220.000 Schuss für die Gepard der Ukraine

Deutschland und Großbritannien werden „in Kürze“ weitere 220.000 Schuss 35mm Munition für die Gepard-Luftverteidigungssysteme an die Ukraine liefern, verkündete heute Verteidigungsminister Boris Pistorius bei der Eröffnung des virtuellen Treffens der Ukraine Defence Contact Group (UDCG). Finanziert wird diese Beschaffung durch Deutschland, was bedeutet, dass ein nicht unbedeutender Teil der Munition aus Großbritannien stammen wird.

Nicht nur deutsche Gepard leisten in der Ukraine ihren Dienst, auch die als Cheetah bezeichnete Version, die sich vor allem durch ein anderes Radar auszeichnet, wird in der Luftverteidigung eingesetzt.
Nicht nur deutsche Gepard leisten in der Ukraine ihren Dienst, auch die als Cheetah bezeichnete Version, die sich vor allem durch ein anderes Radar auszeichnet, wird in der Luftverteidigung eingesetzt.
Foto: West Air Command/Defense of Ukraine

Deutschland hat der Ukraine bis heute über 50 Flakpanzer Gepard übergeben, die bei der Bundeswehr seinerzeit – mit der Abschaffung der Heeresflugabwehrtruppe – außer Dienst gestellt worden waren. Doch nun bewähren sich die Gepard seit gut drei Jahren in der Luftverteidigung der Ukraine.

Allerdings stellt die Versorgung mit Munition nach wie vor eine Herausforderung dar, um die stark beanspruchten Systeme im Freiheitskampf der Ukraine weiter nutzen zu können. Schließlich waren zu Beginn des Krieges die Kapazitäten in Deutschland nicht mehr vorhanden, da die Bundeswehr das System vor rund 15 Jahren ausphaste. Die Schweiz wiederum hatte zwar noch entsprechende Herstellungskapazitäten, allerdings auch ein Gesetz, dass nichts an Kriegsparteien geliefert werden darf.

Mittlerweile hat Rheinmetall allerdings seine Kapazitäten deutlich erhöht und über Europa verteilt, so kann die 35mm Munition mittlerweile in größerer Stückzahl in Unterlüß in Niedersachsen produziert werden.

Von der Verteidigung mit Gepard zum Angriff mit Drohnen

Neben der Munition für den Gepard werden „in den kommenden Tagen“ auch die ersten durch Deutschland finanzierten Langstreckendrohnen aus ukrainischer Produktion an die Ukraine ausgeliefert, berichtet der deutsche Verteidigungsminister.

„Um den Luftraum über der Ukraine zu schützen, müssen wir die ukrainischen Streitkräfte bei ihren Offensivbemühungen zur Schwächung der russischen Luftkriegsführung unterstützen“, betont Pistorius. „Deshalb finanzieren wir die umfassende Beschaffung von Langstrecken-UAS aus ukrainischer Produktion. Diese Systeme bewähren sich bereits auf dem Gefechtsfeld. Sie zerstören russische Flugzeuge, Drohnen und Flugkörper am Boden, lange bevor sie eine Gefahr für die Ukraine, ihre städtischen Zentren oder ihre Infrastruktur darstellen können.“

Die Beschaffung aus ukrainischer Produktion bringt dabei den Vorteil, dass sie günstiger ist, schneller durchgeführt werden kann und zudem Erkenntnisse aus dem Einsatz direkt mit einfließen können.

„Die ersten von Deutschland finanzierten Systeme werden in den nächsten Tagen an die ukrainischen Streitkräfte ausgeliefert und sind sofort einsatzbereit. Und wir werden diese Fähigkeit durch zusätzliche Investitionen und eine enge technische Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der ukrainischen Verteidigungsindustrie weiter ausbauen“, führt Verteidigungsminister Pistorius aus und betont: „Das ist eine klare Botschaft an Putin: Eine Verlängerung des Krieges wird ihn immer mehr kosten. Die Ukraine wird Putins Kriegsmaschinerie weiterhin erfolgreich trotzen und sie jeden Tag ein wenig mehr schwächen. Es ist unsere Pflicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, und unsere Verpflichtung, unsere ukrainischen Freunde dabei aktiv zu unterstützen. Vielen Dank!“

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DrohnenabwehrGepardLuftverteidigungUkraine