Bundeswehr unterstützt Belgien mit Drohnenabwehr

Ähnlich wie auch in Deutschland kam es in Belgien in letzter Zeit zu vermehrten Drohnensichtungen. Doch anders als die Bundeswehr verfügen die belgischen Streitkräfte nicht über entsprechende Fähigkeiten zur Drohnenabwehr. Nun wird also Deutschland unterstützen, genauer die Flugabwehrraketengruppe 61 aus Todendorf.

Über dem Jammer des Drohnenabwehrsystems ASUL ist eine Fisheye-Kamera angebracht, durch welche der Systembediener die Ausrichtung auf das Ziel kontrollieren kann, bevor der Jammer aktiviert wird.
Über dem Jammer des Drohnenabwehrsystems ASUL ist eine Fisheye-Kamera angebracht, durch welche der Systembediener die Ausrichtung auf das Ziel kontrollieren kann, bevor der Jammer aktiviert wird.
Foto: Bundeswehr/Maurice Heck

Gestern Abend meldete das BMVg: „Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, haben heute auf Antrag Belgiens entschieden, dass die Bundeswehr unser Nachbarland kurzfristig mit Counter-small Unmanned Aircraft Systems-Fähigkeiten (C-sUAS) unterstützt.“

Auslöser des belgischen Unterstützungsantrages seien demnach in der Anzahl „signifikant erhöhte Sichtungen von nicht identifizierten unbemannten Luftfahrzeugen auch im Bereich belgischer Militärliegenschaften“ gewesen. Diese Drohnensichtungen können in direktem Zusammenhang mit dem zunehmend aggressiveren Auftreten Russlands gesehen werden, als Tests der Fähigkeiten der NATO.

„Die Bundeswehr hat sofort erste Maßnahmen eingeleitet, um schnell vor Ort unterstützen zu können“, berichtet das BMVg weiter. „Erste Vorauskräfte der Luftwaffe sind bereits in Belgien eingetroffen, um die Lage zu erkunden und den zeitlich begrenzten Einsatz mit Drohnendetektions- und Drohnenabwehrfähigkeiten mit den belgischen Streitkräften abzustimmen. Die Hauptkräfte werden zeitnah folgen. Die eingesetzten spezialisierten Kräfte der Luftwaffe zur Erkennung und Abwehr kleiner unbemannter Luftfahrzeuge (C-sUAS) beweisen erneut ihre hohe Einsatzbereitschaft und maximale Flexibilität.“

Die Drohnenabwehr in der Bundeswehr

Aktuell – da die Heeresflugabwehrtruppe noch nicht existiert – sind die Fähigkeiten zur Drohnenabwehr in der Flugabwehrraketengruppe 61 gebündelt. Während die anderen Flugabwehrraketengruppen des Flugabwehrraketengeschwader 1, dem aktuell einzigen Luftverteidigungsgeschwaders der Bundeswehr, als Hauptwaffensystem die Patriots haben, vereint die 61 alle Fähigkeiten zum Nah- und Nächstbereichsschutz. Hier werden auch die deutschen IRIS-T SLM verortet sein.

Eine Sonderrolle, die aktuell mehr denn je gefragt ist. Wobei die Fähigkeiten bereits seit Jahren vorhanden sind. Zur Drohnenabwehr die Flugabwehrraketengruppe 61 vor allem über den elektronischen Störsender HP47+ und das Drohnenabwehrsystem ASUL, beide sind im Bereich Jamming zu verorten. Die Soldaten der Einheit begleiten regelmäßig Auslandseinsätze und schützten beispielsweise 2019 bis 2023 durchgängig das deutsche Camp Castor in Mali gegen Drohnen.

Mit diesen Jamming-Fähigkeiten wird nun also auch Belgien geholfen, um deren Liegenschaften zu schützen. Gegen die am meisten gesichteten Kleindrohnen mit Spionageabsichten ist dies auch eine überaus wirksame Methode.

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C-UASDrohnenabwehrNNbS