Spezialkräfte erhalten Walther PDP als neue Dienstwaffen P14 und P14K

Unter den Bezeichnungen P14 (Basiswaffe) und P14K (Kompaktwaffe) werden bei den Spezialkräften der Bundeswehr neue Pistolen eingeführt. Den Teilnahmewettbewerb „System Pistole Spezialkräfte“ gewonnen hat das Traditionsunternehmen Carl Walther mit seiner Performance Duty Pistol-Familie (PDP). Für die Firma ist es zudem der erste größere Auftrag aus dem militärischen Bereich. Bisher waren die Dienstpistolen vor allem im polizeilichen Einsatz.

Die P14 und die P14K von Walther werden die neuen Pistolen der deutschen Spezialkräfte.
Die P14 und die P14K werden die neuen Pistolen der deutschen Spezialkräfte.
Bild: Walther

Laut Ausschreibung sieht der Rahmenvertrag eine Laufzeit von sieben Jahre vor. Beschafft werden Basiswaffen und Kompaktwaffen, die die bisherigen Pistolen Heckler & Koch P30 sowie Glock P9A1 ersetzen. Die P14 und P14K werden in Zukunft durch das Kommando Spezialkräfte (KSK), das Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM) und die Feldjäger genutzt.

Laut Ausschreibung werden 3.200 P14 sowie 3.300 P14K beschafft. Hinzu kommen 2.000 Übungswaffen und 430 Handhabungstrainer sowie weiteres umfangreiches Zubehör (u.a. Signaturdämpfer, Reflexvisiere, und Magazine).

Nach dem System Pistole Spezialkräfte P14 wird in naher Zukunft auch mit der P13 der Nachfolger für die querschnittliche Dienstpistole P8 der Bundeswehr gesucht. Es wird interessant zu sehen, ob sich die PDP auch dort am Ende durchsetzen kann.

Die PDP ist das Ergebnis der Kundenwünsche

Walther-Pistolen sind weltweit bekannt und stehen für deutsche Ingenieurskunst und Qualität. Die Handfeuerwaffen des deutschen Waffenherstellers Carl Walther GmbH und basieren auf den Entwicklungen des Sohnes von Firmengründer Carl Wilhelm Freund Walther, dem Büchsenmacher Fritz Walther. Seit mehr als 130 Jahren steht Carl Walther für Innovationen und Qualität im Pistolenbau.

Mit der Polizeipistole Kriminal (PPK) hat Walther erstmals Waffengeschichte geschrieben. Die unverwüstliche Funktionalität machten diese Waffe zu einer Ikone des Pistolenbaus und Synonym für das verdeckte Tragen. Weitere Meilensteine folgten: P38, P5, P88, P99. Heute gilt die PPQ und ihre ganzstählernen Geschwister Q5 und Q4 Steelframe als das Maß der Dinge in Sachen Abzugscharakteristik und Ergonomie. Niemand geringer als Geheimagent James Bond vertraute den Walther-Pistolen sein Leben an, unter anderem den Modellen PPK und P99.

Walther PDP Compact mit 4,6“ Lauf. (Foto- AF)
Walther PDP Compact mit 4,6“ Lauf. (Foto- AF)
Foto: cpm / André Forkert

Auf der Enforce Tac 2024 sprachen wir mit Björn Dräger, Leiter Vertrieb bei der Carl Walther GmbH, über Gegenwart und Zukunft.

Die Pistolen von Walther sind vor allem aus dem Bereich der Polizei bekannt. Wo sind diese bisher auch im Bereich des Militärs im Einsatz?

Dräger: Das ist richtig. Die Walther Pistolen sind vorwiegend im Einsatz bei Polizeikräften. Aktuell sind wir allerdings mit unserer PDP in verschiedenen internationalen Ausschreibungen auch für das Militär beteiligt. Die Ergebnisse erwarten wir im 1. Quartal dieses Jahres.

Mit der P14 (Pistolensystem Spezialkräfte) und P13 (Nachfolger P8) stehen zwei interessante Projekte an. Welche Walther Pistolen bieten sich aktuell als Option an?

Wir bieten hier unser aktuelles Spitzenmodell, die PDP-Waffenfamilie an. Auf unsere Performance Duty Pistole verlassen sich schon heute polizeiliche Einsatzkräfte und Spezialkräfte weltweit.

Mit Leidenschaft bauen wir diese leistungsfähigste Dienstpistole. Sie bietet Zuverlässigkeit unter allen Bedingungen.

Welche Fähigkeiten oder Merkmale bringt die Walther PDP mit? Wodurch zeichnet sie sich aus?

