Luftwaffe hat ersten taktischen KC-130J-Tanker erhalten

Ende Februar erfolgte die Auslieferung der ersten – von drei bestellten – Maschine vom Typ Lockheed Martin KC-130J Tank- und Transportflugzeug an die Luftwaffe. Ausgeliefert wurde der KC-130J-Tanker an das gemeinsame deutsch-französische C-130 Lufttransportgeschwader auf dem Luftwaffenstützpunkt Évreux-Fauville in Frankreich. Bereits zuvor hatte die Bundeswehr alle bestellten C-130J Transportmaschinen erhalten. Zudem werden die C-130J Hercules Flugzeuge mit Rüstsätzen für Spezialkräfte-Einsätze ausgerüstet.
Eine ortsunabhängige Betankung von Luftfahrzeugen ist wichitg: Hier betankt eine USMC KC-130 zwei CH-53Es über dem Golf von Aden.
Eine ortsunabhängige Betankung von Luftfahrzeugen ist wichitg: Hier betankt eine USMC KC-130 zwei CH-53Es über dem Golf von Aden.
Foto: U.S. Marine Corps / Cpl. Paula M. Fitzgerald.

In Frankreich verstärkt die neue KC-130J-Maschine damit die bestehende Flotte der drei C-130J-30 der Luftwaffe, der zwei KC-130J und zwei C-130J-30 der französischen Luft- und Raumfahrtwaffe (Armee de l’Air et de l’Espace). Die letzten beiden KC-130J der Luftwaffe sollen bis Ende 2024 ausgeliefert werden, so dass die gemeinsame bi-nationale Flotte schließlich aus fünf KC-130J und fünf C-130J-30 bestehen wird.

Mit der KC-130J stehen der Luftwaffe damit in Zukunft neben der Fähigkeit des taktischen Lufttransport, dem Absetzen von Fallschirmspringer sowie der taktischen Luftbetankung auch die neue Fähigkeit eines Forward Arming and Refuelling Point (FARP) zur Verfügung.

FARPs sind vorgeschobene Betankungs- und Aufmunitionierungsplätze, in denen sich Hubschrauber am Boden mit Treibstoff und Waffen versorgen können. So werden die An- und Abmarschwege zum Einsatzort drastisch verkürzt und die Stehzeiten im Einsatzgebiet verlängert. FARPs werden vor allem durch Kampfhubschrauber sowie Unterstützungs- und Transporthubschrauber bei Spezialeinsatzkräften genutzt. Oft befinden sich die FARPs an abgelegenen und taktischen Standorten oder sogar hinter den feindlichen Linien. Die Ausrüstung muss daher den Anforderungen schwieriger Umgebungen gerecht werden und unfehlbare Flexibilität bieten.

Bereits im März 2021 wurde eine mögliche Ergänzung der Fähigkeiten des Airbus A400M erfolgreich als FARP getestet. Durch die Fähigkeit der Landung auf unbefestigten Pisten (UPR) sowie seines Tankvolumens von circa 60.000 Litern könnte der A400M als „mobile fliegende Bodenbetankungsanlage“ weltweit eingesetzt werden. Fehlende Infrastruktur und Tankwagen werden dabei durch den A400M ersetzt und die Hubschrauber können ihre Einsätze effektiver durchführen. Mit der Aufrüstung der C-130J wird die Luftwaffe so noch flexibler und leistungsfähiger.

Um als FARP zu dienen, müssen die Flugzeuge oder auch Hubschrauber entsprechende Forward Area Refueling Equipment (FARE)-Kits aufnehmen. Diese umfassen in der Regel eine oder mehrere Pumpen, Schläuche, Zapfpistolen, Zählwerke, Y-Stücke und Druckbetankungsanschlüsse. Bei den A400M-Tests wurden damals Airbus H145M, CH-53 GS sowie NH90 erfolgreich betankt.

André Forkert

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