Vor kurzem lieferte KNDS den ersten neuen Leclerc XLR-Panzer an die französische Armee. Der Leclerc XLR, einer der Hauptbewaffnungen der französischen Armee, hat im Rahmen seiner Modernisierung zahlreiche technologische Verbesserungen erfahren. Diese Veränderungen erstrecken sich über verschiedene Aspekte des Panzers und tragen dazu bei, seine Effizienz, Sicherheit und Fähigkeiten in modernen Schlachtfeldszenarien zu steigern.
Eine der zentralen Neuerungen betrifft den verbesserten Schutz gegen Minen und Panzerfäuste, was die Überlebensfähigkeit des Leclerc XLR entscheidend erhöht. Die Integration eines ferngesteuerten IED-Störsenders trägt dazu bei, Bedrohungen durch improvisierte Sprengvorrichtungen zu minimieren. Die Einführung einer 7,62 ferngesteuerten Waffenstation bietet dem Panzer eine erweiterte Feuerkraft und Flexibilität im Einsatz.
Die Modernisierung erstreckt sich über das gesamte System, einschließlich des SICS Gefechtsführungssystems. Die Integration in das kollaborative Kampfsystem Scorpion ermöglicht ein effektiveres, integriertes Kommando auf Bataillons- und darunterliegenden Ebenen. Diese Modernisierungen stärken die Kampfkraft des Leclerc XLR. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Energiemanagement des Turms, dessen Optimierung die Effizienz des Panzers steigert.
Die Überholung der Hauptcomputer des Turms und der Einbau moderner Mensch-Maschine-Schnittstellen verbessern die Bedienbarkeit und Reaktionsfähigkeit der Crew. Die Integration des SCORPION Informations- und Führungssystems (SICS) stellt einen Meilenstein dar, sagte ein Repräsentant des Unternehmens gegenüber cpm Defence Network. Durch die vollständig digitale Architektur des Leclerc konnte die Verbindung zu Gefechtsführungssystemen bereits vor über 20 Jahren etabliert werden. SICS, als BMS der neuen Generation, ermöglicht ein integriertes Kommando auf verschiedenen taktischen Ebenen.
Diese Erneuerungen führen jedoch auch dazu, dass der Leclerc XLR im Vergleich zu seinem Vorgänger schwerer ist. Der Sprecher von KNDS erklärte:“ Neben der Integration neuer Ausrüstung (RCWS, Störsender) sind es vor allem die Maßnahmen zum Schutz, die das Gewicht erhöhen. Es hat sich gezeigt, dass bis zu 64 Tonnen, die Mobilität und die Haltbarkeit des Leclerc nicht wesentlich beeinträchtigt wird.“
In Bezug auf zukünftige Entwicklungen ist die Verbesserung des Zielfernrohrs für Ende 2023 geplant. Dies wird durch den Einsatz von Sensoren und Elektronik der neuesten Generation erreicht. Auch das Schützenvisier und das Visier des Kommandanten erfahren eine Erneuerung, wobei das Safran Paseo-Visier der neuesten Generation innovative Funktionen einbringt. Die Integration neuer Technologien und Waffensysteme steht ebenfalls auf der Agenda. „In Anbetracht der zunehmenden Verbreitung von Drohnen auf dem Schlachtfeld entwickelt KNDS derzeit ein 30-mm-RWS mit Fähigkeiten zur Bekämpfung von Drohnen“, so der Sprecher.
Aktive Schutzsysteme und Beyond Line of Sight-Munition sind ebenfalls Optionen, um den Leclerc XLR weiter zu stärken
Die Modernisierung des Leclerc XLR trägt nicht nur zur militärischen Schlagkraft bei, sondern stärkt auch die Position Frankreichs auf dem internationalen Markt für gepanzerte Fahrzeuge.
„Der Leclerc wurde von der Armee der Vereinigten Arabischen Emirate mit sehr positivem Feedback in Betrieb genommen.“ Die positive Resonanz seitens der Vereinigten Arabischen Emirate und deren Weitergabe von Informationen an Verbündete in der MENA-Region haben laut des Sprechers von KNDS das Interesse an französischen Kampfpanzern geweckt.
Das Engagement von KNDS in Programmen der nächsten zehn Jahre, kombiniert mit ihrer Teilnahme am MGCS-Programm, unterstreicht das Bestreben, die internationale Position auf dem Markt für gepanzerte Fahrzeuge zu festigen. Ein bedeutender Aspekt der Modernisierung ist die Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Umweltaspekten.
„Seit 2006 sind alle Veralterungsbehandlungen oder Aufrüstungen von Leclerc MBT RoHS-konform.“
Christina Bornheim
Abonieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen: