Minenjagdboot Grömitz kehrt vom NATO-Einsatz zurück

Am Donnerstag wird das zum 3. Minensuchgeschwader gehörende Minenjagdboot Grömitz von seinem halbjährigen Einsatz bei der NATO-Unterstützungsmission Ägäis in seinen Heimathafen Kiel zurückkehren. Die Grömitz war in den letzten sechs Monaten das Führungsschiff und der deutsche Beitrag im ständigen Marineverband 2 der NATO (Standing NATO Maritime Group 2 – SNMG 2) und gleichzeitig Teil der NATO-Unterstützungsmission Ägäis.

Das Minenjagdboot Grömitz als Flaggschiff der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2) in der Ägäis im Einsatz.
Das Minenjagdboot Grömitz als Flaggschiff der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2) in der Ägäis im Einsatz.
Foto: Deutsche Marine

Die Aufgabe der Grömitz war es, als Flaggschiff mit allen Partnernationen die professionelle sowie auftrags- und situationsgerechte Zusammenarbeit in einer außen- und militärpolitisch wichtigen Region sicherzustellen. Aus diesem Zweck wurde die deutsche Besatzung von einem türkischen sowie einem griechischen Verbindungsoffizier begleitet.

Kurzfristige Umplanung der Grömitz

Mit seinen insgesamt 43 Soldatinnen und Soldaten war die Grömitz das erste Boot seiner Klasse, das in diesem Einsatz als Flagg- und Führungsschiff eingesetzt wurde. „Die kurzfristige Umplanung zeigt die Flexibilität der Minenjagdboote und die Reaktion meiner Besatzung ihren Kampfgeist und Teamspirit“, sagte der Kommandant der Grömitz.

Ursprünglich war eine Korvette für den NATO-Verband vorgesehen, die Grömitz sollte Nord- und Ostsee nach alten Minen absuchen sowie die dort vorhandenen Kritischen Infrastrukturen schützen, berichten die Kieler Nachrichten. Durch die Umplanung wurde die Grömitz zum kleinsten Flaggschiff eines NATO-Einsatzverbandes, eine Aufgabe, welche das Minenjagdboot in den vergangenen Monaten mit Bravour meisterte, wie der Kommandant der Grömitz betont: „Ich bin stolz auf die Leistung meiner Besatzung. Sie hat sich in kürzester Zeit auf den neuen Einsatzauftrag Minenjagdflaggschiff in einem für Schiffe dieser Klasse weit entfernten Operationsgebiet eingestellt.“

Neben den Einsätzen, die vom Bundestag mandatiert sind, beteiligt sich die Deutsche Marine laufend an den vier multinationalen Flottenverbänden der NATO – wie an der SNMG 2. Zu ihnen stellt die Marine permanent Schiffe und Boote ab. Die Teilnahmen an den NATO-Verbänden gehören zu Deutschlands Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis auch in Friedenszeiten. Die NATO-Verbände gibt es seit Jahrzehnten, sie sind regional nur sehr grob begrenzt.

Die NATO und die illegale Migration in der Ägäis

Die Marineverbände gehören zur NATO Response Force (NRF) und in dieser Formation sind sie der Anteil der Seestreitkräfte an der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) – der Speerspitze der NATO, die permanent einsatzbereit ist. Zwei der Verbände haben die Fähigkeit großflächig Seewege zu schützen, die zwei anderen sind auf die Abwehr von Seeminen spezialisiert.

Die Aufgabe in der Ägäis hat mittlerweile die Pegnitz übernommen, die am 17. Juni aus Kiel ausgelaufen ist und bis zum Ende des Jahres als Führungsplattform ihren Beitrag leisten wird. Für die Besatzung der Grömitz geht es nun erstmal in den verdienten Sommerurlaub. Anschließend stehen im Herbst wieder Übungen mit Bündnispartnern in der Ostsee an.

Seit Februar 2016 befindet sich auch die NATO in der Ägäis, einerseits zur Erstellung eines Lagebildes, zum anderen, um den Informationsaustausch zwischen der griechischen und der türkischen Küstenwache sowie der EU-Grenzschutzagentur Frontex zu verbessern. Besonders die weiterhin vorhandenen Friktionen zwischen Griechenland und der Türkei machten eine Mittlerrolle notwendig, weshalb beispielsweise die Grömitz wie erwähnt durch einen türkischen sowie einen griechischen Verbindungsoffizier begleitet wurde.

Die Kontrolle der Ägäis ist notwendig, um die illegalen Flüchtlingsströme zu unterbinden und das Vorgehen der nationale Behörden gegen Schlepper und ihre Netzwerke zu optimieren. Bisheriger Rekord an illegalen Migrationsversuchen über die Ägäis waren rund 853.000 Menschen im Jahr 2015. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres versuchten laut Frontex noch über 21.000 Menschen illegal über die Ägäis in die EU einzuwandern.

 

Quelle: PIZ Marine

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