Die Boot in Düsseldorf ist als die weltweit wichtigste Boots- und Wassersportmesse immer noch das Mekka alle Kapitäne, Taucher oder Surfer. Die Messe richtet sich ganz klar vor allem an den Freizeit- und Privatbereich. Am Rande der unzähligen Aussteller sind aber auch Ausstattungen für behördliche Nutzer zu finden. Hier vor allem für den Bereich der Spezialkräfte und Spezialisierten Kräfte.
Zudem ist die Bundeswehr als Aussteller mit zwei Ständen (Halle 12/J06 & Halle 15/A22) vertreten. In Halle 12 zeigen sich vor allem die Minen- und Schiffstaucher. Zudem zeigen die Taucher der Marine täglich von 14.00 bis 14.20 Uhr ihr Können im Tauchturm. Das Ganze wird direkt nebenan von einem täglichen Vortrag (H12/E71) begleitet. So wird die Ausstattung und die Ausbildung der Kampfschwimmer, Minen- und Schiffstaucher erläutert.
Die Taucher der Deutschen Marine gehören zu einer hochspezialisierten Einheit, die für eine Vielzahl von Aufgaben unter Wasser ausgebildet ist. Sie stellen einen wichtigen Bestandteil der Marine dar und sind sowohl in friedlichen als auch in militärischen Operationen tätig. Ihre Aufgaben reichen von der Durchführung von Aufklärungseinsätzen, dem Entschärfen von Unterwasserminen, der Bergung von Wracks und der Inspektion von Schiffs- und Hafeneinrichtungen bis hin zu sicherheitsrelevanten Operationen in internationalen Krisengebieten.
Live im Tauchturm: Die Taucher der Marine
Die Taucher der Deutschen Marine sind Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte der Marine (KSM), einer Eliteeinheit, die speziell für unkonventionelle und gefährliche Einsätze ausgebildet wird. Diese Einheiten unterziehen sich einer anspruchsvollen Ausbildung, die sowohl physische Höchstleistungen als auch psychische Belastbarkeit erfordert. Neben der Ausbildung in Tauchtechniken umfasst ihre Schulung auch den Umgang mit Sprengstoffen, der Durchführung von Sabotageaktionen und der Unterstützung von Seeblockaden oder amphibischen Landungen.
Besonders bekannt sind die Kampfschwimmer, die eine spezielle Form der Ausbildung durchlaufen und in verdeckten Operationen und Sabotageeinsätzen tätig werden. Sie können auch in extremen Wassertiefen agieren und verfügen über moderne Tauchtechnologien, wie etwa geschlossene Kreislaufsysteme, die das Atmen unter Wasser ohne Blasenbildung ermöglichen.
Die Taucher der Deutschen Marine sind auch international aktiv. Sie nehmen an Übungen und Missionen der NATO oder der Vereinten Nationen teil, um etwa die Schifffahrtswege zu sichern, Minen zu räumen oder humanitäre Hilfe zu leisten. Ihre vielseitige Ausbildung und Flexibilität machen sie zu einem unverzichtbaren Teil der maritimen Sicherheit Deutschlands und seiner Partner
Spezialisten im und unter Wasser
Auf der Boot wird die Marine natürlich mit der Teilnahme vor allem auch um den Nachwuchs. So ist ein Ziel, die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in den Streitkräften zu zeigen, unter anderem im vielfältigen Tauchdienst: Als Minentaucher tragen die Soldaten entscheidend dazu bei, gefährliche Waffen und Gegenstände im und unter Wasser unschädlich zu machen. Die Schiffstaucher agieren als „Unterwasserhandwerker“ und nehmen mit Schweißapparat und Unterwasserkettensäge ausgestattet Arbeiten unter Wasser wahr. Die Bezeichnung Schiffstaucher mag auf den ersten Blick etwas irreführend sein, denn sie agieren vor allem im Bereich der Häfen. So sind die Schiffstaucher an allen Standorten der Marine ansässig sowie bei den Pionieren in Minden. Sie werden auch als Helmtaucher bezeichnet. Laut öffentlichen Quellen werden die Schiffstaucher bei unterschiedlichen Arbeiten unter Wasser in bis zu 61 Metern eingesetzt. So kontrollieren sie Hafenbecken, oder räumen dort Hindernisse. Die Ausbildung findet am Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine in Neustadt (Holstein) statt.
