Enforce Tac: MBDA zeigt den Infanterielaser

Die auf Lenkflugkörper und Luftverteidigungssysteme spezialisierte MBDA Deutschland GmbH verfügt auch über umfangreiche Expertise im Bereich der Lasertechnik. Auf der Enforce Tac 2024 zeigt das Unternehmen den „Infanterielaser“. Dieser wird auch als MILOS-D (Modular Integrated Laser Optic System-Dismounted) bezeichnet.
Auf der Enforce Tac 2024 zeigt MBDA den „Infanterielaser“.
Auf der Enforce Tac 2024 zeigt MBDA den „Infanterielaser“.
Foto: Andre Forkert

Er kann aktuell statische Ziele auf große Distanzen bekämpfen. In Zukunft soll bei dem System sowohl die Reichweite als auch die Präzision noch verbessert werden. Ein besonderes Augenmerk wird aber auf der Reduzierung der Größe und Gewicht gelegt. Bei ersten Tests an der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) in Meppen wurde statische Ziel – wir Stacheldraht, etc. – auf 420 Meter bekämpft. Für die weitere Ausrichtung müssen jetzt Anpassungen am Spiegel, dem spezifischen Richtsystem, vorgenommen werden.

Damit kann MBDA dann die gewünschte Reduzierung beim Volumen und Gewicht erreichen. Das Ziel ist unter anderem statische Ziele auf 2 km zu blenden oder auf 1 km Blechziele zu bekämpfen. MBDA zufolge gibt es vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für die Technologie, die von der Störung oder Zerstörung von Sensorik, über die Bekämpfung von Infrastruktur bis perspektivisch zur Abwehr von Drohnen reichen. Schon der Prototyp kann innerhalb von Sekunden beispielsweise Stacheldraht zerschneiden sowie Sensoren stören und zerstören. Bei Polizeikräften kann der portable Laser nach Einschätzung von MBDA beispielsweise zum Einsatz kommen, um widerrechtlich aufgebaute Hindernisse wie Stacheldraht zu zerstören, kurzfristig Zugänge zu schaffen oder – in einer weiteren Ausbaustufe – Menschen auf Veranstaltungen vor Drohnen zu schützen.

Aus dem jetzt gezeigt System wird in Zukunft eine ganze Familie entstehen. Gezeigt wird aktuell der MILOS-D (Dismounted), es soll noch -P (portable/tragbar) folgen. Während -D durch drei Soldaten transportierbar sein soll, soll -P so leicht und klein sein, dass ein Soldat dieses System mitführen kann. MILOS-D kann über eine Wechseladapterplatte dann von einen Dreibein (abgesessen), von einem Fahrzeugoder einer festen Installation aus genutzt werden. Die Bundeswehr hat dieses System, bzw. seine Nutzung, bereits für einige Fahrzeuge fest vorgesehen, unter anderem den FENNEK Nachfolger. Aber auch andere bemannte und unbemannte Plattformen sind denkbar.

Das Alleinstellungsmerkmal von MILOS-D ist, dass es plattformunabhängig genutzt werden kann. Es ist keine Integration und kein Eingriff in das Fahrzeug notwendig, lediglich die Wechseladapterplatte muss vorhanden sein. Die Bedienung erfolgt über ein gehärtetes Tablet.

Das aktuelle Gewicht bei dem gezeigten MILOS-D liegt bei noch rund 200 kg bei 3 kW Leistung. Das Ziel sind 75 kg, damit er durch drei Soldaten mit je 25 kg getragen werden kann. Eine weitere Schießkampagne in Meppen ist für Ende 2024 vorgesehen. In der Endausbaustufe soll das System in Zukunft auch gegen bewegliche Ziele eingesetzt werden können.

Andre Forkert

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