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Sonderausgabe: 10 Jahre Logistik­kommando

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Kommandos widmet sich Ausgabe 1/2023 des cpmFORUM dem logistischen System der Streitkräfte der Bundeswehr und dem Logistikkommando im Speziellen. Wir werfen einen Blick voraus auf die Themen der geplanten Sonderausgabe.
Das ungeschützte Transportfahrzeug (UTF) gehört zur neuen Generation von Logistikfahrzeugen in der Bundeswehr.
Das ungeschützte Transportfahrzeug (UTF), hier ein 15-Tonner mit aufgelastetem Container, gehört zur neuen Generation von Logistikfahrzeugen in der Bundeswehr. Es ersetzt die äußerlich sehr ähnlichen MAN, die vor mehr als 40 Jahren in die Truppe kamen.
Foto: Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV)

Exakt am 15. Januar 2013 erfolgte die Gründung des Logistikkommandos mit Sitz in Erfurt, der Landeshauptstadt von Thüringen. Zu dieser Zeit waren die Aufgaben der Bundeswehr durch das Internationale Krisenmanagement (IKM) geprägt. Aber schon bald, nämlich im Februar 2014, erfolgte mit der Annexion der Krim durch die Russische Förderation und den kriegerischen Spannungen im Donbass eine Veränderung der Sicherheitspolitischen Lage, die über die letzten Jahre hinweg zu einem neuen Fähigkeitsprofil und einer Re-Orientierung der Bundeswehr auf Landes- und Bündnisverteidigung führte. Und damit auch für die Logistik.

10 Jahre Logistikkommando

10 Jahre Logistikkommando bedeutet konkret: 10 Jahre logistischer Unterstützungsleistungen, die so erbracht wurden, dass die Bundeswehr dort, wo gefordert, ihre Aufgaben erfüllen konnte. Im Inland und in den laufenden Auslandseinsätzen.

Die Logistik der Bundeswehr umfasst zunächst die logistischen Führungsaufgaben und damit die Planung und den Einsatz der militärischen Kräfte der Logistik, der Mittel der Logistik und der Nutzung ziviler Leistungen. Mit eingeschlossen sind auch die logistischen Verfahren, die Befehlswege, Grundsätze der Logistik und der Einsatz der Elektronischen Datenverarbeitung in der Logistik.

Damit müssen der Transport und der Umschlag militärischer Güter, die Organisation des Nachschubs und damit die raum- und zeitgerechte Versorgung der Streitkräfte mit den erforderlichen Ressourcen, die Bewegung und Unterbringung von Truppenteilen und die Instandsetzung und vorbeugende Materialerhaltung betrachtet werden. Sanitätsdienst und militärische Verkehrsführung ergänzen dies, werden aber durch eigene Organisationen erbracht.

Geschütztes und ungeschütztes Wechselladersystem (WLS)
Geschütztes und ungeschütztes Wechselladersystem (WLS) im direkten Vergleich. Im Sommer 2020 wurden 540 dieser speziellen Transport-LKW für die Bundeswehr bei der Industrie beauftragt.
Foto: Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV)

Logistik als Enabler militärischer Operationen: „We serve all“

Logistik ist einer der wesentlichen Enabler militärischer Operationen. Nicht zuletzt seit dem Krieg in der Ukraine ist sehr deutlich geworden: „Mit Logistik allein lassen sich keine Kriege gewinnen, aber ohne funktionierende Logistik gehen sie verloren.“ Sie ist damit für alle Teilstreitkräfte oder Dimensionen von herausragender Bedeutung. Logistik arbeitet dabei nicht teilstreitkraftorientiert, sondern für die gesamte Bundeswehr. Das heißt, hier gilt ein zweiter Kernsatz: „We serve all – alle Bedarfsträger aus allen Dimensionen werden bedarfsgerecht unterstützt“. Damit wird allerdings keine Zentralisierung logistischer Leistungen angestrebt, sondern eher deren zentrale Koordinierung und dezentrale Ausführung.