Die Kampfschwimmer hingegen bilden die maritime Komponente der Spezialkräfte der Bundeswehr. Sie sind weltweit in allen Elementen im Einsatz und als Fallschirmspringer und Einzelkämpfer ausgebildet.
Täglich springen drei dieser Kameraden in den Tauchturm der Boot. Daneben sind spannende Exponate am Stand der Bundeswehr zu sehen: Zum Beispiel eine aufgeschnittene (echte) Seemine, eine Unterwasserdrohne und diverse Tauchanzüge und Kreislauftauchgeräte wie dem neuen Avon Multi-Role Rebreather 100 (MCM100) oder das LAR7 von Dräger. Das LAR7 kann (UW) zwischen den Modi Sauerstoff-CCR und Nitrox-SCR umgeschaltet werden, es erlaubt so blasenfreies Tauchen im Flachwasser und blasenarmes Tauchen im Nitrox-Tiefenbereich. Das Modul mit Sauerstoff-Flasche, Gegenlunge, Atemkalk etc. kann laut öffentlichen Quellen vor der Brust und wahlweise auch auf dem Rücken getragen werden. Bei dem Mischgasgerät LAR VII (CCR/SCR) ist die Tiefe im Sauerstoff-Modus mit Kreislaufbetrieb (CCR) auf 7 Meter beschränkt. Für Tiefen bis 24 Meter wird das sogenannte NATO B-Gemisch (60 % Sauerstoff, 40 % Stickstoff) im halboffenen Modus (SCR) konstant zugeführt.
Ausstattung für Spezial- und Rettungskräfte
Wie Avon Protection aus Großbritannien im Januar 2024 bekannt gab, hat die Deutsche Marine neue Multi-Role Rebreather 100 (MCM100) für militärische Taucheinsätze bestellt und erhalten. Der MCM100 wurde neben zwei weiteren Kreislauftauchgeräte auch auf der Boot 2025 am Stand der Bundeswehr (H12/J06) gezeigt.
Rebreather werden auch als Kreislaufgeräte bezeichnet. Rebreather erlauben in der Regel längere und vor allem leisere Tauchgänge, als herkömmliche Atemregler mit offenem Kreislauf. Vor allem steigen keinerlei Blasen auf, die den Taucher verraten könnten. Ein Rebreather verwendet dabei das ausgeatmete Atemgas erneut, indem es den guten Teil des Atemgases recycelt und über eine Sauerstoffpatrone und den nächsten Atemzug wieder aufbereitet. Dies bedeutet, dass der Vorrat an Atemgas in der Regel erheblich größer ist und in ein kompaktes Gerät passt, im Vergleich zu dem, was eine normale Tauchflasche bietet.
Der MCM100 ist ein modernes elektronisch gesteuerte Mischgas-Kreislaufgerät für militärische Zwecke. Der MCM100 wurde in Zusammenarbeit mit dem britischen Defence Science & Technology Laboratory (Dstl) und der königlichen norwegischen Marine entwickelt und ist für militärische Taucheinsätze im Flach- und Tiefwasserbereich konzipiert; optimiert für Explosive Ordnance Disposal (EOD), Mine Countermeasures (MCM) und Special Operations. Die maximale Tauchtiefe wird – in Abhängigkeit von der Auslegung – mit bis zu 100 m angegeben bei Verwendung von HELIOX oder TRIMIX als Verdünnungsgas oder 40m bei Verwendung von Pressluft als Verdünnungsgas. Und die Tauchzeit mit 4 bis 6 Stunden bei 40 m Tauchtiefe und in Abhängigkeit von der Wassertemperatur. Das Systemgewicht liegt bei 27 kg. Das System umfasst auch eine Bedienkonsole, Tauchanzeigen, etc.
