Vor kurzem wurde ein militärisches Kooperationsabkommen zwischen Belarus und Pakistan unterzeichnet. „Dieses Abkommen“, erklärt Arkady Mil-Man, leitender Forscher und Leiter des Russland-Programms am Institut für Nationale Sicherheitsstudien (INSS), „sollte im Westen große Besorgnis erregen. Belarus ist faktisch ein integraler Bestandteil Russlands und agiert in voller Abstimmung mit dem Kreml. Das neue Abkommen könnte auf andere Bereiche ausgeweitet werden.“
Pakistan sei zudem ein Land mit Atomwaffen. Ein solches Abkommen mit einem Land, welches vom Kreml kontrolliert wird, sei demnach ein sehr deutliches Warnsignal für den Westen, insbesondere angesichts der aggressiven Haltung Putins. Mil-Man erklärte gegenüber CPM Defence Network, dass der Westen die Zusammenarbeit zwischen Russland, Belarus und Pakistan sehr genau beobachten müsse. „Es sieht nach einer normalen Zusammenarbeit aus, könnte aber Auswirkungen auf die internationalen Entwicklungen haben.“
Dr. Moredcahi Kedar, ein renommierter Experte für islamische Länder, erklärte gegenüber unserer Plattform, dass das Abkommen Teil einer sehr klaren Initiative Russlands sei, um eine Koordinierung zwischen den „anti-amerikanischen Ländern“ wie China, Iran, Nordkorea und Südafrika zu erreichen. „Es sieht so aus, als sei das neue Abkommen zwischen Belarus und Pakistan Teil dieser von Russland angeführten Initiative.“
Abkommen mit Belarus in Pakistan kaum beachtet
Die Unterzeichnung von Verteidigungskooperationsabkommen und einer Roadmap für die militärische Zusammenarbeit für den Zeitraum 2025–2027 wurde in der pakistanischen Presse kaum erwähnt. Roznama Jang, Pakistans größte Tageszeitung, erwähnte es immerhin in einem Leitartikel: „Das zwischen dem pakistanischen Verteidigungsministerium und dem belarussischen Verteidigungsministerium unterzeichnete Abkommen über militärische Zusammenarbeit ist ebenfalls von Bedeutung. Es wird beiden Ländern in vielen Bereichen zugutekommen.“
In einem Sonderbericht auf der Website des Middle East Media Research Institute (MEMRI) heißt es: „Am 11. April 2025 trafen sich der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif und der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in Minsk. Das Treffen fand nach Lukaschenkos Besuch in Pakistan im November 2024 statt, etwa ein Jahr nachdem das US-Außenministerium eine Gruppe belarussischer und chinesischer Unternehmen sanktioniert hatte, die an der Lieferung von Materialien für Pakistans ballistisches Raketenprogramm beteiligt waren.
Zu den am 19. April 2024 von den USA sanktionierten Unternehmen gehört die Minsk Wheel Tractor Plant, ein belarussisches Unternehmen, das Spezialfahrgestelle liefert, die als Startunterstützung für Ausrüstung für ballistische Raketen des National Development Complex (NDC) Pakistans verwendet werden‘. Der NDC ist für die Entwicklung von ballistischen Raketen der Kategorie I des Missile Technology Control Regime (MTCR) verantwortlich.
Im Dezember 2024 warnte der damalige stellvertretende nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, dass das atomar bewaffnete Pakistan Langstreckenraketen entwickelt, mit denen es letztendlich Ziele weit über Südasien hinaus erreichen könnte, was es zu einer „aufstrebenden Bedrohung“ für die USA mache. Pakistan habe ,immer ausgefeiltere Raketentechnologie verfolgt, von Langstreckenraketensystemen bis hin zu Ausrüstung, die den Test von deutlich größeren Raketentriebwerken ermöglichen würde.’“
Roadmap 2025–2027 für Belarus und Pakistan
In diesem Zusammenhang ist auch das zwischen dem pakistanischen Verteidigungsministerium und dem belarussischen Verteidigungsministerium unterzeichnete Abkommen über militärische Zusammenarbeit von enormer Bedeutung.
Es wird beiden Ländern in mehreren Bereichen zugutekommen. Neben der Roadmap 2025–2027 für die militärisch-technische Zusammenarbeit zwischen der belarussischen Staatsbehörde für Militärindustrie und dem pakistanischen Ministerium für Verteidigungsproduktion wurde auch ein Rückübernahmeabkommen zwischen den beiden Ländern abgeschlossen.
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