Mit der Gründung des neuen Gemeinschaftsunternehmens Edgewing beginnt eine neue Phase im Global Combat Air Programme (GCAP), dem trilateralen Rüstungsprojekt von Großbritannien, Italien und Japan. Wie beim deutsch-französischen Programm FCAS soll ein hochmodernes Kampfflugzeug entwickelt werden, das zudem 2035 einsatzbereit sein soll.
Während in Frankreich die Paris Air Show stattfand, gründeten Japan, Italien und Großbritannien Edgewing – das Joint Venture, welches den vor drei Jahren begonnenen gemeinsamen Kampfjet entwickeln soll. Edgewing ist ein Zusammenschluss der Industriepartner BAE Systems, Leonardo und des Konsortiums Japan Aircraft Industrial Enhancement Co. Ltd. (JAIEC). Jedes der drei Unternehmen hält Anteile zu 33,3 Prozent an Edgewing. Das Joint Venture übernimmt die Rolle der Design-Authority für das zukünftige Kampfsystem.
Der Hauptsitz von Edgewing wird im Vereinigten Königreich angesiedelt. Gleichzeitig sind operative Entwicklungsstandorte in Italien und Japan vorgesehen, um eine ausgewogene Zusammenarbeit und länderübergreifende technische Expertise sicherzustellen.
Edgewing setzt auf Gleichberechtigung
Zum ersten CEO wurde Marco Zoff ernannt, der zuvor als Managing Director bei Leonardo Aircraft tätig war. Der Vorsitz des Verwaltungsrats wechselt im Rotationsprinzip zwischen den Partnern, beginnend mit Herman Claesen von BAE Systems. Die Organisationsstruktur von Edgewing ist gezielt darauf ausgelegt, technologische Souveränität, resiliente Lieferketten und eine tiefe industrielle Integration zu fördern.
„Durch die Bündelung der Stärken unserer talentierten Mitarbeiter in Großbritannien, Italien und Japan liefern wir nicht nur ein Kampfflugzeugsystem der nächsten Generation, sondern wollen auch einen neuen globalen Standard für Partnerschaft, Innovation und Vertrauen setzen“, erklärte Zoff. „Gemeinsam werden wir Grenzen verschieben, Flexibilität fördern, unsere nationalen Lieferketten verbessern und ein Vermächtnis der Sicherheit und des Wohlstands für unsere Nationen und zukünftigen Generationen schaffen.“
Das neue Joint Venture kann bereits auf eine ganze Menge Vorarbeit setzen. Für das 2022 beschlossene Global Combat Air Programme GCAP fanden bereits Forschungsprojekte, Vorentwicklungen und die Vergabe von frühen Industrieaufträgen statt. Allein in Italien wurden im vergangenen Jahr Verträge im Umfang von rund 100 Millionen Euro vergeben. Auch strategische Marktentscheidungen, wie das Joint Venture zwischen Leonardo und dem türkischen Drohnenhersteller Baykar – LBA Systems – dürfte dem gemeinsamen Kampfjet zugutekommen.
GCAP geht den nächsten Schritt
Mit Edgewing erhält das GCAP nun eine zentrale industrielle Struktur, die im trinationalen Kampfjet Projekt den nächsten Schritt geht – während FCAS „nicht in die Pötte kommt“. Trotz französischer Beteiligung spielte FCAS auf der Pariser Air Show nahezu keine Rolle. Im Gegenteil: Der beteiligte Industriepartner Dassault setzte bewusst nationale Entwicklungen in Szene.
Bei Edgewing steht hingegen die Entwicklung technischer Prototypen als nächster Schritt an. Das Ziel bleibt klar: Bis 2035 soll ein einsatzfähiges System rechtzeitig bereitgestellt werden können.
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