„Just in Time“ reicht nicht aus

Damit Logistik wirksam ist, muss sie robust und belastbar sein. Das bedeutet, dass sie auch in Krisensituationen in all ihren Facetten funktionieren muss. Gerade in den letzten Jahren seit der Besetzung der Krim zeigte sich, dass die Ansätze für logistische Leistungen aus dem IKM-Szenario zu kurz greifen und hinsichtlich sowohl der Bevorratung als auch des Transports und der Verteilung überdacht werden müssen. Ersatz- und Austauschteile müssen nicht nur produziert, sie müssen auch ausreichend bevorratet und damit beschafft sein.

„Just in Time“ reicht in Krisensituationen nicht länger aus. Dies betrifft auch die Transportkräfte, sie sind das A und O Für die Logistik, und von ihnen kann man nie genug haben.

Handelsübliche Schwerlast-Sattelzugmaschine mit militärischer Sonderausstattung von Scania.
Handelsübliche Schwerlast-Sattelzugmaschine mit militärischer Sonderausstattung von Scania, hier mit aufgelasteter Panzerhaubitze 2000.
Foto: Scania

Instandsetzung und Instandhaltung von komplexen Waffensystemen

Die Forderung nach Robustheit und Belastbarkeit hat ebenfalls Implikationen in Bereich der Instandsetzung und Instandhaltung. Hier ist festzustellen, dass in den vergangenen Jahrzehnten Waffensysteme immer komplexer geworden sind. Dabei gilt aber auch: Je komplexer ein Waffensystem in seinen Fähigkeiten, desto schwieriger und aufwändiger ist auch seine Instandhaltung und Instandsetzung. Die Anzahl und der Umfang von Sonderwerkzeugsätzen, die Anzahl der Einzelteile und damit verbunden der notwendige ET/AT Vorrat, der vorzuhalten ist, beeinflussen den logistischen Footprint immens und lassen die Frage nach der „Kriegstauglichkeit“ von Waffensystemen präsent werden.

Jubiläumsausgabe zum 10-jährigen Bestehen des Logistikkommandos

Anlässlich dieses 10-jährigen Jubiläums widmet sich das cpmFORUM in seiner Ausgabe 1/2023 dem logistischen System und dem Logistikkommando im Speziellen. Hierfür stellt sich das Kommando in seinen Aufgaben und seiner Organisation vor: In Beiträgen der beiden ehemaligen Kommandeure des Kommandos, den Generalmajoren a.D. Antoni und Thomas wird aufgezeigt, wie sich das Kommando von seinen ursprünglichen Aufgaben weiterentwickelt hat und wie die Logistik sich den Veränderungen in der internationalen Sicherheitslage anpassen musste.

Von der Logistik im Grundbetrieb bis hin zu den logistischen Herausforderungen im Einsatz und bei Beendigung des Einsatzes wird dargestellt, was die umfangreiche Aufgabenpalette der Logistik umfasst. Von den einzelnen logistischen Truppenteilen bis hin zu den ortsfesten logistischen Einrichtungen wird aufgezeigt, wie Logistik funktioniert und wer daran beteiligt ist, dass die Bundeswehr als Bedarfsträger das notwendige Material bedarfsgerecht und zeitgerecht für ihre Aufgaben zur Verfügung hat.

Ausbildung, Fortbildung und Aufgabenprofile in der Logistik

Ausbildung und Fortbildung haben aufgrund des breiten Aufgabenportfolios eine besondere Bedeutung. In einem Artikel der Logistikschule wird die hier geleistete Arbeit beschrieben und dargestellt, wie und in welchem Umfang die notwendigen Kenntnisse den Akteuren der Logistik bereit gestellt werden.

Last but not least wird mit Personenprofilen unterschiedlicher Personen aus den logistischen Organisationen anschaulich dargestellt, wie Werdegang und Aufgabenprofile in der Logistik aussehen.

Freuen Sie sich mit uns auf die Ausgabe 1/2023 des cpmFORUM: „10 Jahre Logistikkommando der Bundeswehr – 10 Jahre logistische Leistungen für die Bundeswehr“. Die Erstveröffentlichung des Magazins ist für den 6. April 2023 geplant.

Autor: Rainer Krug, Chefredakteur cpmFORUM

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