Enforce Tac: Neues Less-Lethal-Distanzwirkmittel UMX414

Deeskalation und Eskalationsstufen beim Waffeneinsatz sollen bei Polizei und Militär den ultimativen Schusswaffeneinsatz – je nach Mission – verhindern. Da ist es für die Einsatzkräfte von Vorteil, wenn sie für die unterschiedlichen Eskalationsstufen auf unterschiedliche Einsatzmittel – Pfefferspray, Elektroschocker, Less-Lethal-Wirkmittel wie das neue UMX414 etc. – auch zurückgreifen können. Und nicht der Warnschuss das einzige Mittel vor der Waffenanwendung ist.
Optionen: Es werden verschiedene Schulterstützen angeboten und die Druckluftflasche kann am Vorderschaft oder an der Schulterstütze montiert werden. (Alle Fotos: AF)
Optionen: Es werden verschiedene Schulterstützen angeboten und die Druckluftflasche kann am Vorderschaft oder an der Schulterstütze montiert werden.
Foto: cpm / André Forkert

Auf der Enforce Tac 2024 in Nürnberg stellte der Druckluftwaffenhersteller Umarex aus Arnsberg – gehört wie Carl Walther zur PW Group – das neue Less-Lethal-Distanzwirkmittel UMX414 vor. Das Besondere an dieser Waffe im Kaliber 18 mm ist, dass das Projektil im Ziel immer 30 Joule hat. Bei anderen Waffen dieser Art beträgt die Energie bei Abschuss 30 Joule und nimmt dann mit der Distanz immer weiter ab. Das liegt daran, dass die Abschussenergie immer gleich ist und nicht an die Entfernung angepasst wird.

Anders bei der UMX414. Sie ist nach dem AR15-Prinzip aufgebaut und passt dank elektronischer Steuerung die Energie der 18 mm Less Lethal-Projektile (LLP) an die Zielentfernung an. Und das bei Entfernungen von 5 bis 55 Meter. Zudem stehen unterschiedliche Projektile für die Nutzer zur Auswahl. Neben Training bietet Umarex auch die Geschosse Impact (Wuchtgeschoss mit Eisengranulat), Impact mit UV-Markierung, Pfeffer sowie Pfeffer mit UV-Markierung an.

Laut Hersteller sind auf Kundenanfrage weitere Arten möglich, zum Beispiel Glasbreaking. Die Geschosse wiegen je 7,2 Gramm und sind zur Unterscheidung farblich markiert. Es stehen zwei Magazingrößen von 10×2 oder 5×2 Patronen zur Auswahl. Die Magazine lassen sich drehen, so kann der Schütze zwei Arten von Wirkladungen mitführen und schnell wechseln.

Grün: Berechnung ist erfolgt und der Schütze bereit zum Einsatz der im AR-15-Style gehalten Waffe.
Grün: Berechnung ist erfolgt und der Schütze bereit zum Einsatz der im AR-15-Style gehalten Waffe.
Foto: cpm / André Forkert

Die immer gleichbleibende Energie von 30 Joule im Ziel wird durch eine Kombination aus Laserentfernungsmesser (LRF) der Klasse 1 und elektronischer Steuerung der Druckluft erreicht. Der LRF ist elektronisch mit der Kimme verbunden, wie bei einem Leitervisier mit farblicher Rot-/Grün-Markierung erhält der Schütze die Freigabe nach der Messung und Berechnung. Rot zeigt dem Schützen an, dass er entweder außerhalb des Entfernungsbereiches ist oder dass die Berechnung noch nicht abgeschlossen ist.

Der LRF gibt die Zielentfernung an den ballistischen Rechner (Power Adjustment System (PAS)) weiter und dieser steuert die Druckluftkartusche. Laut Hersteller sagt, die Präzision liegt bei einem Drei-Zentimeter-Streukreisen im Entfernungsband 5 bis 15 Meter bzw. 23 Zentimeter-Streukreis bei 55 Metern Entfernung. Die maximale Reichweite liegt bei 105 Metern.

Wendemagazin 10x2 und 18 mm Impact-Patrone.
Wendemagazin 10x2 und 18 mm Impact-Patrone.
Foto: cpm / André Forkert

Die Waffe ist je nach Ausführung (Schulterstütze) zwischen 740 und 862 mm lang und wiegt einsatzbereit 3.700 Gramm. Die Druckluftflasche ist 0,25 Liter groß und wird mit 300 bar gefüllt. Damit lassen sich bis zu 70 Projektile (Wirkbereich 5 bis 15 Meter) oder bis zu 30 Projektile (Wirkreich 45 bis 55 Meter) verschießen. Der Lithium-Ionen-Akku erlaubt einen kontinuierlichen Betrieb von bis zu zehn Stunden.

Auf der Messe wurden längenverstellbare Schulterstützenoptionen gezeigt, unter anderem ein Helmschaft und ein Klappschaft. Gezeigt wurden Waffen aus der Pre-Produktionsphase, bei der viele Anteile aus Aluminium sind. Bei der Serienproduktion könnten einige Anteile durch Kunststoff ersetzt werden und so das Gewicht weiter reduzieren.

André Forkert

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