Jens Stoltenberg wird neuer Chef der Münchner Sicherheitskonferenz

Jetzt ist es offiziell: Der Stiftungsrat der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) bestätigte heute, dass Jens Stoltenberg den aktuellen Vorsitzenden, Botschafter Christoph Heusgen, nach der 61. Ausgabe der Konferenz im Februar 2025 ablösen wird. Stoltenberg, der als ehemaliger NATO-Generalsekretär eine Schlüsselrolle in der internationalen Sicherheitspolitik spielte, soll die Leitung der renommierten Konferenz übernehmen, um den Dialog und die internationale Zusammenarbeit in globalen Sicherheitsfragen zu fördern.

Jens Stoltenberg wird neuer Chef der Münchner Sicherheitskonferenz
Jens Stoltenberg wird neuer Chef der Münchner Sicherheitskonferenz
Foto: MSC

Jens Stoltenberg bringt umfangreiche Erfahrung aus seiner zehnjährigen Amtszeit als NATO-Generalsekretär mit, in der er erfolgreich zwischen Mitgliedsstaaten vermitteln und das Bündnis auch im Angesicht des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zusammenhalten konnte. Als global anerkannter Diplomat und Vordenker in Fragen der Sicherheitspolitik soll Stoltenberg die MSC in eine neue Phase führen.

„Ich habe mein ganzes politisches Leben der Erhaltung des Friedens gewidmet“, erklärte Stoltenberg. „Es ist eine große Ehre für mich, den Vorsitz der Münchner Sicherheitskonferenz zu übernehmen und einen Beitrag zu deren Mission ,Frieden durch Dialog‘ zu leisten. Wenige internationale Plattformen sind so wichtig wie die MSC, um Konfliktprävention, Dialog und internationale Zusammenarbeit zu fördern.“

Wolfgang Ischinger, Präsident des Stiftungsrats der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz: „Ich freue mich sehr, dass Jens Stoltenberg zugestimmt hat, den Vorsitz der Münchner Sicherheitskonferenz zu übernehmen. Mit seinem weltweiten Ruf und seiner enormen Erfahrung wird Jens Stoltenberg die Konferenz in eine noch wichtigere und globalere Rolle führen. Es gibt niemanden, der besser qualifiziert ist.”

Designierter MSC-Chef Stoltenberg bringt NATO-Färbung mit

Die kommende Ausgabe der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2025 wird jedoch noch von Christoph Heusgen geleitet, der diese Aufgabe bereits seit 2022 ausführt. Heusgen war zuvor als Ständiger Vertreter Deutschlands bei den Vereinten Nationen und als außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel tätig. Unter seiner Führung hat die MSC verstärkt auf Themen wie strategische Stabilität, hybride Bedrohungen und die Stärkung internationaler Partnerschaften gesetzt. Heusgens diplomatisches Geschick und seine langjährige Erfahrung haben dazu beigetragen, die MSC in einer sich verändernden Weltordnung als unverzichtbares Forum für Sicherheitsdialoge zu etablieren.

Mit Jens Stoltenberg könnte dies schwieriger werden. Als langjähriger NATO-Generalsekretär könnte sein Vorsitz der MSC einen westlicheren Anstrich verpassen, welcher der erklärten Absicht, die „geografische Vielfalt zu erhöhen und alle relevanten Stakeholder zu erreichen“ zuwiderlaufen droht.

Neuer NATO-Generalsekretär bereits im Amt

Ob Stoltenberg nicht nur zwischen NATO-Mitglieder erfolgreich vermitteln kann, sondern auch eine internationale Bühne für noch vielfältigere Positionen managen kann, wird sich ab 2026 zeigen. Stoltenbergs Nachfolger als NATO-Generalsekretär wird genau diese Fähigkeit nachgesagt. Mit dem ehemaligen niederländischen Premierminister Mark Rutte trat am 1. Oktober 2024 ein Brückenbauer das Amt des NATO-Generalsekretärs an.

Rutte strebte auch in schwierigen Zeiten der europäischen Politik stets nach Konsenslösungen. Insbesondere in der Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa sowie im Umgang mit komplexen Themen wie der Bedrohung durch Russland, der Sicherheit im Indopazifik und der technologischen Aufrüstung hat Rutte bewiesen, dass er nicht nur über diplomatisches Geschick verfügt, sondern auch eine klare strategische Vision verfolgt – seine erste Dienstreise führte ihn nach Kiew.

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