Bei seinem gestrigen Spatenstich bei MBDA gab Verteidigungsminister Boris Pistorius auch ein Update zu den noch in dieser Legislaturperiode zu behandelnden Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr. Explizit nannte der Minister dabei die Beschaffung von vier U-Booten der Klasse U 212CD, den Einstieg in das Vorhaben Fregatte F127 sowie das Update der Marschflugkörper Taurus.
„Wir haben 25 Vorhaben jetzt schon im Bundesfinanzministerium platziert. Diese werden in Kürze an den Ausschuss weitergeleitet. Weitere 15 werden folgen“, berichtet Verteidigungsminister Pistorius zum aktuellen Sachstand.
Um welche Projekte es sich bei den dann insgesamt 40 Vorhaben genau handelt wollte der Minister nicht erläutern. Er nannte nur jene Projekte für die Deutsche Marine als Beispiel, über die cpm Defence Network bereits letzte Woche berichtet hatte.
Kauf vier weiterer U-Boote U 212CD
Unter den Vorhaben sind „die Beschaffung von vier zusätzlichen U-Booten der Klasse U 212CD“, so der Minister. Hierbei handelt es sich um ein deutsch-norwegisches Gemeinschaftsprojekt, in dem Deutschland bisher nur zwei U-Boote bestellte. Die Verhandlungen über den Kauf von vier weiteren U 212CD durch Deutschland wurden bereits vor drei Monaten aufgenommen.
Der Finanzbedarf der beiden bisher bestellten U 212CD für Deutschland wurde dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags seinerzeit mit 2,79 Milliarden Euro angegeben. Diese Mittel bewilligte das Parlament im Sommer 2021. Vier weitere U-Boote für Deutschland würden also einen entsprechenden finanziellen Rahmen erfordern, da zwar die Entwicklungskosten wegfallen, dafür aber eine Teuerungsrate durch den Ukraine-Krieg sowie die daraus resultierende Rüstung in Europa einzupreisen ist.
Wann die zusätzlichen U-Boote U 212CD dann allerdings den jeweiligen Streitkräften zur Verfügung stehen, ist aktuell noch nicht abzusehen.
Einstieg in die Fregatte F127
Unter den Vorhaben sei auch „der Einstieg in die Fortsetzung des Projekts Fregatte 127“, so der Minister. Dieses sei entscheidend für die Deutsche Marine, „weil es Fregatten sind, die insbesondere für die Luftverteidigung von zentraler Bedeutung sind“.
Mit einem „Einstieg“ ist wahrscheinlich gemeint, dass nicht das gesamte Vorhaben in den Haushalt geht, sondern in den nächsten Jahren nur kleinere Millionenbeträge abgerufen werden, um das Vorhaben am Leben und Laufen zu halten.
Update der Taurus-Marschflugkörper
Das Update der Marschflugkörper Taurus nannte Verteidigungsminister Pistorius als drittes konkretes Projekt, das noch in dieser Legislaturperiode behandelt werde. Dieses Upgrade ist notwendig , da auch Marschflugkörper ein Haltbarkeitsdatum besitzen, das sich durch Wartungsintervalle nach hinten verschieben lässt. Ursprünglich sollte der Marschflugkörper Taurus eine Lebensdauer von 25 Jahren besitzen, dies wird demnächst erreicht. Doch mit den geplanten Upgrades soll nicht nur die Lebensdauer auf 40 bis 45 Jahre erweitert werden, der Marschflugkörper kommt damit zudem im modernen digitalen Zeitalter an.
Für den künftigen Fähigkeitserhalt der Marschflugkörper bietet es sich dabei an, die Verlängerung der Lebensdauer mit der Implementierung neuer Technologien zu verbinden. So sieht das nächste Upgrade eine Automatisierung der Kartenerstellung des Taurus vor. Unter anderem sollen die Suchköpfe ersetzt und die Bildverarbeitung überarbeitet werden. Da sich 600 Taurus im Bestand der Bundeswehr befinden, ist mit entsprechenden Kosten zu rechnen.
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