Erst im September 2024 wählte die U.S. Army die PDW C100 für die Tranche 1 der durch die U.S. Army gestellten Anforderung nach einem kleinen unbemannten Flugzeugsystem (Company Level Small Uncrewed Aircraft System) auf Kompanieebene aus. Bei der PDW C100 handelt es sich um eine Klein-Drohne der Klasse 2. Sie wird damit in Zukunft bei allen entsprechenden Einheiten der U.S. Army zum Einsatz kommen, um die Feuer und Bewegungs-Möglichkeiten dieser in urbanen und besetzten Gebieten zu verbessern. Ende Dezember 2024 folgte dann der Vertrag in Höhe von 15,3 Millionen US-Dollar.
Die C100 unterstützt den Bedarf der U.S. Army nach einem modularen, tragbaren VTOL-sUAS für die Mittelstreckenaufklärung (Medium-Range Reconnaissance, MRR), das in der Lage ist, Aufklärungs-, Überwachungs-, Zielerfassungs- und Kommunikationsdienste zu leisten sowie kinetische und nicht-kinetische Nutzlasten zu transportieren. Jesper Rom Knudsen, CEO der Precision Technic Defence Group, fast es so zusammen: “Bei der Entwicklung der C100 stand die universelle Integration von Nutzlasten im Mittelpunkt, so dass sie EO/IR-, Wärmebild- und kundenspezifische Nutzlasten, Munitionsauslösevorrichtungen und andere zweckgebundene Lösungen unterstützen kann.“
Die US-Beschaffung erfolgt im Rahmen der Initiative „Transformation in Contact“. Das System wird in Zukunft auf mehreren hochrangigen Schauplätzen eingesetzt, darunter das Indopazifische Kommando (INDOPACOM), das Europäische Kommando (EUCOM) und das Zentralkommando (CENTCOM), um die Fähigkeiten der US-Streitkräfte in diesen wichtigen Regionen zu verbessern.
„Die C100-Drohne setzt einen neuen Standard für die Agilität auf dem Gefechtsfeld und die operative Wirkung, indem sie die Soldaten in die Lage versetzt, Missionen autonom und ohne externe Feuerunterstützung durchzuführen“, sagte Ryan Gury, CEO und Mitbegründer von PDW. „Wir fühlen uns geehrt, die kritischen Ziele der Armee zu unterstützen und sind stolz darauf, eine Lösung zu liefern, die die Manövriertruppe mit dezentralen und verteilten Fähigkeiten ausstattet.“
„PDW verändert das Gefechtsfeld mit modernster Drohnentechnologie“, sagte General a.D. Tony Thomas, Vorstandsvorsitzender von PDW und ehemaliger Befehlshaber des U.S. Special Operations Command (USSOCOM). „Die C100 verschafft unseren Kämpfern einen entscheidenden Vorteil, da sie in den umkämpften Umgebungen von heute eine beispiellose operative Flexibilität und Überlebensfähigkeit bietet.“
Die Fähigkeiten der Luftwaffe im Rucksack
Aufklärer, Bomber, Transporter, Logistik: Die neue Drohne der U.S. Army kann alles, so die Zusammenfassung nach der Beauftragung in den USA. Zudem hat PDW sich zum Ziel gesetzt, die US-Streitkräfte mit kostengünstigen Drohnen zu versorgen, die im Gegensatz zu den derzeit verwendeten teuren Modellen in großem Umfang verbraucht werden können.
„Der C100 wurde rückwärts von einem Rucksack aus entworfen“, so PDW CEO und Co-founder Ryan Gury. Die Drohne wurde so konstruiert, dass ein einzelner Soldat sie problemlos tragen kann. Das Ergebnis ist ein Quadcopter mit klappbaren Rotoren, ein viel größeres Ungetüm (24“x15“x8“ im geklappten und 64“x65“x11“ im ausgebreiteten Zustand) als die üblichen Kameradrohnen im Taschenformat, das eine Nutzlast von 4,5 kg tragen kann und eine Flugdauer von bis zu 74 Minuten (mit ISR-Nutzlast) bietet.
Diese Nutzlastkapazität und Flugzeit machen den C100 zu einer echten Multimissionsplattform. Das Eigengewicht liegt bei 9,7 kg. Die Reichweite wir mit 10+ km angegeben. Die maximale Fluggeschwindigkeit liegt bei 64,8 km/h. Und die Drohne kann sicher bei Windgeschwindigkeiten von 30 mph (40 mph Böen) operieren, immer in Anhängigkeit der Nutzlast. Sie kann bei Tag- und Nacht eingesetzt werden und bis zu einer Höhe von 12.000 Fuß MSL operieren.
„Wir können ISR-Missionen mit modernen Sensoren durchführen. Wir können aber auch Artilleriefeuer lenken, Ziele mit dem Laserdesignator markieren, Nachschub oder Bomben abwerfen. Und wir können als fliegender Flugzeugträger fungieren“, so Gury.
