Das BAAINBw hat sich für die Lösung SMASH von IEA Mil-Optics (bzw. SmartShooter) zur Bekämpfung und Abwehr von Drohnen entschieden. „Mit der vorliegenden Auftragsvergabe soll für den Zeitraum 2024 bis 2027 ein Rahmenvertrag mit Festbeauftragungsanteil über die Herstellung und Lieferung von bis zu 500 Zielassistenzsystemen zur Detektion und kinetischen Abwehr von Class 1 UAS geschlossen werden“, berichtet das BAAINBw zum geplanten Umfang. Diese Beschaffung ist demnach auch der Tatsache geschuldet, dass russische Nachrichtendienste innerhalb Deutschlands vermehrt Drohnen einsetzen.
„Der Festbeauftragungsanteil ergibt sich mit 70 Systemen aus der SiE VJTF 000013 H06 und mit 150 Systemen aus dem Erlass der Task-Force-Drohne (TFD) vom 03.04.2024“, führt das BAAINBw weiter aus. „Die Erhöhung der potentiell abrufbaren Höchstmenge ergibt sich aus dem Umstand, dass eine Bedrohung bzw. Aufklärung durch small Unmanned Aerial Systems (sUAS) innerhalb der BRD zunimmt. RUS Nachrichtendienste (ND) sollen auch technische Mittel, inkl. sUAS, gezielt in DEU einsetzen. Danach ist ein erhöhter Bedarf an den o.g. SMASH Zielassistenzsystemen zu erwarten. Die abrufbare Höchstmenge beläuft sich auf insgesamt 500 SMASH Zielassistenzsysteme SmartShooter X4.“
Die SMASH Zielassistenzsysteme SmartShooter X4
Bei den meisten der zur Spionage genutzten Drohnen handelt es sich um zivile Produkte, meistens aus China stammend und zu niedrigen Preisen uneingeschränkt käuflich erwerbbar. Diese small Unmanned Aerial Systems (sUAS) bestehen aus Kunststoff und besitzen eine geringe Größe und Flughöhe, was sie schwer detektierbar macht, besonders in den die Übungsplätze und Kasernen meistens umgebenden Waldareale.
SmartShooter bietet nun speziell entwickelte, hochmoderne Feuerleitsysteme für Kleinwaffen, welche die Genauigkeit und Trefferwahrscheinlichkeit von Waffen bei der Bekämpfung von statischen und sich bewegenden Zielen am Boden und in der Luft sowohl bei Tag als auch Nacht erheblich erhöhen, wodurch die Soldaten die agilen und mit oftmals herausragenden Kameras ausgestatteten Drohnen wirksam bekämpfen können.
Das nun durch die Bundeswehr zur Drohnenbekämpfung gewählte SMASH X4 kombiniert dafür ein optisches Zielfernrohr mit 4-facher Vergrößerung mit den Feuerleitfähigkeiten von SmartShooter und bietet dem Schützen dadurch eine erweiterte Reichweitenerkennung und -identifikation, um Bedrohungen auf größeren Entfernungen entgegenzutreten.
SMASH 4M enthält ein geätztes Absehen, um das Schießen ohne Batteriestrom zu ermöglichen. Ein optional integrierter Laser-Entfernungsmesser (LRF) erlaubt die Entfernungsmessung sowohl als vom Benutzer initiierte Funktion als auch als Systemeingang für verbesserte Präzision. Das System integriert Lock-Track-Hit-Fähigkeiten, die statische und dynamische Ziele unter komplizierten Schießbedingungen und taktischen Szenarien treffen.
Weitere Systeme und Interessenten
Neben der Bundeswehr interessieren sich auch andere Streitkräfte für das System zur Drohnenbekämpfung. So fanden erst im vergangenen Jahr Versuche der Schweizer Armee statt (wir berichteten).
IEA Mil-Optics bzw. SmartShooter entwickeln zudem das Portfolio an Lösungen zur Drohnenbekämpfung kontinuierlich weiter. Eine der neusten Lösungen ist der SMASH Dragon, eine fortschrittliche Roboter-Waffentraglast, die auf kleinen Drohnen montiert werden kann.
Mit den Kernfunktionen von SMASH und der proprietären Zielerfassung lenken dessen Echtzeit-Feuerleitalgorithmen die Waffe und steuern den Schuss genau, um hierdurch einen sehr präzisen Treffer zu erzielen. Das System ist dafür ausgelegt, unbekannte Ziele in einer unbekannten Umgebung Tag und Nacht zu erfassen, zu verfolgen und zu treffen – unabhängig davon, ob sie statisch oder dynamisch sind. Auch dies könnte zukünftig zur Abwehr der kleinen Spionagedrohnen interessant werden.
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