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Schweiz testet neues Artilleriesystem

In einer Pressemitteilung meldet die armasuisse, dass die 50 Jahre alte Panzerhaubitze M109 ersetzt werden soll. Bereits im August 2022 hat die armasuisse zwei Kandidaten für die Shortlist für ein neues Artilleriesystem gewählt, deren Systeme für die Erneuerung der indirekten Feuerunterstützung auf mittlere Distanz für die Schweizer Armee einer Evaluation unterzogen werden. Vorgesehen ist, eines der Systeme mit der Armeebotschaft 2026 dem Parlament zur Beschaffung vorzuschlagen. Jetzt werden die beiden Systeme in drei Varianten getestet. Von Mitte Oktober bis Ende November sollen sie praktischen Versuchen unterzogen werden.
Das System BAE System ARCHER nutzt eine LKW-Plattform 8x8. (Foto: BAE)
Das BAE System ARCHER nutzt eine LKW-Plattform 8x8.
Foto: BAE

Das Bundesamt für Rüstung armasuisse hat nach Abschluss der Vorevaluation im Jahr 2022 die beiden Systeme der Firmen BAE Systems Bofors aus Schweden (ARCHER mobile Howitzer) und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aus Deutschland (RCH 155 AGM Artillery Gun mit zwei möglichen Trägerplattformen) für die Evaluation bestimmt. Dabei soll als Trägerplattform für das RCH 155 AGM einmal der GTK BOXER 8×8 und einmal der GDELS-MOWAG Piranha 8×8 dienen. Der Piranha 8×8 ist als Radschützenpanzer 93 in mehreren Varianten in Nutzung.

Mobilitätsversuche in der Schweiz

Die technischen Mobilitätsversuche mit den Fahrzeugen sollen deren Mobilitätsfähigkeiten in der Schweiz demonstrieren und testen. Die unter der Leitung von armasuisse Wissenschaft und Technologie (W&T) stattfindenden Versuche sollen zahlreiche Aspekte für den Einsatz und die Ausbildung beurteilen. Dazu zählen unter anderem die Mobilität auf den Schweizer Straßen und im Gelände, die Manövrierbarkeit, die Überwindung von Hindernissen, die Ausbildung der Fahrer, die Navigation, die Ergonomie, die Sicherheit sowie bestimmte Zulassungsaspekte.

Neben den mehrheitlich im Raum Thun durchgeführten Mobilitätsversuchen kommen auch diverse andere Standorte in den Kantonen Wallis, Waadt, Jura und Freiburg zum Zuge. Während der Testphase werden die Systeme auch auf öffentlichen Straßen fahren. Man darf nicht vergessen, dass die Systeme auch im Gebirge und auf den Passstraßen eingesetzt werden müssen. Von Mitte Oktober bis Ende November (Kalenderwochen 42 bis 47) wird das erste System in der Schweiz getestet. Die Mobilitätsversuche der beiden anderen Systeme sind im nächsten Jahr geplant.

KMW RCH 155 auf BOXER-Modul. (Foto: KMW)
KMW RCH 155 auf BOXER-Modul.
Foto: KMW

Zum Projekt – aktueller Stand und nächste Schritte

Das Projekt „Artillerie Wirkplattform und Wirkmittel 2026“ (Art WPWM) soll den Erhalt und die Weiterentwicklung der Fähigkeit des indirekten Feuers auf mittlere Einsatzdistanz bei gesteigerter Reichweite, Präzision und Mobilität sicherstellen. Seit Anfang 2023 werden die Bereiche Technik, Einsatz und Logistik anhand funktionsfähiger Prototypen im In- und Ausland vertieft, erprobt und analysiert. Die Evaluation wird mit Prototypen aus der Industrie in der von den Bewerbern festgelegten Konfiguration durchgeführt und beinhaltet logistische Abklärungen, technische Versuche Hauptwaffe, technische Versuche Mobilität, Truppenversuche und diverse Ausbildungen, Abklärungen und Demonstrationen.
Parallel dazu laufen die offiziellen Anfragen, die sich auf vertragliche und geschäftliche Aspekte sowie auf Lebenswegkosten beziehen. Die Beschaffung des gewählten Systems soll mit dem Rüstungsprogramm der Armeebotschaft 2026 beantragt werden.

Das Projekt „Artillerie Wirkplattform und Wirkmittel 2026“ soll den Erhalt und die Weiterentwicklung der Fähigkeit des indirekten Feuers auf mittlere Einsatzdistanz bei gesteigerter Reichweite, Präzision und Mobilität sicherstellen. Ausgehend von diesen Anforderungen hat armasuisse den Auftrag erhalten, ein geeignetes System auf Basis eines radgestützten Fahrzeugs zu evaluieren. Zum Projektumfang gehören unter anderem:

  • Radgestützte Wirkplattform und Wirkmittel für die indirekte Feuerunterstützung auf mittlere Reichweite
  • Integration in Führungs- und Feuerleitsystem
  • Ausbildungs- und Simulationssysteme
  • Integration der Kommunikationssysteme
  • Logistikmittel für die Wirkplattform und die Wirkmittel

André Forkert

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