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CERBERUS – Spezialfahrzeuge für besondere polizeiliche Einsatzlagen

Das Projekt CERBERUS hat das Ziel, eine innovative und sondergeschützte Fahrzeugfamilie zu entwickeln, die auf bewährten und einsatzerprobten Komponenten basiert und speziell für polizeiliche Anforderungen konzipiert wurden. Durch den Einsatz modernster Technologien und eine effiziente Entwicklungsphase können diese Fahrzeuge kostengünstig und zeitnah bereitgestellt werden.

Der CERBERUS I von TeutoDefence Germany GmbH.
Der CERBERUS I von TeutoDefence Germany GmbH.
Foto: cpm / André Forkert

CERBERUS steht für eine schnelle und flexible Entwicklung, bei der erprobte und zukunftsweisende Technologien genutzt werden. Ziel ist es, ein maßgeschneidertes Einsatzmittel zu schaffen, das neue Maßstäbe in Bezug auf polizeiliche Einsatzfähigkeit setzt. Anbieter und Integrator aller Anteile ist die TeutoDefence Germany GmbH.

Basis sind die Fahrzeuge des kanadischen Spezialisten INKAS Defence. Zunächst wird es mit CERBERUS I & II zwei Fahrzeuggrößen geben. Weitere Größen- und Gewichtsklassen können bei Bedarf folgen. Fernbedienbare Waffenstationen, beispielsweise die deFNder Medium vom belgischen Hersteller FN Herstal, Bewaffnungskonzepte und polizeitaktische Einsatzmittel runden das Gesamtkonzept ab. Neben den Fernbedienbaren Waffenanlagen von FN Herstal sind aber auch Systeme anderer Hersteller möglich, in Abhängigkeit vom Bedarf der Nutzer und des Systemgewichtes.

Das Projekt steht für Innovation, Qualität, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit und bietet herausragende Eigenschaften, so Holger Veh, Geschäftsführer von TeutoDefence. Mit CERBERUS sollen komplette Systemlösung (Fahrzeug, Bewaffnung und Waffenstation) aus einer Hand angeboten werden, perfekt aufeinander abgestimmt. Waffe und Waffenstation müssen dabei dringend die Einzelschussfunktion nach polizeilichen Vorgaben erfüllen. Mit TeutoDefence gibt es einen zentralen Ansprechpartner für das Gesamtsystem. TeutoDefence verspricht eine hohe Flexibilität bei der Fahrzeugkonfiguration (Trägerfahrgestell, Aufbauten, Innenausstattung und Einsatzmittel).

Der CERBERUS I auf der Schießbahn.
Der CERBERUS I auf der Schießbahn.
Foto: cpm / André Forkert

Ergebnis soll eine maßgeschneiderte und wirtschaftlich attraktive Lösung sein, auch bei Einzelbestellungen von Sonderfahrzeugen. Und das Ganze mit kurzen Lieferzeiten. Das heißt eine Verfügbarkeit in ca. sechs Monaten, in Abhängigkeit von der Ausführung. Die zukunftsfähige Fahrzeugtechnik wird mit erweiterbaren Ausstattungsoptionen und einer Nachrüstbarkeit angeboten. Damit besteht eine jederzeitige Integration einer Waffenstation oder anderer Ausstattungen für künftige Anforderungen. INKAS Defence ist für Kleinserien ausgelegt, ein wenig wie eine Manufaktur.

CERBERUS I

Das Fahrzeug CERBERUS I wurde erstmals auf den TeutoDefence Germany Behördentage & Live Fire Days 2024 öffentlich gezeigt. Und das im scharfen Schuss. Bei der Demonstration wurden rund 400 Einzelschuss auf rund 90 Meter Entfernung und zwei Ziele abgegeben. Am Ende lagen auf beiden Zielen alle Treffer in einem Bereich der rund esstellergroß war.

