DefendAir gegen Drohnen – Bundeswehr kauft Mini-Flugkörper für 500 Mio. Euro

Deutschland rüstet sich weiter gegen die wachsende Drohnengefahr. Teil der gestern im Bundestag beschlossenen Beschaffungsvorhaben im Gesamtwert von 14 Milliarden Euro war auch die Entwicklung und anschließende Beschaffung des DefendAir – auch bekannt als Small Anti Drone Missile (SADM) – von MBDA.

Die Small Anti Drone Missile heute auch bekannt als DefendAir von MBDA.
Die Small Anti Drone Missile heute auch bekannt als DefendAir von MBDA.
Foto: CPM / André Forkert

Der hochmoderne Abwehrflugkörper soll vor allem das mobile Flugabwehrsystem Skyranger von Rheinmetall stärken. Denn der Turm des mobilen Flugabwehrgeschützes bekommt einen Launcher für mindestens neun, möglicherweise aber auch 12 DefendAir-Flugkörper.

Die Entscheidung im Bundestag schafft die Grundlage für ein Großprojekt, das als eines der wichtigsten Vorhaben in diesem Bereich. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums besteht das Ziel in der Entwicklung eines vollumfänglich Luftverteidigungssystems zur Abwehr von unbemannten Luftfahrzeugen und anderen Bedrohungen aus der Luft.

DefendAir von MBDA

Der DefendAir ist eine leichte Präzisionsrakete auf Basis der Enforcer-Technologie und wurde speziell dafür entwickelt, kleine und mittlere Drohnen effektiv auszuschalten. Dabei setzt der Flugkörper auf hohe Agilität und modernste Sensorik, um auch bewegliche Ziele zuverlässig erfasst.

Ein Skyranger könnte neun, eventuell sogar zwölf, Small Anti-Drone Missiles tragen.
Ein Skyranger könnte neun, eventuell sogar zwölf, Small Anti-Drone Missiles tragen.
Bild: MBDA Deutschland

Gegenüber dem Enforcer – bei der Bundeswehr als Leichtes Wirkmittel 1800+ bekannt – soll der DefendAir von MBDA eine gesteigerte Reichweite von bis zu fünf Kilometern verfügen.

Haushaltsausschuss stärkt deutsche Luftverteidigung

Mit dem Beschluss über 490 Millionen Euro für die „Entwicklung, Herstellung und Beschaffung“ der Small Anti Drone Missile bzw. des DefendAir-Drohnenabwehrflugkörpers beginnt in Schrobenhausen nun die Phase der finalen Entwicklung, Qualifizierung und anschließenden Serienreife. Die ersten Systeme sollen zum Ende des Jahrzehnts verfügbar sein.

Der Haushaltsausschuss setzte mit der Billigung der 25-Mio-Vorlage ein Zeichen: Die Bundeswehr soll in einem Bereich gestärkt werden, der zunehmend als entscheidend gilt. Der DefendAir-Flugkörper soll so – gemeinsam mit dem Skyranger – zu einem zentralen Baustein im Kampf gegen die stetig wachsende Bedrohung aus der Luft werden.

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BeschaffungBundestagDrohnenabwehrFlugkörperHaushaltsausschussMBDA
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