Die PDP-Pistolenfamilie ist das Ergebnis aus an uns herangetragenen Kundenwünschen. Als Vorzüge bietet sie unter anderem die beidseitige Bedienbarkeit des Verschlussfanghebels und des wechselbaren Magazinauslösers. Dank Adapterplatte ist sie „Optic Ready“ für unterschiedlichste Rotpunktvisiere. Tief in den Schlitten eingebracht, lässt sich das exzellente Deutverhalten der PDP voll nutzen.

Als Ergänzung wird der PDT-Abzug angeboten. (Foto- AF)
Als Ergänzung wird der PDT-Abzug angeboten. (Foto- AF)
Foto: cpm / André Forkert

Der gleichmäßige Abzug mit kurzen Reset bietet einen klar definierten Druckpunkt. Die Tetraede-Griffstruktur bietet einen zuverlässigen Halt, auch bei nassen und kalten Witterungsbedingungen. Mit Handschuhen oder ohne. Dieser „Trichter“ unterstützt den Schützen auch beim schnellen Magazinwechsel. Und die ausgeprägten „Serations“ am Verschluss ermöglichen ein Durchladen in jeder Lage.

Im Bereich der Abzüge werden unterschiedliche Optionen angeboten. Was bringt der Performance Duty Trigger (PDT) dem militärischen Nutzer?

Der Schuss bricht am Druckpunkt wie Glas bei genau 25 N. Das ist die Voraussetzung für ein kontrolliertes Treffen. PDT steht zudem für den perfektionierten Duty-Druckpunkt. Dieser sorgt für eine sichere Abzugsbeherrschung in jeder Situation. Der kurze Reset erlaubt ein gleichmäßige Top Performance. Von Schuss zu Schuss. Bei jedem Schuss.

Was mussten sich die Besucher auf der Entforce Tac am Walther-Stand unbedingt anschauen, welche Neuheiten gab es?

Ein Muss sind natürlich die gerade angesprochenen PDP-Modelle in allen verschiedenen Griffgrößen, (die jetzt als P14 bei der Bundeswehr zum Einsatzkommen). Besucher konnten dieses Modell einfach einmal in die Hand nehmen und sich direkt überzeugen lassen. Die Topleistung, den Unterschied bei dieser Pistole spürt man sofort.

Als Neuheit hatten wir die neue PDP Steelframe im Gepäck. Sie ist die sinnvolle Ergänzung der vorhandenen Familie. Die durchbrochenen Serrations an der Mündung sorgen für das rasche Abkühlen des Laufs und reduzieren das Gewicht.

Neu bei Walther ist die PDP Steelframe als Ergänzung der Familie. (Foto- AF)
Neu bei Walther ist die PDP Steelframe als Ergänzung der Familie. (Foto- AF)
Foto: cpm / André Forkert

PDP PRO SD

Die Performance Duty Pistol (PDP) PRO SD ist als Compact mit 4”-Verschluss, oder Full Size und 4,5″-Griffstück verfügbar. Der Lauf beträgt 4,6” und hat ein Mündungsgewinde (1/2”-28 UNEF) um Schalldämpfer und Signaturreduzierer zu nutzen.

Der Dynamic Performance Trigger ist fester Bestandteil. Magazinböden aus Aluminium und der Leichtmetall-Magwell bilden die ideale Symbiose aus Schlagfestigkeit und Effizienz und ermöglichen das reibungslose Nachladen in der Bewegung. Das Magazin mit Aluminium Base Pad kann 15 (Compact) bzw. 18 Schuss aufnehmen.

Neben den oben schon genannten Eigenschaften bei der zukünftigen P14 der Bundeswehr bietet sie eine top Ergonomie und intuitive Zielaufnahme bzw. Deutverhalten. Laut Hersteller hat die PDP den perfektionierten Griffwinkel und perfekten Dreiklang aus Gesamtgewicht, Gewichtsverteilung und Balance.

Walther-typisch ist die Anordnung der Bedienelemente sehr anwenderorientiert. Die Geladenanzeige am Auszieher signalisiert, ob sich eine Patrone im Lager befindet. Darüber hinaus sorgen Abzugs-, Schlagbolzen- und Schützensicherung (Unterbrecher) für noch mehr Sicherheit.

Die PDP Steelframe wurde Anfang 2024 vorgestellt und war auf der Enforce Tac erstmals in Europa für die Öffentlichkeit zu sehen. Sie kommt in drei Größen: Compact 4″, Full Size 4,5″ sowie Full Size 5″. Eigentlich ist diese Waffe auf das sportliche Schießen unter Zeitdruck, wie beim IPSC (International Practical Shooting Confederation), ausgelegt. Dennoch kommt sie wie die P14 auch für Behörden infrage, die nicht ganz so viel Fokus auf ein geringes Gewicht legen.

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AusschreibungBundeswehrPistoleSpezialkräfteWalther
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