zeitenwende – mit klarer Ansage: Die Truppe soll wachsen. Und zwar nicht nur materiell, sondern auch personell.
Rein rechnerisch steigt der Verteidigungshaushalt im kommenden Jahr auf über 108 Milliarden Euro – zusammengesetzt aus rund 82,7 Milliarden Euro aus dem regulären Haushalt (Einzelplan 14) und weiteren 25,5 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen.
Diese Summe ist mehr als symbolisch. Sie zeigt: Die Bundesregierung nimmt sich beim Thema Wehrfähigkeit nicht mehr nur die Investitionen in Rüstungsprojekte und Infrastruktur vor, sondern will die Bundeswehr auch personell durch eine solide Finanzierung vergrößern.
Finanzierung für 20.000 Wehrpflichtige beschlossen
Bereits im Juni wurde bekannt, dass der Haushalt 2026 im kommenden Jahr konkret 10.000 neue militärische Dienstposten sowie 1.000 zusätzliche Stellen für Zivilangestellte vorsieht. Die Zahl der zivilen Dienstposten wurde jetzt noch einmal verdoppelt. Damit ist der größte Personalaufwuchs seit Jahrzehnten beschlossene Sache. Insgesamt kommt der Bereich Verteidigung damit auf rund 202.500 militärische und knapp 78.000 zivile Planstellen.
Hinzu kommt die Finanzierung für bis zu 20.000 zusätzliche Dienstposten für freiwillig Wehrdienstleistende – als direkte Folge des neuen Wehrdienstmodells, welches ab diesem Jahr schrittweise eingeführt werden soll. Der dazu notwendige Gesetzentwurf musss allerdings ebenfalls noch vom Kabinett und Parlament beschlossen werden.
Der Weg zurück zu einem breiteren Aufgebot Wehrdienstleistenden wurde jedoch heute zumindest haushalterisch einen Schritt weitergegangen. „Nur mit möglichst vielen engagierten Männern und Frauen machen wir aus modernster Technik auch militärische Stärke und Einsatzbereitschaft“, erklärte Verteidigungsminister Pistorius.
Dimension „Mensch“ im Fokus
Der heutige Kabinettsbeschluss zur Finanzierung stelle wichtige Weichen, zeigte sich der Minister überzeugt: „Wir stärken die aktive Truppe, indem wir viele neue Stellen in der Bundeswehr schaffen. Wir ermöglichen den Neuen Wehrdienst ab dem nächsten Jahr, der die Reserve stärken wird. Schon jetzt haben wir steigende Zahlen bei Bewerbungen und Einstellungen. Diesen positiven Trend wollen wir weiterhin fortsetzen.“
Tatsächlich zeigt der Personalaufwuchs durch die Finanzierung, dass das Verteidigungsministerium die Dimension „Mensch“ nun mit Nachdruck in seine Planung integriert. Das zusätzliche Geld der kommenden Jahre muss allerdings nicht nur in Ausbildung, Bekleidung und Sold fließen, sondern auch in den Bau militärischer Infrastruktur.
Mehr Soldaten bedeutet schließlich auch mehr Kasernen. Der Regierungsentwurf muss nun den üblichen parlamentarischen Prozess durchlaufen. Die erste Lesung im Bundestag ist für Ende September in der 39. Kalenderwoche geplant.
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