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Rheinmetall neu im DAX, Hensoldt im MDAX

Mit den zuletzt von der Deutschen Börse beschlossenen Indexänderungen machen mit heutiger Wirksamkeit gleich zwei deutsche Rüstungskonzerne einen Schritt nach oben: Rheinmetall schafft, quasi im zweiten Anlauf, den DAX-Aufstieg, und Hensoldt steigt vom SDAX in den MDAX auf. Beide Konzerne profitierten von den im letzten Jahr weltweit kräftig gestiegenen Verteidigungsausgaben.
Der Technologiekonzern Rheinmetall AG steigt mit heutiger Wirkung in den deutschen Leitindex DAX auf. Die HENSOLDT AG ist ab sofort im zweithöchsten deutschen Aktienindex, dem MDAX, vertreten.
Der Technologiekonzern Rheinmetall AG steigt mit heutiger Wirkung in den deutschen Leitindex DAX auf. Die HENSOLDT AG ist ab sofort im zweithöchsten deutschen Aktienindex, dem MDAX, vertreten.
Fotos: Rheinmetall und Hendsoldt, Montage durch die Redaktion.

Erwartet hatte man den Aufstieg des Rheinmetall-Konzerns bereits für den 27. Februar, als Nachfolger des Industriegaskonzerns Linde. Doch Ende Februar wurde Rheinmetall in letzter Minute noch von der Commerzbank überholt, die damit nach rund viereinhalb Jahren wieder in den DAX zurückkehrte.

Mit der gestrigen Aufnahme in den deutschen Leitindex samt feierlicher Opening Bell Ceremony im Haus der Deutschen Börse in Frankfurt ist es nun aber soweit: Rheinmetall gehört ab heute zu den deutschen Blue-Chips, und löst damit den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care ab, der in den MDAX absteigt.

Hauptquartier der Rheinmetall AG in Düsseldorf.
Hauptquartier der Rheinmetall AG in Düsseldorf.
Foto: Rheinmetall

Lange Börsentradition für den Düsseldorfer Konzern Rheinmetall

Nur fünf Jahre nach der Gründung des Traditionsunternehmens Rheinmetall erfolgte 1894 bereits der erste Börsengang der damaligen damaligen „Rheinischen Metallwaaren- und Maschinenfabrik Actiengesellschaft“. 1996 war der Düsseldorfer Konzern dann Gründungsmitglied im MDAX (Mid-Cap-DAX) und wurde seitdem ohne Unterbrechung in diesem Aktienindex notiert.

Mit der strategischen Neuausrichtung Rheinmetalls im Jahr 2021 sei dem Konzern laut eigenen Angaben nun die Transformation zum integrierten Technologiekonzern gelungen, in deren Folge der Technologietransfer zwischen den militärisch und zivil ausgerichteten Divisionen weiter ausgebaut worden sei. Mit neuen Rekordwerten im Umsatz, dem operativen Ergebnis und den Auftragsbeständen.

Die Aufnahme in den Leitindex gibt uns eine starke Motivation, auch in Zukunft erfolgreich innovative Produkte zu entwickeln. … Wir freuen uns, dass nicht nur die Kapitalmärkte uns eine deutlich gewachsene Bedeutung beimessen. Auch weite Teile der Gesellschaft sehen heute die Notwendigkeit, die Streitkräfte schnell und zuverlässig mit moderner Ausrüstung und Bewaffnung auszustatten, um Menschen, Institutionen und vulnerable Infrastrukturen zu schützen.
Armin Papperger, CEO der Rheinmetall AG

Hensoldt ab heute im MDAX

Ebenfalls seit heute ist auch die HENSOLDT AG im zweithöchsten deutschen Aktienindex, dem MDAX, vertreten. Wie bei Rheinmetall ein Ergebnis der guten Kursentwicklung der letzten Monate, eines Rekord-Auftragsbestands und gestiegener Umsätze. Mit dieser Aufwertung der Aktien gehört der Rüstungskonzern mit Hauptsitz in Taufkirchen im Landkreis München nun zu den 90 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland, gemessen an der Marktkapitalisierung und den Orderbuchumsätzen.

Vorangegangen hatte die HENSOLDT-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 ihre Zielvorgaben für alle wesentlichen Leistungsindikatoren erreicht oder übertroffen. Noch bevor die Zeitenwende in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik die Branche nachhaltig prägen konnte, verzeichnete der Konzern erneut ein deutliches Wachstum. Gleichzeitig baute das Unternehmen seine strategische Position als führender Anbieter von Sensorik und Verteidigungselektronik weiter aus.

Bei einem starken Auftragseingang von 1.993 Millionen Euro stieg der Auftragsbestand auf ein Rekordniveau von 5.366 Millionen Euro. Und auch der Umsatz der Gruppe stieg 2022 deutlich um 16 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA stieg im Vergleich zum Vorjahr um 31 Millionen. Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Hensoldt-Management aufgrund von Budgeterhöhungen und ersten Aufträgen aus dem Sondervermögen der Bundeswehr mit einem Wachstum des Auftragseingangs und einem moderaten Anstieg beim Konzernumsatz.

Firmenzentrale der Hensoldt AG in Taufkirchen bei München. Umsatzwachstum im Kerngeschäft
Firmenzentrale der Hensoldt AG in Taufkirchen bei München.
Foto: Hensoldt

Mit Kursgewinnen in die Woche

Trotz eher schlechten Vorzeichen für den Gesamtmarkt, auf den derzeit die Angst vor einer neuen Bankenkrise drückt, verlief der Start in den jeweils höheren Index für beide Werte positiv: Die Rheinmetall-Aktien konnten, sicherlich auch beflügelt durch die sehr guten Unternehmenszahlen des Geschäftsberichtes von vergangener Woche sowie die positiven Nachrichten des DAX-Aufstiegs, bislang 4,5 Prozent auf 247,80 Euro zulegen. Nicht ganz so stark, aber immerhin im Plus performten die Hensoldt-Aktien, die 9,6 Prozent auf 33,20 Euro kletterten.

Weiterführende Information zum Aufstieg der Rheinmetall AG in den deutschen Leitindex DAX lesen Sie unter www.rheinmetall.com.
Mehr zu den Geschäftszahlen 2022 der Hensoldt AG finden Sie unter www.hensoldt.net.

Autor: Wibke Pfeiffer, cpm Redaktion

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