„Auch daran arbeiten wir mit aller Entschlossenheit weiter und zeigen: Diese Regierung ist handlungsfähig“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius über die bald erwartete Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie heute bei Airbus Helicopters. Dort wurde – nur 11 Monate nach der Beauftragung durch das BAAINBw – der erste von bis zu 82 Hubschraubern des Typs H145M an die Bundeswehr übergeben.
In Auftrag gegeben wurden die 62 sogenannten leichten Kampfhubschrauber H145M Ende letzten Jahres durch die Bundeswehr – mit der Option auf 20 zusätzliche Exemplare. Dabei stellte der H145M eine marktverfügbare Übergangslösung für den Tiger dar. Dieser Kampfhubschrauber hat in Deutschland – anders als in Frankreich – keine Zukunft.
Bereits seit dem Erstflug des neuen Bundeswehr-Hubschraubers vor gut zwei Monaten, werden die ersten Piloten daran ausgebildet. Auch der heute übergebene H145M ist für die Ausbildung am Bundeswehrstandort Bückeburg geplant. Das dortige Internationale Hubschrauberausbildungszentrum soll insgesamt 21 Maschinen erhalten. Geplant ist weiterhin, dass 5 H145M an die Luftwaffe nach Laupheim gehen, die restlichen Exemplare sollen auf den Heeresstandorten Niederstetten, Fritzlar und Faßberg stationiert werden.
„BAAINBw kann Zeitenwende“
Die zügige und termingerechte Auslieferung des ersten H145M sei nicht nur Airbus Helicopters, sondern auch den Beschaffern der Bundeswehr hoch anzurechnen. „Herr Minister, ich kann Ihnen sagen, das BAAINBw kann Zeitenwende“, erklärte Stefan Thomé, Vorsitzender der Geschäftsführung Airbus Helicopters Deutschland, mit Blick auf die schnelle Umsetzung vom Parlamentsentschluss über Vertragsabschluss bis zur heutigen Auslieferung.
Auch der deutsche Verteidigungsminister bestätigte aus seiner Sicht: „Das BAAINBw hat wirklich den Turnaround geschafft. Gemeinsam haben wir durch das Abwerfen von Regeln und der Fesseln bei der Beschaffung Geschwindigkeit aufgenommen.“ Die einst am meisten „gebashte“ Behörde der Welt liefere heute Schlag auf Schlag und arbeite die Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr mehr als nur im Zeitplan ab. Den Mitarbeitenden in Koblenz sprach der Minister seinen besonderen Dank aus.
Deutsche Rüstungsprodukte für den Weltmarkt
„Made in Germany – das werde ich sehr deutlich sagen – ist ganz gewiss nicht aus der Mode gekommen, wie könnte es sein, ganz im Gegenteil“, sagte Pistorius und widersprach damit vielen Stimmen, welche die deutsche (Rüstungs-)Industrie auf dem absteigenden Ast sehen. „Das steigende internationale Interesse an Rüstungskooperationen mit Deutschland und deutschen Produkten ist ein Beleg dafür.“ Das gelte gerade auch für den leichten Kampfhubschrauber, dessen Basis H145 bald zum 2000. Mal ausgeliefert werden wird.
Dass die deutsche Rüstungsindustrie dabei allerdings Schützenhilfe aus der Politik benötigt, weis auch der Minister. „Der Staat hat sich zu lange mehr als Regulierer, denn als Partner in Ihrer Branche verstanden“, gestand Pistorius. „Mit der nationalen Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie schlagen wir allerdings ein neues Kapitel auf. Wir werden diese Strategie – die ich angestoßen habe und die ich gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister erarbeitet habe – noch in diesem Jahr veröffentlichen.“
H145M LKH – der neue leichte Kampfhubschrauber der Bundeswehr
Airbus Helicopters geht auf dem heimischen Markt voran. Der heute erstmalig an die Bundeswehr ausgelieferte H145M wurde speziell für schnelle Angriffsmissionen, Truppentransporte und medizinische Evakuierungen entwickelt. Dank seiner hohen Manövrierfähigkeit und fortschrittlichen Elektronik kann er in anspruchsvollen Umgebungen effektiv operieren. Der kompakte H145M ist auch mit der A400M verlegbar, zwei der leichten Kampfhubschrauber passen in das Transportflugzeug.
Die von der Bundeswehr beschaffte Ausführung H145M LKH (Leichter Kampfhubschrauber) wird daher mit verschiedenen Missionsmodulen geliefert, die innerhalb weniger Minuten ausgetauscht werden können. Die axiale ballistische und Lenkwaffenbewaffnung ermöglichen zusammen mit einem Selbstschutzsystem die Angriffsrolle.
Möglich sind aber beispielsweise auch Abwandlungen als Spezialkräfteversion mit Abseilvorrichtungen oder ein SAR-Paket. „Der LKH bringt aber außerdem Schwarmfähigkeit mit sich“, erklärt Thomé die vielen möglichen Verwendungen des H145M. „Er kann mit Drohnen zusammen operieren und diese für seine Missionen nutzen. Er ist mit seiner Konnektivität, als fliegender Gefechtsstand nutzbar.“
Laut Vertrag soll der erste H145M in der Konfiguration als LKH im kommenden Jahr an die Bundeswehr übergeben werden. Am Rande der Veranstaltung hörte man auch, dass nicht nur der H145M schnell und im Zeitplan gebaut wird, sondern auch die Produktion des NH90 Sea Tigers schnell vorankäme.
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