Mit dem Avon MCM100 haben die Minentaucher auch neue Trockentauchanzüge erhalten. Auch diese sind am Stand der Bundeswehr sowie am Stand des Herstellers Waterproof zu sehen. Der Tauchspezialist Waterproof aus Schweden bietet den Trockentauchanzug EXM47 in verschiedenen Varianten an. Alle Anzüge sind durch den Kunden anpassbar, so wie es auch beim Anzug für die deutschen Minentaucher umgesetzt wurde. Als Material kommt
Nylotech zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein neues Material, das weicher und dennoch widerstandsfähiger gegen Abrieb ist als die bisher verwendeten Materialien. Nylotech wurde nach der Martindale-Methode gemäß SS-EN ISO 12947-2:2017 auf Abrieb getestet (200.000 Scheuertouren). Der Anzug bietet MOLLE-Befestigungsstreifen an Oberschenkeln links und rechts. Über diese können jeweils eine Oberschenkeltasche angebracht werden. Anstelle der Tasche kann an der MOLLE-Arretierung aber auch eine Klettfläche befestigt werden. Diese nimmt dann wiederrum eine abziehbare Tasche auf. Zudem bietet der Anzug am linken Oberschenkel noch eine Tasche für eine kleine Rettungsatemflasche. Die Füßlinge am Anzug sind fest und nicht abnehmbar. Die Manschetten am Hals und den Händen sind wechsel- bzw. austauschbar, einfach und durch den Nutzer.
An den Armen wir das Silikon Armmanschetten System FLEXLOCK genutzt. Die Silikon Manschette ersetzt Latexmanschetten und wird einen neuen Industriestandard setzen, so der Hersteller. Zu lange waren Latexmanschetten ein großes Problem beim Tauchen mit Trockentauchanzügen. Man kann sich nie sicher sein, in welchem Zustand sie sind, bis man die Tauchtasche öffnet. Sie sind leicht zu zerreißen und neigen dazu, durch Faktoren wie Sonne/UV-Strahlen, Chemikalien und Ozon beschädigt zu werden. Waterproofs neue Silikonmanschette ist unempfindlich gegenüber Chemikalien und Umwelteinflüssen und hat eine 40% bessere Dehnbarkeit als Latexmanschetten. Die Elastizität erleichtert das Anziehen des Anzugs und sorgt für eine bessere Abdichtung mit der Haut. Da der Druck an den Handgelenken geringer ist, bleiben die Hände wärmer. Der Komfort wird bei langen technischen Tauchgängen und Dekompressionsstopps deutlich erhöht, so Waterproof. Diese Lösung benötigt keine Wartung und ermöglicht ein einfaches An- und Ausziehen. Die Sicherheitsnut sorgt dafür, dass die Manschette an ihrem Platz bleibt. Der Trockentauchanzug der deutschen Minentaucher ist der erste militärische Anzug, der dieses System nutzt.
Der Tauchspezialist Scubapro wird auf der Boot durch Johnson Outdoors vertreten. Zu sehen ist unter anderem der Halbtrockentauchanzug NovaScotia in dem italienischen Tarnmuster. Der Halbtrockentauchanzug NovaScotia 7,5 mm bietet besseren Wärmeschutz als jeder andere Nasstauchanzug auf dem Markt, so der Hersteller. Er besitzt eine CE-Kennzeichnung als Tauchanzug der Klasse A (Wassertemperaturen 7 ºC bis 12 ºC). Das ist die höchste Bewertung, die ein Anzug dieser Art erhalten kann. Der zu 100% aus hochwertigem Everflex X-Foam Neopren bestehende, gemäß dem Pure Design Concept entworfene NovaScotia 7,5 mm ist der ultimative Wärmeschutz in kaltem Wasser und bei mehreren Tauchgängen. Das Pure Design Concept verwendet weniger Nähte und Einsätze für höchste Flexibilität. Zudem nutzt er ein durchgehendes, inneres Diamond Span-Material, und ist laut Hersteller der erste Halbtrockenanzug auf dem Markt, der mit einem wasserbasierten 100% lösungsmittelfreien Klebstoff hergestellt wird. Das Halbtrockenkonzept vereint die Vorteile eines Nass- und eines Trockentauchanzugs in einem komfortablen Gesamtpaket. Der Tauchanzug ist mit und ohne angesetzter Kopfhaube verfügbar und besitze Trockenreißverschlüsse. In Abhängigkeit der Stückzahlen kann er nach Kundenwunsch konfiguriert werden – Tarnmuster, Beschriftungen, mit/ohne Haube, Taschen, etc.. Auch ist eine anti-magnetische Ausführung möglich, so der Hersteller. Das Produktgewicht (in Größe M und ohne Haube) liegt bei 3.119 kg. Weitere Features: Doppelte Bein- und Armmanschette mit Reißverschlüssen für maximale Wärme und Wasserabdichtung, Verbesserter Wirbelsäulenschutz erhöht den Komfort auf langen Tauchgängen, Powertex-Material an Schultern, Rücken, Gesäß und Knien für Abriebschutz an der richtigen Stelle, die umschlagbare Halsmanschette ist äußerst bequem und verhindert das Eindringen von Wasser, zudem verfügt er über eine 3D-Tasche am rechten Oberschenkel mit einem Befestigungshaken für die Kopfhaube und viel Platz für zusätzliche Ausrüstung. Auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) stellt diesen Tauchanzug ihren Einsatzkräften zur Verfügung.