Dank der großen Nutzlast kann die C100 Kameras mit leistungsstarken Zoomfunktionen mitführen, mit denen sie Ziele aus sehr großer Entfernung erkennen kann, sowie Laserzielmarkierer, die für kleinere Drohnen zu schwer sind, um intelligente Bomben zu lenken. Als Transportmittel kann die C100 schnell medizinische Hilfsgüter, Munition, Batterien, Lebensmittel und Wasser zu abgelegenen Außenposten transportieren – eine zunehmend wichtige Fähigkeit. Gerade als Nachschub für Spezialkräfte und ihre Folgeversorgung bei längeren Missionen.
Die C100 kann die gleiche Rolle als Bomber umsetzen wie die gefürchteten ukrainischen Baba-Yaga-Nachtbomber. Wie die Baba Yaga kann die C100 auch Minen hinter den feindlichen Linien verlegen. Im Gegensatz zu diesen Bombern wird die C100 nicht auf improvisierte oder angepasste Munition zurückgreifen, die aus erbeutetem Sprengstoff hergestellt wurde.
So arbeitet PDW nach eigenen Aussagen direkt mit Munitionsentwicklern zusammen, die eine neue Generation von Drohnenmunition entwickeln. Ziel ist eine Munition mit sehr großer Wirkung bei geringerem Volumen. Und sie kann als „Mutterschiff“ bzw. Flugzeugträger agieren, indem sie eine oder zwei FPV-Angriffs- oder Aufklärungsdrohnen weit in den Einsatzraum transportieren und absetzen kann und dann als Funkrelais fungiert. Eine Technik, die sich bereits bei der Queen Hornet-Drohne in der Ukraine bewährt hat.
So kann die C100 die effektive Reichweite der FPVs mehr als vervierfachen, auf bis zu 50 Kilometern Entfernung. Bald soll eine eigene und C100 kompatible FPV-Drohne aus de, Hause PDW vorgestellt werden. Sie soll dann weitreichende Angriffe auf mobile Ziele wie Artillerie und Flugabwehr ermöglichen.
So haben die Infanteristen immer ihre eigene Luftnahunterstützung dabei, kein anfordern und warten auf die Luftwaffe mehr notwendig. Oder auf die Artillerie. Der Kämpfer auf der letzten Meile verfügt auf Kompanieebene über sein eigene Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung (STF). Hat diese immer im Rucksack dabei.
Der C100-Quadcopter wiegt nur 21 Pfund und ist so modular, dass er in einen Rucksack passt. Er ermöglicht es den Einheiten, organisch Luftunterstützung einzusetzen, Präzisionsschläge durchzuführen und Informationen zu sammeln – und das alles ohne bemannte Flugzeuge oder externe Feuerunterstützung.
ATAK Integration
Im Januar 2025 stellte PDW den PDW CORE für den C100 Multi-Mission Quadcopter vor. Dabei handelt es sich um ein Softwarepaket, das für den C100 Multi-Missions-Quadcopter entwickelt wurde und eine Reihe von neuen Funktionen bietet.
So verbessert der PDW CORE die Betriebseffizienz durch eine berührungsfreundliche und intuitive Benutzeroberfläche (UI) für die PDW Ground Control Station (GCS), einen fortschrittlichen Missionsplaner zum Einüben komplexer Missionsabläufe, einen proprietären Flugsimulator (PDW SIM), ein spezielles ATAK-Plug-in für die nahtlose Kommunikation innerhalb des TAK-Netzwerks und einen Windows-kompatiblen PDW Updater.
Zu den wichtigsten Funktionen von PDW CORE gehören:
- PDW SIM: Dieser neue Flugsimulator bietet ein realistisches Trainingserlebnis mit dynamischen 3D-Karten, die auf der Grundlage realer Daten erstellt werden, einer genauen physikalischen Modellierung des C100 und der Simulation von betrieblichen Herausforderungen wie Signalstörungen, Batteriemanagement und Umweltbedingungen.
- Verbessertes UI: Eine neue Benutzeroberfläche mit intuitiven Symbolen, schnellerem Zugriff auf Steuerelemente und Kompatibilität mit Android-Tablets, mobilen Geräten und verschiedenen gängigen Controllern. Sie ist so konzipiert, dass sie sich nahtlos über verschiedene Bildschirmgrößen hinweg skalieren lässt und durch die Optimierung der berührungsfreundlichen Trefferbereiche den Einsatz eines Stiftes überflüssig macht.
- Missionsplaner: Optimiert die Missionsplanung und -durchführung mit fortschrittlichen Karten, Echtzeitdaten und taktischen Überlagerungen und unterstützt so verschiedene Operationen wie z. B. Aufklärungen.
- Integriertes ATAK-Plug-in: Das Plug-in konvertiert MavLink in Cursor on Target (CoT) und ermöglicht es C100-Bedienern, sich mit dem TAK-Netzwerk zu verbinden und ein gemeinsames Echtzeit-Lagebild der Missionsumgebung zu erhalten.
- PDW-Updater: Dieses Windows-kompatible Tool ermöglicht die Fernaktualisierung von Software und das Herunterladen von Flugprotokollen über mehrere Systeme hinweg und vereinfacht so das Flottenmanagement.
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