FEINDEF: Kettenhaubitze ASCOD NEMESIS von GDELS feiert Premiere

Dass GDELS und KNDS in dieser Woche auf der spanischen Verteidigungsmesse FEINDEF mit der NEMESIS eine neue Haubitze auf Kette präsentierten, war kein Zufall – Spanien will die eigene Artilleriefähigkeit ausbauen. Doch die Panzerhaubitze könnte noch einen anderen großen Käufer finden.

Feierte Premiere in Madrid: Die Panzerhaubitze NEMESIS von GDELS und KNDS.
Feierte Premiere in Madrid: Die Panzerhaubitze NEMESIS von GDELS und KNDS.
Foto: GDELS

Das jetzt neu vorgestellte Artilleriesystem NEMESIS basiert auf der ASCOD-Plattform von General Dynamics European Land Systems (GDELS). Aufgesetzt ist das vollautomatischen 155 mm/L52 Artilleriegeschützmodul (AGM) von KNDS, welches auch als RCH 155 auf dem Boxer fährt. NEMESIS kombiniert eine weitere bewährte Plattformtechnologie mit modernster Artillerietechnik. Der Unterschied zur RCH 155 und der – ebenfalls von GDELS angebotenen – Version des AGM auf Piranha: NEMESIS fährt auf Kette.

Synergie aus bewährter Plattform und modernster Technologie

Damit ist NEMESIS das erste kettenbasierte 155-mm-Artilleriesystem, welches in der Lage ist, während der Fahrt in jede Richtung zu feuern („Shoot & Scoot“). Zusätzlich verfügt NEMESIS über 360°-Azimut, echtes MRSI, sowie eine direkte Zielerfassung und Bekämpfung beweglicher Ziele.

Technische Daten der NEMESIS:

  • Zulässiges Gesamtgewicht: bis zu 45 t
  • Motorleistung: 1.100 PS (810 kW)
  • Besatzung: 2 (ein weiterer Passagier möglich)
  • Kaliber: 155 mm
  • Lauflänge: 52 Kaliber
  • Munitionsvorrat: 30
  • Flachschießen: möglich
  • Maximale Reichweite: (je nach Munitionstyp) bis zu 54 bzw. 70 km
  • Feuerrate: bis zu 8 Schuss pro Minute
  • Munitionstypen: HE (Hochexplosiv), Rauch, Beleuchtung, präzisionsgelenkte Munition
Die beiden in Madrid gezeigten Haubitzen auf Rad und Kette.
Die beiden in Madrid gezeigten Haubitzen auf Rad und Kette.
Illustration: GDELS

Die Kombination aus ASCOD-Plattform und AGM ermöglicht nicht nur eine hohe Mobilität und Flexibilität auf dem Schlachtfeld, sondern auch eine erhebliche Reduzierung der Arbeitsbelastung für die Besatzung durch den Einsatz von Automatisierung und intelligenter Steuerung. Noch benötigt das System zwei Soldaten für den Einsatz, doch auch hier ist der nächste Schritt zur vollständigen Automatisierung getan; ein ferngesteuerter Einsatz der Kettenhaubitze soll bald möglich sein.

Kaufen die USA und Spanien?

Mit der Vorstellung des NEMESIS-Systems zeigen GDELS und KNDS den nächsten Schritt in der Artillerietechnologie. Die Kombination aus Mobilität, Feuerkraft und Automatisierung macht das System zu einem vielversprechenden Kandidaten für moderne Streitkräfte weltweit. Neben der NEMESIS gibt es am Stand von GDELS auch eine weitere radbasierte Version der KNDS-Haubitze zu sehen. Die 10×10-PIRANHA-Plattform mit vier lenkbaren Achsen ist zwar schon länger bekannt (und wird von der Schweiz beschafft), in Spanien jedoch erstmalig von einem breiteren Publikum zu besichtigen.

Die Premiere der NEMESIS in Madrid dürfte jedoch vor dem Hintergrund erfolgt sein, dass Spanien die eigene Artilleriefähigkeit ausbauen will. Auch die USA suchen nach einem Nachfolger für ihre alte Panzerhaubitze M109. Mit General Dynamics als US-amerikanischen Mutterhaus könnte die Kettenhaubitze NEMESIS auch dort eine vielversprechende Kandidatin sein.

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