Ein weiterer (Trocken-)Tauchanzug von Scubapro für den behördlichen (Militär & Polizei) Einsatz ist der Everdry 4.0. Dies ist ein äußerst hochwertiger Trockentauchanzug aus verdichtetem Neopren und kombiniert nach wie vor die schlanke Passform, den Komfort und die Flexibilität eines Nasstauchanzugs mit der Wärmeleistung und Dichtheit eines Trockentauchanzugs. Er punktet außerdem durch verbesserte Schulter- und Knieschoner, ein weiches Innenfutter, flexible Armmanschetten und ein Hosenträgersystem. Das verdichtete 4 mm starke Neopren ist widerstandsfähig gegen Kompressionsdruck in der Tiefe, so dass der Trockentauchanzug mit oder ohne dünnen Unterzieher getragen werden kann. Das 4 mm hochverdichtetes Neopren hat 50% weniger Gewicht und ist deutlich weicher als das herkömmlich für Trockentauchanzüge verwendete Neopren, so der Hersteller. Der Everdry 4.0 überzeugt durch Tragekomfort und Haltbarkeit und bietet viel Bewegungsfreiheit. Die Nähte sind außen dreifach geklebt und doppelt blindstichvernäht und besitzen innen eine haltbare, wasserdichte Beschichtung aus Flüssigpolymer. Weiches Innenfutter für einen angenehmen Tragekomfort und eine bessere Isolation vor Kälte. Halsmanschette aus Glattneopren zum Umfalten sowie ultraweiche Handgelenkmanschetten liegen bequem und wasserdicht an. Er besitzt seitlich aktivierbare Si Tech-Einlassventile und einstellbare Auslassventile für eine präzise Tarierung, bessere Stabilität und Kontrolle in der Tiefe.
Scubapro fokussiert sich seit Kurzem mehr auf den Behördenmarkt.
Die US-amerikanische Firme Diving Unlimited International (DUI) hat seinen Sitz im Kalifornischen San Diego und beliefert neben der U.S: Cost Guard unter anderem auch die U.S. Navy SEALs. Auch DUI zeigte sein Portfolio auf der Boot 2025.
Der DUI CLX450 Militär-Trockenanzug ist für den Einsatz bei Pionier- und Minentauchern vorgesehen. Der robuste Trockentauchanzug besteht aus einem strapazierfähigen, schnell trocknenden Oberkörper, der aus einer hochbelastbaren Mischung aus Cordura, Butylkautschuk und Polyester besteht. Er wurde entwickelt, um die Anforderungen von Militärtauchern zu übertreffen, die die beste Passform und die größtmögliche ballistische Abriebfestigkeit benötigen.
Die nicht-magnetische Version des CLX450 ist der offizielle Trockentauchanzug, der von den EOD-Teams der U.S. Navy verwendet wird; andere Konfigurationen des Anzugs sind bei den Kampftauchern der U.S Army, dem U.S. Army Corps of Engineers und den Bergungsspezialisten der U.S. Navy im Einsatz. Beliebte Zubehörteile für diesen Anzug sind Taschen, strapazierfähige Latex-Handgelenkmanschetten, ein Entlastungsreißverschluss, Knieschoner und ein Cordura-Overlay im Gesäßbereich für zusätzliche Abriebfestigkeit. DUI kann mit einzelnen Tauchteams zusammenarbeiten, um die beste Konfiguration zu finden und jeden Trockentauchanzug auf die Bedürfnisse des Teams zuzuschneiden. Als Material wird schwarzes Cordura/Polyester Trilaminat mit schwarzen Cordura-Einsätzen an Schultern und Gesäß genutzt. Für eine einfache Nutzung und einen bequemen Sitz sorgen ein diagonaler, nicht-magnetischer Frontreißverschluss (selbstanlegend) sowie ein patentierter Teleskop-Torso, Hosenträger und Schrittgurt. Weitere Ausstattungsmerkmale sind: Latex ZipSeals an Hals und Handgelenken, Aramidfaser-Kniepolster sowie wasserdichte Trilaminat-Socke mit RockBoots.
