Etwa ein Jahr vor der geplanten Einführung des neuen Seefernaufklärers hat Lufthansa Technik vor kurzem begonnen, erste Techniker der Deutschen Marine für die Betreuung der P-8A Poseidon zu qualifizieren. Im Rahmen der ersten Lehrgänge haben bereits mehrere Teilgruppen beim Tochterunternehmen Lufthansa Technical Training (LTT) ihre Praxistrainings für die Boeing 737NG, dem Grundmuster der P-8A, durchlaufen. Auch die ersten, darauf aufbauenden, „On-the-job“-Trainings bei Lufthansa Technik Budapest haben bereits begonnen. In deren Nachgang ist dann lediglich noch ein Differenzkurs erforderlich, um die militärische P-8A Poseidon instand halten zu dürfen.
Etwa ein Jahr vor der geplanten Einführung des neuen Seefernaufklärers hat Lufthansa Technik vor kurzem begonnen, erste Techniker der Deutschen Marine für die Betreuung der P-8A Poseidon zu qualifizieren. Im Rahmen der ersten Lehrgänge haben bereits mehrere Teilgruppen beim Tochterunternehmen Lufthansa Technical Training (LTT) ihre Praxistrainings für die Boeing 737NG, dem Grundmuster der P-8A, durchlaufen. Auch die ersten, darauf aufbauenden, „On-the-job“-Trainings bei Lufthansa Technik Budapest haben bereits begonnen. In deren Nachgang ist dann lediglich noch ein Differenzkurs erforderlich, um die militärische P-8A Poseidon instand halten zu dürfen.
Mit Services für Tausende von zivilen Boeing 737 aller gängigen Baureihen besitzen Lufthansa Technik und zahlreiche Tochterunternehmen eine enorme Expertise für diesen Flugzeugtyp, die sich – bedingt durch viele technische Gemeinsamkeiten – auch für die Betreuung der P-8A als militärisches Derivat anwenden lässt. Die drei verschiedenen Trainings – Theorie, Praxis und On-the-Job – führt das Unternehmen im Unterauftrag des Flugzeugherstellers und Hauptauftragnehmers Boeing durch. Die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH gehört ebenfalls zum deutschen Industrieteam.
Mehrstufige Trainings als Vorbereitung auf die P-8A
Im Rahmen des Praxistrainings für die Boeing 737NG (Next Generation) sammelt das technische Personal erste „Hands-on“-Erfahrungen und Qualifikationen im Rahmen der sogenannten „Line Maintenance“ (deutsch: Wartung), also in der technischen Betreuung während des täglichen Betriebs der Flugzeuge. In der Qualifikation der ersten 24 Techniker der Deutschen Marine wird LTT dabei von ihrem langjährigen Kooperationspartner SunExpress unterstützt. Die Trainings wurden an verschiedenen Boeing 737NG der Ferienfluggesellschaft, einem Joint-Venture von Lufthansa Airlines und Turkish Airlines, an deren Wartungsbasis in Antalya durchgeführt.
Für die nachfolgenden „On-the-job“-Trainings verlegt das Technikpersonal der Marine dagegen seit Ende Januar nach Ungarn. Da die Flugzeuge hierfür deutlich länger verfügbar sein müssen und besserer Zugang zu ihrer Struktur und ihren Subsystemen benötigt wird, ist für diesen Qualifizierungsschritt der Überholungsbetrieb von Lufthansa Technik Budapest verantwortlich. In einem Intensivkurs mit vorteilhaftem Betreuungsschlüssel – ein Trainer kommt auf gerade einmal vier Prüflinge – erlangt das Personal der Marine hier die notwendigen Qualifikationen für komplexere Arbeitsschritte inklusive der damit verbundenen Freigabeprozesse, beispielsweise für die Reparatur sowie den Wechsel verschiedener umfangreicherer Komponenten und Subsysteme der Boeing 737NG.
Durch die mehrstufigen Trainings von Lufthansa Technik auf der Boeing 737NG erwerben die Techniker:innen bereits zahlreiche grundlegende Qualifikationen für den zukünftigen Umgang mit der P-8A Poseidon. Ein zusätzliches P-8A-Differenztraining schult anschießend die musterspezifischen Bestandteile und stellt den letzten Ausbildungsschritt dar. Zukünftig wird das aktuelle Ausbildungskonstrukt über das Grundmuster Boeing 737NG für die initiale Befähigung der Marinesoldaten von einem reinen P-8A-Typentraining abgelöst, welches alle Schulungselemente an der „Poseidon“ selbst vorsieht. Vor allem die praktisch orientierten Trainings können dann am Fluggerät der Deutschen Marine absolviert werden.
Bewährter und verbreiteter Flugzeugtyp
„Die Boeing 737 ist seit den Sechzigerjahren regelmäßiger Gast in unseren Hangars. Über die Jahrzehnte konnten wir ein fast konkurrenzloses technisches Wissen zu diesem Flugzeugtyp aufbauen, das wir nun sehr gern auch an das technische Personal der Deutschen Marine weitergeben“, sagte Sascha Leitner, Head of Defense Programs bei Lufthansa Technik. „In den effizienten Trainings in unserem Netzwerk geben wir den Technikerinnen und Technikern der Deutschen Marine alle notwendigen Grundlagen mit, um sich nach Ankunft der ersten Flugzeugs auch für die P-8A zu qualifizieren. Ein echter Trainings-Dreizack für Poseidon. Als stolzer Teil des deutschen P-8A-Industrieteams wollen wir so dazu beitragen, die Einflottung des neuen Seefernaufklärers so effizient wie möglich zu gestalten.“
„Die frühzeitige Umschulung unseres Personals auf das Grundmuster 737NG ermöglicht es uns noch vor der Auslieferung der ersten P-8A erste Erkenntnisse zu sammeln und Erfahrung aufzubauen“, sagte Fregattenkapitän Alexander von Schledorn, verantwortlich für die Ausbildung des technischen Personals der Marineflieger in Nordholz. „Mit dem Übergang von der P-3C Orion zur P-8A Poseidon machen wir einen riesigen technologischen Schritt. Die Techniker:innen freuen sich, bald an der neuen P-8A arbeiten zu dürfen.“
„Wir sind dankbar für die kontinuierlichen Beiträge von Lufthansa Technik zur Unterstützung des deutschen P-8A-Programms“, sagte Conner Chavez, Director Government Services bei Boeing Global Services. „Diese Aktivitäten sind entscheidende Schritte in der Zusammenarbeit mit unserem deutschen P-8A-Industrieteam, um der Deutschen Marine die hochwertigen Fähigkeiten der Poseidon und eine lokale Infrastruktur für die Instandhaltung zur Verfügung zu stellen.“
Quelle: Lufthansa Technik AG
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