Premiere: Türkische Drohne TB3 startet erstmals von einem Schiff

Die türkische Bayraktar TB3 von Baykar Technology schreibt Geschichte – sagt zumindest der Hersteller über den Testflug in der Ägäis. Erstmals ist eine MALE-Drohne (Medium Altitude Long Endurance) erfolgreich auf einem Trägerschiff gestartet und gelandet. Ein weiterer Meilenstein für die Marine und die unbemannte Kriegsführung. Doch es gibt Konkurrenz.

Die türksiche Drohne Bayraktar TB3 startet und landet von Drohnenträger TCG Anadolu in der Türkei
Die türksiche Drohne Bayraktar TB3 startet und landet von Drohnenträger TCG Anadolu in der Türkei
Foto: Baykar

Mit der Bayraktar TB3 hat erstmals ein türkisches unbemanntes Luftfahrzeug dieser Größenordnung Start und Landung auf See vollzogen und damit die STOL-Fähigkeit (Short Take-Off and Landing) demonstriert. Vom türkischen Drohnenträger TCG Anadolu aus führte die TB3 einen erfolgreichen Testflug durch – eine Weltneuheit in ihrer Klasse, behauptet zumindest Hersteller Bayraktar.

Zwar markiert der Test einen entscheidenden Schritt in Richtung moderner unbemannter Kriegführung, speziell für maritime Einsätze, doch ganz neu ist das Ereignis nicht. Schon im vergangenen Jahr gab es mit der Gray Eagle-Drohne auf dem britischen Träger HMS Prince of Wales erste Tests auf See und vor 10 Tagen startete eine General Atomics Gray Eagle STOL vom südkoreanischen Hubschrauberträger Dokdo.

Die Bayraktar TB3 wurde explizit für den Einsatz auf Schiffen entwickelt. Mit einer Spannweite von über 14 Metern und einklappbaren Flügeln ist die TB3 gut für den Einsatz auf Schiffen mit begrenztem Platz gerüstet. Während der Tests bewies die Drohne nach Angaben des Herstellers ihre Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit unter den anspruchsvollen Bedingungen auf See.

Einsatzmöglichkeiten der Bayraktar TB3

Die türkische Drohne TB3 soll nicht nur Aufklärungsmissionen auf See und an Land durchführen, sondern auch Präzisionsangriffe mit ihrer umfangreichen Bewaffnung. Dazu verfügt die TB3 über 6 Aufhängepunkte. Möglich ist eine Bewaffnung mit UMTAS, den lasergelenkten Luft-Boden-Flugkörpern CIRIT und TUBITAK-SAGE Bozok sowie dem Marschlugkörper Kemankeş mit 200 km Reichweite.

Dieser Test ist nicht nur ein technologischer Erfolg, sondern auch ein strategisches Statement. Mit der TB3 und der TCG Anadolu verfügt die Türkei über ein modernes System, das sowohl zur Verteidigung der eigenen Küsten als auch für Einsätze fernab der Heimat eingesetzt werden kann.

Darin kann ein möglicher Wendepunkt in der unbemannten Kriegstechnik gesehen werden, wenngleich Kritiker der Türkei anführen, dass Land eigentlich einen Flugzeugträger mit „short Runway“ für die F-35 bauen wollte, auf dem dann doch nur Drohnen und Hubschrauber landen können.

Technische Daten der Bayraktar TB3

  • Spannweite: 14 m
  • Länge: 8,35 m
  • Höhe: 2,6 m
  • Einsatzgeschwindigkeit: 231 km/h (125 kn)
  • Höchstgeschwindigkeit: 296 km/h (160 kn)
  • Maximales Startgewicht: 1.450 kg
  • Nutzlast: 280 kg
  • Einsatzdauer: bis zu 24 Stunden
  • Reichweite: 5.700 km
  • Besonderheit: Klappbare Tragflächen für Schiffsoperationen

Die Kombination aus innovativer Technik und strategischer Vision macht die Bayraktar TB3 zu einem Symbol der modernen Drohnenindustrie. Mit dem erfolgreichen Test auf See setzt die Türkei, die zukünftig auch über 40 Eurofighter verfügen wird, allerdings auch ein deutliches Zeichen: Sie ist bereit, ihre Vorreiterrolle in der Drohnentechnologie weiter auszubauen.

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