Für den Bereich der Kampfschwimmer / SEALs bietet DUI den SEAL TLS Trockentauchanzug. In den SEAL TLS sind viele Jahre operativer Erfahrung eingeflossen, die in diesem Anzug die besten verfügbaren Eigenschaften vereinen. DUI beginnt mit der bewährten Technologie des leichten und robusten Trilaminat-Materials und baut darauf auf. Cordura- und Aramidfaser-Polster werden hinzugefügt, um die stark beanspruchten Bereiche abzudecken, taktische Taschen werden angebracht und wasserdichte Stoffsocken halten den Anzug leicht. DUI kann diesen Anzug auch mit einer wasserdichten Cordura/Polyester-Socke konfigurieren, um das Gewicht des Anzugs so leicht wie möglich zu halten. Die beliebtesten Taschen für diesen Anzug sind DUI’s Bellows und Cargo. Die kleine Tasche, die üblicherweise für diesen Anzug gewählt wird, ist die Blitztasche an der Schulter.
Als Material dient schwarzes Nylon-Trilaminat mit schwarzen Cordura-Overlays an Schultern und Hüfte. Auch hier kommt der diagonale Frontreißverschluss (selbstschließend), patentierter Teleskop-Torso, Hosenträger und Schrittgurt sowie Aramidfaser-Kniepolster zum Einsatz. Der flexible ZipRing aus Urethan, der am Trockentauchanzug angebracht ist, passt Tauchern aller Größen.
Der DUI USCG TLS ist der offizielle Trockenanzug, der von den Rettungsschwimmern der U.S. Küstenwache verwendet wird. Dieser wurde gerade auch von den Rettungsschwimmer der chilenischen Cost Guard übernommen. In angepasster Form wird das Modell als Air Force Pararescue TLS auch von den Pararescue-Spezialkräften der U.S. Air Force genutzt.
DUI entwickelt gerade zudem eine 6-Fuß (ca. 183 cm) lange wasserfeste Tauschtasche / Duffel Bag. Diese wurde vor Ort noch nicht gezeigt. Das besondere an dieser Tasche ist aber der Einsatzzweck. Neben Material soll mit ihr vor allem auch der Transport einer verwundeten Person möglich sein. In dieser extra großen Tasche soll dann die Person unter Nutzung einer Tauchflasche geborgen und transportiert werden können. Auf diese Art wäre eine Verbringung nicht nur an der Wasseroberfläche sondern auch unter Wasser, zum Beispiel zu einem U-Boot, möglich.
Auch der potentielle Gegner ist vor Ort
Das auf deutschen Messen chinesische Aussteller vertreten sind, ist keine Überraschung. Aber meistens handelt es sich um Anbieter billiger Plagiate. Auch die Boot hat reichlich chinesische Aussteller von Surfbrettern, über Boote und Scooter bis hin zu Tauchausstattern.
So zeigte der chinesische Anbieter AKUANA (zivile Ausrüstung) / Advanced Tactics (militärische Ausrüstung) auch Tauchausrüstung für Behörden.
Vor Ort war unter anderem zu bestaunen das MC2 Underwater Satellite Navigator System. Es ist klein, kaum größer als eine Uhr und bietet ein großes Display. Zudem ist es per Kabel mit einem Satellitenempfänger und einer Boje verbunden. Muss der Taucher seine Position feststellen bzw. überprüfen, lässt er die Boje kurz an die Wasseroberfläche steigen. Neben seiner Position kann der Tauch so auch Kurznachrichten empfangen und senden.
Ebenfalls vor Ort wurde das Kreislauftauchgerät GATOR gezeigt. Es ist GATOR G1 als Standard-Sauerstoff-Kreislaufgerät und als GATOR G2 als Mix-Gas Rebreather erhältlich. Warum das System auf der Boot 2025 gezeigt wurde ist nicht ersichtlich, denn es ist laut Hersteller „China only“, d. h. nur durch China zu beziehen.
