Wie der österreichische Handwaffenhersteller STEYR ARMS jetzt mitteilte, hat man die Ausschreibung der Bundeswehr für den neuen Anbau-Granatwerfer gewonnen. Nutzer werden zunächst die Spezialkräfte der Bundeswehr werden. So hatte das Kommando Spezialkräfte erst vor kurzem intensive Erprobungen mit dem Steyr Arms Granatwerfer GL40 und anderen Bewerbern durchgeführt.
Parallel wurden auch andere Waffen getestet, unter anderem Pistolen und Gewehre. Die Waffen und damit auch der Anbau-Granatwerfer GL40 sollen 2025 den Spezialkräften zulaufen. Wobei der Granatwerfer jetzt der erste bekanntgewordenen Vertrag ist, die anderen Entscheidungen dürften noch Zeit in Anspruch nehmen.
Der Granatwerfer Steyr GL 40mm A1 im Kaliber 40mm x 46 Low Velocity (LV) wurde als Anbaugerät für das Sturmgewehr Steyr AUG entwickelt. Das Waffensystem ist bereits bei anderen Streitkräften in Nutzung. Er kann als Anbaugerät unter dem Sturmgewehr genutzt werden, oder als Stand-Alone-Waffe.
Damit wird der Anbau-Granatwerfer Steyr GL40 unter dem G95 und G95K oder als Ersatz für die Granatpistole 40mm AG-40-1A1 (GraPi). Als Anbau kann er an jeder Waffe mit einer STANAG 4694-Schiene genutzt werden. „Erstmalig in der jüngeren Firmengeschichte konnte sich STEYR ARMS erfolgreich an einer Ausschreibung der deutschen Bundeswehr beteiligen“, so das Unternehmen.
Interessant ist an diesem Steyr-Erfolg, die jetzige Beschaffung ist für die Spezialkräfte. Die Ausschreibung für die reguläre Truppe – mit deutlich größeren Stückzahlen und dann für das neue Sturmgewehr G95 A1 und G95K A1 – wird erst noch folgen. Es ist natürlich kein Automatismus, dass die Truppe den Spezialkräften bei der Auswahl folgt, aber es ist eben auch nicht abwegig.
Der einfach zu bedienende GL40 lässt sich durch seine kompakte Bauform (Lauflänge 180 mm, Gesamtlänge 264 mm, Breite 100 mm, Höhe 95 mm) und sein geringes Gewicht (1.170 Gramm) als An- und Unterbaugerät an verschiedenen Sturmgewehren nutzen. Zum Laden klappt er seitlich aus. Er kann alle gängigen 40×46 LV-Granaten verschießen. Neben dem hauseigenen STEYR-Leitervisier lassen sich für den Anbau-Granatwerfer verschiedene Ziel- und Visiereinrichtungen über Picatinnyschienen anbringen.
Anbau-Granatwerfer GL40 auch allein einsetzbar
Der Granatwerfer Steyr GL40 lässt sich ohne spezielles Werkzeug in ein Stand-Alone-Werfer umkonfigurieren. Dann nutzt er einen von STEYR ARMS entwickelten und AR15-kompatiblen Hinterschaft. Dieser lässt sich in der Länge anpassen, gewohnt wie bei einem Sturmgewehr.
Der Anbau-Granatwerfer GL40 verfügt über ein „Double Action only“-Abzugssystem. Eine 2-Stellungssicherung kombiniert mit einer internen Fallsicherung und einer zusätzlichen Sicherung, die den Abzug im nicht montierten Zustand blockiert, sorgen für aktive und passive Sicherheit bei gleichzeitiger uneingeschränkter Einsatzfähigkeit. Hier als Stand-Alone-Lösung.
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