Erst vergangene Woche hatte der Deutsche Bundestag die Gelder für das Vorhaben in Höhe von 500 Millionen Euro freigegeben. Gestern wurde der DefendAir-Vertrag zwischen MBDA Deutschland und dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) geschlossen.
Inhalt des Vertrags ist sowohl die weitere Entwicklung und Beschaffung des Anti-Drohnen Lenkflugkörpersystem unterzeichnet. Momentan befindet sich der DefendAir nach Unternehmensangaben im Status eines soliden Prototyps (TRL 6), der schon sehr bald fliegen wird. Tests des Sprengkopfes wurden bereits durchgeführt.
DefendAir als ein Bestandteil der Drohnenabwehr
Drohnen stellen eine zunehmende Bedrohung dar – die in zahlreichen Variationen auftritt – vom kleinen Quadrokopter bis zur HALE-Drohne (High Altitude, Long Endurance). Die teils geringe Größe, eine hohe Wendigkeit sowie der Einsatz in Schwärmen erschweren allerdings ihre Bekämpfung.
Der Lenkflugkörper DefendAir ist ein spezialisiertes Mittel zur Drohnenabwehr, welches nicht allein, sondern als Ergänzung zu anderen Mitteln eingesetzt werden soll. Im Rahmen des Projekts NNbS (Nah- und Nächstbereichsschutz) soll der DefendAir bei der Bundeswehr in den Flugabwehrpanzer Skyranger 30 integriert werden.
Vorarbeit von MBDA seit 2020
„DefendAir ist tatsächlich ein Gamechanger im Bereich der Drohnenabwehr“, betonte Thomas Gottschild, Executive Group Director Strategy MBDA und Geschäftsführer von MBDA Deutschland GmbH. „Das System nutzt bewährte Technologien aus dem Enforcer-Programm, was das Entwicklungsrisiko verringert und schnellstmögliche Verfügbarkeit gewährleistet. Als Beitrag zur European Sky Shield Initiative (ESSI) weckt DefendAir bereits starkes Interesse weiterer Partnernationen.“
MBDA hatte mit der Entwicklung des Lenkflugkörpers bereits vorvertraglich begonnen, nachdem im Rahmen der Bergkarabach-Konfliktes 2020 sich ein stärkerer Einsatz unbemannter Systeme abzeichnete.
Auch Mock-ups und die Einbindung in den Skyranger-Turm von Rheinmetall stellte das Unternehmen aus Schrobenhausen bereits vor – unter anderem auf dem Ground Based Air Defence Summit von CPM. Diese Vorarbeit ermögliche es nach Angaben von MBDA, erste Systeme schon sehr zeitnah für die Erprobung in der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen.
DefendAir-Vertrag: Stückpreis und Stückzahl – bisher unbekannt
Keine Angaben machten BAAINBw und MBDA zu im DefendAir-Vertrag vereinbarten Preis und Stückzahl. Bei einer Vorstellung in Berlin kommentierte ein Sprecher des Unternehmens die Fragen danach mit zwei Hinweisen:
Gerade aufgrund der zunehmenden Masse an Drohnen müsse und werde auch der DefendAir in sehr großen Stückzahlen geliefert. Dafür würde MBDA die Produktionskapazitäten derzeit durch hohe Investitionen verdoppeln und Produktionsraten im Gegensatz zu anderen Lenkflugkörpern mit dem Faktor zehn erhöhen.
Die Preisgestaltung im DefendAir-Vertrag wurde mit dem Hinweis umschrieben, dass sich der Stückpreis gegenüber der zu bekämpfenden Ziele dem Verhältnis Eins zu Eins nähere.
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