Neben den beiden bereits in Nutzung befindlichen Rebreathern wurde auch eine Neuentwicklung, noch ohne Bezeichnung, gezeigt. Interessant war auch, dass die Firma eine Standard-Tauchmaske unter der Bezeichnung N2 NATO Maske vertreibt.
Polizei & Rettungskräfte auf der Boot
Auf der Boot 2025 ist aber nicht nur die Bundeswehr vertreten. Im Grunde werden alle Hilfsorganisationen vor Ort, vor allem um Personal. So ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) mit einem großen Stand, Vorführungen und an mehreren Partnerständen genauso vertreten wie die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der ADAC oder auch die Polizei.
Dabei ist das Boot der Wasserschutzpolizei in Halle 14 vor allem bei den Kindern sehr gefragt. Die Wasserschutzpolizei aus Duisburg hat das Boot WSP 2 mitgebracht und bietet es zur Besichtigung an. Es wird normalerweise im Bereich Düsseldorf auf dem Rhein eingesetzt. Es ist 17,3 Meter lang und rund 16 Tonnen schwer. Die WSP 2 wurde erst im Mai 2024 als modernstes Boot der Dienstflotte der Wasserschutzpolizei NRW offiziell getauft. Polizeihauptkommissarin Carina Deppe vom Innenministerium führte die Zeremonie am Steg der WSP-Wache in Düsseldorf durch. Innenminister Herbert Reul betonte bei der Taufe die Bedeutung moderner Technik für die spezialisierte Einheit der Wasserschutzpolizei. Es ist ausgestattet mit zwei 450-PS-Motoren, einer Wärmebildkamera und modernster Sonartechnik. Die zwei 450 PS-Antriebsmaschinen können das Boot schnell auf 45 km/h beschleunigen. Gebaut wurde es von der Siemer Jachtservice Hunte-Ems GmbH aus Barßel-Reekenfeld. Das Boot verfügt über eine moderne Kombüse und selbstverständlich über einen Toilettenraum, denn die Wasserschutzpolizisten werden zeitweise durchgehend mehrere Tage an Bord eingesetzt.
Die Wasserschutzpolizei NRW ist organisatorisch dem Polizeipräsidium Duisburg zugeordnet. Die 275 Polizistinnen und Polizisten der WSP NRW bestreifen mit 23 Booten etwa 900 Kilometer Wasserstraßen.
Die Polizei zeigt sich auf der Messe multinational. So werden die Kollegen der Wasserschutzpolizei NRW von den Kollegen aus den Niederlanden unterstützt. Dies liegt sicherlich auch daran, dass viele deutsche Freizeitkapitäne die niederländischen Gewässer nutzen und dort nicht immer für Freude sorgen. So haben die niederländischen Polizisten eine „Wassersport-Infokarte“ in deutsch und niederländische dabei und verteilen diese auch fleißig. Diese gibt allgemeine Tipps, erklärt leicht verständlich die Brückenzeichen, die Navigationslichter (BSH Beleuchtung), Tonnen, Kardinal- und Schifffahrtszeichen sowie die wichtigsten Vorfahrtsregeln. Zudem hatten sie ebenfalls an Boot mit an „Land“ gebracht. Die KM Ocean Pro 6.5 hat eine Gesamtlänge von 6,5 Metern und eine Breite (außen) von 2,6 Metern. Der Schlauchdurchmesser beträgt 0,53 Meter, es ist ein Boot der Kategorie C mit einem Bootsgewicht von 730 kg. Es kann maximal 13 Personen und 1.695 kg aufnehmen. Die Motorleistung beträgt 200 PS.
Die Ocean Pro Serie kann sowohl für Küsten- und Hochseeeinsätze genutzt werden. Der Rumpf der Ocean Pro Serie zeichnet sich durch sein tiefes V-förmiges Unterwasserschiff aus, das selbst bei Seegang eine kontrollierte und komfortable Fahrt ermöglicht. Ausgerüstet mit großvolumigen Auftriebskörpern und einem besonders hohen Bug, verbunden mit einem innovativen, mühelos gleitenden und äußerst effizienten Rumpfdesign, stellt dieses Boot den Gipfel der Leistungsfähigkeit bei anspruchsvollem Seegang dar. Überragende Manövrierfähigkeit und Stabilität gewährleisten eine äußerst angenehme, trockene Fahrt. Hersteller ist die Köser Marine GmbH aus Kiel. Das Boot der niederländischen Polizei ist zudem mit einer schwenk- und neigefähigen FLIR-Wärmebildkamera, einem Suchscheinwerfer, Intercom-System, einem aktiven AIS mit Silence Funktion, Tetra- und UKW-Funk, zwei Kartenplotter und vielen weiteren Ausstattungsmerkmalen ausgestattet.
