Freiwillige Bürger in der Ukraine bilden Drohnenabwehr

In einem Pilotprojekt sollen auf Ebene der Freiwilligenverbände in der Ukraine Luftverteidigungsgruppen gebildet werden, die sich vor allem auf die Drohnenabwehr konzentrieren. Der Ministerrat der Ukraine hat einen entsprechenden Beschluss in dieser Woche verabschiedet. Diese „Luftschutzgruppen“ sollen aus Mitgliedern der Freiwilligenverbände der Gemeinden bestehen, aus nicht mobilisierungsfähigen Bürgern.

Auf der Ebene der Freiwilligenverbände der territorialer Gemeinschaften werden – zuerst als Pilotprojekt – Luftverteidigungsgruppen gebildet, um die Streitkräfte der Ukraine bei der Drohnenabwehr zu unterstützen.
Auf der Ebene der Freiwilligenverbände der territorialer Gemeinschaften werden – zuerst als Pilotprojekt – Luftverteidigungsgruppen gebildet, um die Streitkräfte der Ukraine bei der Drohnenabwehr zu unterstützen.
Bild: Verteidigungsministerium der Ukraine

„Das Projekt wurde vom Verteidigungsministerium in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für digitale Transformation zur Umsetzung des Beschlusses des Obersten Befehlshabers entwickelt“, berichtet das ukrainische Verteidigungsministerium zu den neuen Plänen für die Drohnenabwehr. „Sein Hauptziel ist es, einen wirksamen Mechanismus zur Erkennung, Verfolgung und Neutralisierung von Luftbedrohungen zu schaffen und gut ausgebildete und motivierte Bürger für die Erfüllung von Luftverteidigungsaufgaben unter den Bedingungen zunehmender feindlicher Aktivitäten zu gewinnen.“

Wo solche Formationen entstehen wird der aktuellen Lage angepasst, sie sollen flächendeckend die Drohnenabwehr dort realisieren, wo die Bevölkerung aus Mangel an vorhandenen militärischen Systemen zu exponiert wäre. Zudem können sie in gefährdetem Gebiet die Soldaten direkt unterstützen. Die freiwilligen Gruppen zur Drohnenabwehr und weiteren Luftverteidigungsmaßnahmen unterstehen den Kommandeuren der Territorialverteidigungskräfte der Streitkräfte der Ukraine, in enger Zusammenarbeit mit der ukrainischen Luftwaffe.

„An den Luftschutzgruppen werden Freiwillige beteiligt, die nicht mobilisierungsfähig sind und eine entsprechende Ausbildung absolviert haben“, erläutert das Verteidigungsministerium. „Sie können Counter-UAV-Drohnen, bemannte Luftfahrzeuge, persönliche Schusswaffen, Mittel der elektronischen Kriegsführung sowie künstliche Intelligenz einsetzen.“ Neben der Gewissheit, zum Schutz und der Verteidigung der Mitbürger beizutragen, erhalten die Mitglieder der Luftschutzgruppen zudem „die für Militärangehörige vorgesehenen sozialen Garantien, einschließlich Geldleistungen, Vergünstigungen und Versicherungsleistungen.“

Ein weiteres Novum führt die Ukraine mit dem Dokument zu diesem Pilotprojekt ein: Die Nutzung privater (bemannter) Flugzeuge in der Luftverteidigung. Hierfür wurden die Verfahren für die vorübergehende Registrierung vereinfacht und die Fristen verkürzt, wodurch ein Vorgang, der bisher zwei bis sechs Monate dauerte, nun in zehn Tagen zu einem Ergebnis führt.

„Bislang gab es keine rechtliche Grundlage für den Einsatz privater Flugzeuge zur Erfüllung von Aufgaben der Luftverteidigung, obwohl verantwortungsbewusste Bürger seit langem ihre Systeme und ihre Beteiligung an der Abwehr von Luftangriffen des Gegners anbieten“, erklärt der Verteidigungsminister der Ukraine, Rustem Umerov, und führt besonders bezogen auf die Drohnenabwehr weiter aus: „Dieser Schritt wird die Möglichkeiten der Luftverteidigung angesichts des zunehmenden Einsatzes von Kampf-UAV durch den Feind stärken.“

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