Nörvenich bildet mit Eurofightern und Hubschraubern für die Landes- und Bündnisverteidigung aus

Vom 8. bis 10. Juli 2025 trainieren Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ aus Nörvenich gemeinsam mit CH-53 und H145M-Hubschraubern des Hubschraubergeschwaders 64 für die Luft-Boden-Kriegsführung. Ziel ist die realitätsnahe Ausbildung zukünftiger Waffenlehrer der Luftwaffe – mit Tiefflugmanövern bis 30 Meter über dem Boden und verstärktem Flugbetrieb über der Eifel. Die Übung ist Teil des anspruchsvollen Weapons Instructor Course, der Luftwaffenpersonal auf höchste Einsatzanforderungen vorbereitet.

Nörvenich: Duell am Himmel. Die Waffenschule Luftwaffe bildet Waffenlehrer aus. Das ist einzigartig in der Bundeswehr. (Foto: Lw)
Duell am Himmel. Die Waffenschule Luftwaffe bildet Waffenlehrer aus. Das ist einzigartig in der Bundeswehr.
Foto: Luftwaffe

Das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich liegt in Nordrhein-Westfalen und ist eins von vier Eurofighter-Geschwadern der Bundeswehr. Mit dem Kampfjet leistet der Verband seinen Beitrag zur Bündnis- und Landesverteidigung. Zu diesem Auftrag gehört das Sicherstellen der Luftkampffähigkeit und das Herstellen der Luft-Boden-Befähigung des Eurofighters für die Luftwaffe.

Das Geschwader entwickelt für alle deutschen Eurofighter-Verbände Verfahren und Ausbildungsgrundlagen für Luftfahrzeugführer und Techniker, um die Luft-Boden-Befähigung des Kampfjets herzustellen. Bisher wurden die Grundlagen für das Zusammenspiel von Jet, Laserzielbeleuchter und der lasergelenkten Waffe Guided Bomb Unit-48 (GBU) geschaffen, sodass die Mehrrollenfähigkeit des Eurofighters erreicht worden ist.

Das Geschwader ist in der Lage, temporär die Luftraumüberwachung zu übernehmen, falls dies nicht an den Standorten Wittmund oder Neuburg möglich ist, um den deutschen Luftraum zu sichern. Diese Bereitschaft dient sowohl als Beitrag zur integrierten NATO-Luftverteidigung, als auch zur Sicherheit des deutschen Luftraums als Dauereinsatzaufgabe der Luftwaffe im Frieden.

Ausbildung und Teaming mit Hubschraubern

Jetzt unterstützt das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ die Waffenschule der Luftwaffe vom Standort Laage bei der Durchführung des Waffenlehrerlehrgangs (Weapons Instructor Course – WIC). Ziel ist die Ausbildung hochqualifizierter Besatzungen aller Waffensysteme für die Landes- und Bündnisverteidigung.

Hierzu trainieren im Zeitraum vom Dienstag den 8. Juli bis einschließlich Donnerstag 10. Juli 2025 neben den Eurofightern vom Taktischen Luftwaffengeschader 31 „Boelcke“ zusätzlich Hubschrauber vom Typ CH-53 sowie H-145M LUH SOF (Light Utility Helisopter Special Operation Forces) vom Hubschraubergeschwader 64 aus Laupheim gemeinsam vom Fliegerhorst Nörvenich aus. Geübt werden sowohl Einsatzverfahren unter den Hubschraubern, als auch Verfahren unter Einbindung von Eurofightern.

Unter dem Motto „Train as you fight“ werden taktische Tiefflüge seitens der Hubschrauber, außerhalb von Ortschaften bis zu 3 Metern über dem Boden, durchgeführt, um eine realitätsnahe Training für den realen Einsatzfall sicherzustellen. Die Eurofighter werden dabei eine Mindestflughöhe von 150 m nicht unterschreiten. Gerade für Spezialkräfte am Boden ist die Close Air Support (CAS)-Unterstützung durch Luftfahrzeuge jeglicher Art von besonderer Bedeutung.

Wie das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ meldet sind vor allem die Ortschaften Sievernich, Mühlheim, Niederberg und Lommersum von den Helikopter-Tiefflügen betroffen, wobei Überflüge über die genannten Ortschaften grundsätzlich nicht im Tiefflug geplant sind. Für die Verfahren in Verbindung mit den Eurofightern ist mit verstärktem Flugbetrieb südlich von Zülpich über Nürburg bis zum Bereich des Fliegerhorst Büchel an den besagten Tagen zu rechnen.

Wo immer möglich, werden die Besatzungen versuchen, die Belastung für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, so das Geschwader in einer Meldung. Die genauen Flugzeiten sind derzeit noch nicht festgelegt, es werden aber Trainingsflüge am Vormittag als auch am Nachmittag durchgeführt werden.

Ausbildung Nicht nur in Nörvenich

Die Waffenschule Luftwaffe in Laage bildet in multinationalen Lehrgängen Waffenlehrer aus. Das Leitbild des Waffenlehrers ist „humble, approachable, credible“ (deutsch: bescheiden, hilfsbereit, glaubwürdig). Um Glaubwürdigkeit zu erlangen und die Einheiten der verschiedenen Waffensysteme vor und im Einsatz bestmöglich aufzustellen, werden die Lehrgangsteilnehmer während des etwa sechs Monate dauernden Kurses zu Experten in nachfolgenden Bereichen ausgebildet:

  • Stärken und Schwächen von potentiellen Gegnern,
  • Eigene und alliierte Fähigkeiten,
  • Detailliertes technisches Wissen über das eigene Waffensystem und Bewaffnung,
  • Strukturierte Analyse von taktischen Problemen,
  • Effektives Lehren und Führen,
  • Integration aller Fähigkeiten der Luftwaffe.

Der Waffenlehrerlehrgang ist ein praktischer Lehrgang. Erlerntes soll sofort auf dem Waffensystem angewendet, verfestigt und optimiert werden. Dazu führt die Luftwaffe einen komplexen, aufwendig geplanten und ressourcenintensiven Lehrgang durch.

Den Höhepunkt findet dieser Lehrgang in der größten nationalen Abschlussübung „Baltic Hunter“. In realistischen Einsatzszenarien und mit internationaler Beteiligung werden dort alle erlernten Fertigkeiten abverlangt, um die Missionen zum Erfolg zu führen und das „Patch“ eines Waffenlehrers zu verdienen.

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