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Planungs- und Führungsstab unter Brigadegeneral Freuding

Ein neuer Planungs- und Führungsstab (PlaFüStab) unter der Leitung von Brigadegeneral Dr. Christian Freuding soll als Arbeitsmuskel aller Leitungsbüros der Staatssekretäre, des Generalinspekteurs und des Ministers neuen Schwung in die Zeitenwende bringen. Wie das Verteidigungsministerium am 20. April bekannt gab, habe Boris Pistorius bei Mitarbeiter-Versammlungen in Berlin und Bonn seine Pläne zur Reorganisation des Ministeriums vorgestellt. Der organisatorische Umbau soll bereits bis Ende Mai umgesetzt werden.
Brigadegeneral Christian Freuding, Leiter vom Lagezentrum Ukraine im BMVg und designierter Leiter des neuen Planungs- und Führungsstabes, hier bei einem Interview im Rahmen des Formates „Nachgefragt“ im BMVg in Berlin, am 14.09.2022.
Brigadegeneral Christian Freuding, Leiter vom Lagezentrum Ukraine im BMVg und designierter Leiter des neuen Planungs- und Führungsstabes, hier bei einem Interview im Rahmen des Formates „Nachgefragt“ im BMVg in Berlin, am 14.09.2022.
Foto: Bundeswehr/Torsten Kraatz

Um im Ministerium die entscheidenden Weichen für die Zeitenwende schneller stellen zu können, hat Verteidigungsminister Boris Pistorius am 20. April seine Vorhaben zur Reorganisation des Ministeriums mit den Mitarbeitern seines Hauses geteilt. Zentrales Element der Umstrukturierung soll, wie das BMVg nun in einer Mitteilung zum erfolgten Briefing bestätigte, ein neuer Planungs- und Führungsstab unter der Leitung von Brigadegeneral Dr. Christian Freuding werden. Anfang April hatten wir im Vorfeld der offiziellen Bestätigung über die Bedenken des Verbandes der Beamten und Beschäftigten der Bundeswehr e.V. bezüglich der Strukturüberlegungen berichtet, in denen selbiger Stab bereits erwähnt wurde.

Wer ist der designierte Leiter des Planungs- und Führungsstabes?

Brigadegeneral Freuding steht seit 1990 im Dienst der Bundeswehr, und ist derzeit als Leiter des Lagezentrums Ukraine im Bundesministerium der Verteidigung eingesetzt, dessen Leitung er auch in seiner neuen Rolle parallel fortführen soll. Als solcher erläuterte er mehrfach die Sicht Deutschlands auf den Krieg, unter anderem auch im Videoformat „Nachgefragt“ der Bundeswehr, zuletzt am 22. Februar 2023, ein Jahr nach der russischen Invasion in die Ukraine.

Vor seiner Rolle als Leiter des Lagezentrums Ukraine hatte Freuding das Kommando über die Panzerlehrbrigade 9 inne. Begonnen hatte er seine Laufbahn als Offizieranwärter im Panzeraufklärungsbataillon 12 in Ebern, seine erste Einsatzverwendungen hatte er 2002 als Kompaniechef beim Einsatzverband der Stabilisation Force (SFOR) in Bosnien und Herzegowina. Im Afghanistaneinsatz war er von 2007 bis 2008 Chef des Stabes beim Provincial Reconstruction Team (PRT) des International Security Assistance Force (ISAF) in Kundus.

Auch am 22.02.2023 war Brigadegeneral Dr. Christian Freuding wieder im Format „Nachgefragt“ zu Gast.
Auch am 22.02.2023 war Brigadegeneral Dr. Christian Freuding wieder im Format „Nachgefragt“ zu Gast.
Foto: Bundeswehr/Steve Eibe

Neuer Stab soll übergreifend für alle Leitungsbüros tätig sein

Der neue, übergreifend agierende Stab soll nun unter Brigadegeneral Freuding für alle Leitungsbüros tätig werden, und so dafür sorgen, dass künftig alle Vorgänge auf Leitungsebene „aus einem Guss“ sind. Hierfür werden nach Angaben des Ministeriums keine neuen Dienstposten geschaffen. Stattdessen sei geplant, die Büros der Staatssekretäre, des Generalinspekteurs und des Ministers entsprechend zu verkleinern.

Die Idee dahinter: Damit die Leitungsebene sich künftig auf die ihr zugesprochenen Aufgaben konzentrieren kann, sollen Vorgänge, die in den Abteilungen entschieden werden können, die Leitungsebene künftig erst gar nicht mehr erreichen. Außerdem solle der neue Stab dafür sorgen, dass die Entscheidungsvorlagen selbst besser vorbereitet werden. Außerdem sei es Aufgabe des Stabes sicherzustellen, dass die Entscheidungen der Leitungsebene auch ins Haus zurückgetragen und dort zügig umgesetzt werden.

Zwei Stäbe werden in Abteilungen überführt, weitere Überprüfung der Abteilungsarbeit geplant

Neben der Einführung des neuen Stabes sollen auch zwei Stäbe in Abteilungen überführt werden. So ginge der Stab „Organisation und Revision“ in der Abteilung Recht auf. Der Stab „Strategische Steuerung Rüstung“ werde in die Abteilung Ausrüstung überführt.

Dieser organisatorische Umbau, welcher bis Ende Mai 2023 umgesetzt werden soll, habe vor allem zum Ziel, die Abläufe zu verbessern und nicht Personal abzubauen, wie das Ministerium betonte. In einem weiteren Schritt solle dann bald auch die Arbeit der Abteilungen überprüft werden, um mögliche Doppelstrukturen abzubauen, und die Abstimmungen zu verbessern.

Autorin: Wibke Pfeiffer, cpm Defence Network

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verteidigung.

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