CERBERUS I basiert dabei auf dem INKAS HUDSON ARV-Fahrzeug. Dieses Fahrzeug hat in der INKAS RECON-Version ein kabelgebundenes (tethered) Drohne. In der APC-Variante ein Krähennest. CERBERUS I ist ideal für SWAT-, Strafverfolgungs- und Grenzschutzbehörden und bietet eine zuverlässige und kompakte Lösung für den sicheren Personentransport. Das Fahrzeug ist aufgrund seiner kleinen Maße leicht zu transportieren – auch als Innenlast und Hubschraubern und Flugzeugen – und in urbanen Regionen zu manövrieren. Es ist es so konfiguriert, dass bis zu acht Einsatzkräfte sicher und bequem Platz finden. Eine zusätzliche Klimaanlage sowie ein Abluftgebläse zur schnellen Belüftung und Luftzirkulation verbessern das Klima für die Passagiere – insbesondere in heißeren Klimazonen.

Der CERBERUS I auf der Schießbahn.
Der CERBERUS I auf der Schießbahn.
Foto: cpm / André Forkert

Das Fahrzeug basiert auf der zuverlässigen und bewährten Toyota Land Cruiser 79 Plattform. Es wird angetrieben von einem turboaufgeladene 4,5-Liter-V8-Dieselmotor, der ein Drehmoment von 317 ft. lbs. und 202 PS erzeugt. INKAS Defence gibt den Schutzlevel mit BR6 an. Das Fahrzeug kann zudem schnell in eine Medical Evacuation (MedEvac)-Version umgebaut werden. Auch kann ein vollwertiges Führungs- und Kontrollsystem (C2) eingerüstet werden. Weitere optionale Ausstattungsmerkmale sind ein mobiles Ortungs- und Verfolgungssystem, Geolokalisierung, Sensoren (z.B. ein Radar, Abhörsysteme, Handy-Ortungssystem, Lautsprecher, etc.), oder die bereits angesprochene Aufklärungsdrohne mit Wärmebildtechnik und vieler weiterer Nutzlasten. Bei der Drohne auf dem Dach entfällt dann allerdings die Option für eine Waffenanlage.

CERBERUS II

Der größere CERBERUS II basiert auf dem INKAS Defence SENTRY APC-Fahrzeug. Dieses Fahrzeug ist in vielen Varianten weltweit als Polizei- und Militärfahrzeug im Einsatz. Auch für den Auftrag Crowd and Riot Control (CRC, deutsch: Überwachung von unfriedlichen Menschenansammlungen und Eindämmung von Krawallen). Nutzer sind u.a. Kolumbien, Ecuador, Bangladesch, Marokko oder Lettland. In Lettland ist das Fahrzeug mit einem Krähennest und einem .50 BMG Maschinengewehr bei der Polizei ausgestattet.

Dieses Fahrzeug bietet Schutz gegen Beschuss mit 7,62×51 mm SC-Munition und 7,62×51 mm M80 NATO Ball-Munition und erfüllt die ballistischen Normen NIJ-STD-0108.01 Level III und CEN Level BR7. Außerdem besteht Schutz gegen die Spreng-/Splittergranate DM51 – jeweils auf dem Dach und unter dem Boden. Der Schutz umfasst aber nicht nur den Fahrgastraum, sondern auch den Motorraum und die wichtigsten mechanischen Komponenten. Die gepanzerten Scheiben können zusätzlich mit Gittern geschützt werden. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 6.7 L Diesel V8 mit 330 PS.

Zur weiteren Ausstattung gehört ein Wärmebildgerät, ein 360° Kamerasystem, Suchscheinwerfer und eine Auswahl an fernbedienbaren Waffenstationen. Optional sind Räumschild, Feuerlöschanlagen für Innen und Außen, Atemschutzanlagen, Überdruckanlage, Notlaufeigenschaft (Reifen), InterCom-Anlage sowie eine hohe Dachlast für unterschiedlichste Waffenstationen und Effektoren. Sowohl CERBERUS I als auch II können hydraulische Leitersysteme aufnehmen. Der Ein- oder Ausbau dauert rund zehn Minuten. Dazu verfügen die Fahrzeuge über ein Hydrauliksystem. CERBERUS II hat dann eine Plattform mit zwei Leitern nebeneinander, CERERUS I nur mit einer Leiter.

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