HYDIS²: Europäische Verteidigung gegen Hyperschallwaffen

Hyperschallwaffen gelten als eine der kommenden Bedrohungen, die durch akltuelle Luftverteidigungssysteme kaum abgewehrt werden können. Zu schnell, zu tief, zu gerade die Flugbahn. Schließlich sind fast alle Luftverteidigungssysteme auf ballistische Kurven optimiert worden. Gestern startete die Konzeptphase von HYDIS² (HYpersonic Defence Interceptor Study) mit dem Ziel, eine europäische Abfangrakete für Hyperschallbedrohungen herzustellen. Unter koordinierender Leitung der OCCAR forschen nun also die besten wehrtechnischen Unternehmen Europas an der Abwehr von Hyperschallwaffen.

OCCAR-Direktor Joachim Sucker und Jean-René Gourion von MBDA unterzeichneten gestern die notwendigen Verträge zum Start der HYDIS²-Konzeptphase.
OCCAR-Direktor Joachim Sucker und Jean-René Gourion von MBDA unterzeichneten gestern die notwendigen Verträge zum Start der HYDIS²-Konzeptphase.
Foto: OCCAR

MBDA hat hierfür mit der OCCAR sowohl die Finanzhilfevereinbarung durch den Europäischen Verteidigungsfonds als auch den Linked Procurement Contract mit Kofinanzierung durch die Mitgliedsstaaten im Auftrag des HYDIS² Konsortiums unterzeichnet. Diese Unterzeichnung war die Voraussetzung, um die Konzeptphase von HYDIS² einzuleiten. Die Europäische Kommission hatte HYDIS² bereits im Juli 2023 für eine Finanzierung ausgewählt. Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande hatten sich für eine Co-Finanzierung entschieden.

Beginn der Konzeptphase von HYDIS²

Mit der Unterzeichnung durch MBDA und die OCCAR beginnt jetzt eine dreijährige Konzeptphase, in der das am besten geeignete und wirksamste Konzept zur Abwehr von Hyperschallwaffen und ballistischen Raketen mit der dazugehörige Waffenarchitektur ausgewählt werden soll.

HYDIS² steht dabei für die Konzeptarchitektur- und Technologiereife-Studie eines endo-atmosphärischen Abfangsystems gegen neue High-end-Bedrohungen. Die Studie wurde vom HYDIS² Konsortium unter der Leitung von MBDA vorgeschlagen, um ein neues, europäisches Abfangsystem gegen hypersonische und ballistische Bedrohungen für die Bedürfnisse der europäischen Nationen zu entwickeln.

Konsortium und weitere Schritte

MBDA koordiniert dabei das HYDIS² Konsortium, an dem 19 Partner und mehr als 20 Unterauftragnehmer aus 14 europäischen Ländern beteiligt sind. Neben MBDA in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien sind folgende Partner involviert: ArianeGroup, AVIO, Avio Aero, Bayern-Chemie, CIRA, DLR, GKN Fokker, LYNRED, MBDA, OHB System AG, ONERA, ROXEL France, THALES LAS France, TDW, THALES Netherlands und TNO.

Unter der Leitung von MBDA werden die Partner jetzt mit folgenden Aktivitäten starten:

  • Harmonisierung der Definition von Einsatzszenarien und der Waffensystemschnittstelle unter Berücksichtigung der EU- und NATO-Roadmaps
  • Erstellung einer gemeinsamen Definition der Bedrohungen basierend auf dem Wissen und der Erfahrung aller beteiligten Partner
  • Konsolidierung der Anforderungen an Waffensysteme und Integration in die gesamte Einsatzkette
  • Auswahl des für die Bedürfnisse der europäischen Nationen am besten geeigneten Abfangkonzepts (mit möglichen Varianten) und der zugehörigen Waffensystemarchitektur zur Vorbereitung einer Bewertungsphase mit dem Ziel einer Inbetriebnahme im Jahr 2035
  • Entwicklung von Technologien, die die Umsetzung des Konzepts zur Abwehr von Bedrohungen aus der Luft in der nächsten Programmphase ermöglichen
  • Organisation eines industriellen Netzwerks für die Entwicklung zukünftiger Anti-Hypersonischer-Raketensysteme
  • Am Ende der Konzeptphase wird ein Systemkonzept stehen, das in der darauffolgenden Bewertungsphase zur Reife gebracht wird.

 

Quelle: OCCAR

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