Die Zukunft des Enforcer auf der Enforce Tac

Aktuell befindet sich der Enforcer bei der Bundeswehr in der Einführung. Doch bereits jetzt treibt das Unternehmen MBDA Deutschland die Weiterentwicklung des leichten, schultergestützten Wirkmittels voran. Neue Versionen etwa zur Panzerabwehr oder Drohnenbekämpfung sind bereits konkret in der Entwicklung, wie Besucher der Enforce Tac beim Stand von MBDA Deutschland (7-405) erfahren können.
Links die Small Anti Drone Missile, rechts der schultergestützte Enforcer.
Links die Small Anti Drone Missile, rechts der schultergestützte Enforcer.
Foto: cpm / Dorothee Frank

Eine Variante des Enforcers zur Panzerabwehr ist geplant, da das Unternehmen eine weltweite Nachfrage sieht. Auch die Bundeswehr hat Bedarf an einem entsprechenden leichten System, hier firmiert das Projekt unter dem Namen „Light Anti Tank“. Der Enforcer X – wie die Panzerabwehrwaffe unternehmensintern genannt wird – zeichnet sich gegenüber anderen Konkurrenzprodukten dadurch aus, dass es eng am Wirkmittel 90 und dem normalen Enforcer angelehnt ist, wodurch sich kaum Unterschiede in der Bedienung, Logistik und Nutzung ergeben.

Eine weitere Entwicklung ist der Enforcer in seiner Luftverteidigungsvariante, die bei MBDA Deutschland als „Small Anti Drone Missile“ firmiert. Diese könnte die Lücke innerhalb der Heeresflugabwehr im Nah- und Nächstbereich schließen, die in der Bundeswehr zwischen dem kanonenbasierten Skyranger, Stinger und dem Lenkflugkörpersystem IRIS-T SL besteht. Der Lenkflugkörper soll einen wirksamen Schutz insbesondere gegen kleine und mittlere Drohnen gewährleisten. Die Small Anti-Drone Missile ist auf Mehrfachzielbekämpfung, simultanen Verschuss, Agilität und hohe Treffsicherheit ausgelegt und kann so auch Drohnenschwärme wirksam bekämpfen. Auf Basis des marktverfügbaren und auf Bodenziele ausgerichteten Kleinlenkflugkörpers Enforcer führt MBDA Deutschland derzeit die notwendigen Anpassungen durch, um zeitnah, kostengünstig und risikoarm die Etablierung der „Small Anti Drone Missile“ zu realisieren.

Auch im Zusammenspiel mit anderen Effektor-Systemen, wie etwa dem Skyranger 30 von Rheinmetall, ergeben sich komplementäre Reichweitenkombinationen, die operativ größtmöglichen Schutz vor Drohnen bieten soll.

Doch aktuell steht erst einmal die erfolgreiche Einführung in der Bundeswehr auf dem Programm. Hier befand sich der Enforcer jüngst in der Erprobung auf dem Truppenübungsplatz Baumholder. Die Präzision soll die Soldaten bereits ebenso begeistern wie die Nutzbarkeit. Es spricht also wenig gegen eine Einführung von weiteren Mitgliedern der Enforcer-Familie.

 

Erprobung des Enforcer auf dem Truppenübungsplatz Baumholder durch die Bundeswehr.
Video: MBDA Deutschland

Dorothee Frank

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