Auch die DLRG und die Wasserschutzpolizei anderer deutscher Bundesländer setzen Boote dieser Serie ein.
Boote für Rettungs- und Einsatzkräfte
Der estnische Hersteller TSBoats feierte mit seinem Orange Line HDPE Landungsboot auf der Boot 2025 Weltpremiere. Die Orange Line ist eine spezielle Reihe von Booten mit geraden Seiten. Die Rumpfstruktur ist mit Schotten und Längsstringern verstärkt, die für eine hohe Längssteifigkeit sorgen. Diese Boote werden aus Materialien mit einer Stärke von 15 bis 20 mm gebaut, was zu einem äußerst haltbaren und verschleißfesten Boot führt, so der Hersteller.
Die Boote der Orange Line sind vielseitig und können für verschiedene Zwecke angepasst werden. Sie sind sowohl in traditioneller Rumpf- als auch in Landungsbootbauweise erhältlich und bieten ein modernes, auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittenes Erscheinungsbild. Die Boote haben eine Länge von 7,5 bis 8 Metern. Die Motoren liegen zwischen 250 und 300 PS. Das vordere Landungsdeck kann Fahrzeuge wie 4×4 Jeeps, Quads, etc. transportieren und über die Rampe absetzen. Auch ist für Hilfs- und Rettungskräfte so die Versorgung kleiner oder eingeschlossener Inseln möglich. Auf dem Beck kann aber auch eine schwimmende Tauchbasis eingerichtet werden, ein Kran zur Bergung platziert oder viele andere Systeme installiert werden.
In der 7,5 Meter-Variante finden bis zu 8 Personen/Taucher auf dem Boot Platz und die Nutzlast wird mit 1.000 kg angegeben. Das Eigengewicht liegt bei 1.500 kg. In der 8 Meter-Variante liegt je nach Ausführung das Eigengewicht zwischen 1.650 und 2.200 kg. Es kann bis zu 1.200 kg an Nutzlast aufnehmen.
Auf Basis der Advanced Line haben die norwegischen Rettungskräfte sowie die Feuerwehr in Oslo gerade entsprechende Einsatzboote beschafft. Die Boote der Advanced Line-Serie sind für diejenigen gedacht, die ein ruhigeres Fahrverhalten auf höheren Wellen und eine höhere Stabilität als bei der Standard Line-Serie benötigen. Diese Serie ist für härtere Einsatzbedingungen ausgelegt.
Ein charakteristisches Merkmal der Advanced Line Boote ist der wechselnde Deadrise über den gesamten Boden. Die Nase ist schärfer und höher, um hohe Wellen zu überwinden. Die Länge der Modelle dieser Serie beträgt 7,2 bis 8,2 Meter. Die Breite ist auch breiter als bei der Standard Line Serie: 2,45 Meter. Diese Breite des Bootes ermöglicht es Ihnen, es bequem in einem Seecontainer oder auf einem normalen LKW zu transportieren. Je nach Länge liegt das Gewicht bei 1.300 bis 1.540 kg und die Nutzlast zwischen 1.400 und 1.800 kg. Platz haben 10 bis 12 Personen.
Noch leichter ist die Light Line. Die Boote der Light Line-Serie sind im Vergleich zu den Booten der anderen Linien leichter, da bei der Herstellung Materialien mit geringerer Dicke verwendet werden. Der Rumpf der Boote ist aus Halbrohr mit einem Durchmesser von 400 mm gefertigt. Dadurch ist es möglich, das Gewicht zu reduzieren und gleichzeitig hervorragende Festigkeitseigenschaften zu erhalten. Es sind Längen zwischen 4,0 und 5,5 Metern verfügbar. Diese wurden mit 50 Stück kürzlich durch die Küstenwache Estlands beschafft.
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