Trotz des schlechten Wetters kamen heute Morgen Hunderte Angehörige zum Marinestützpunkt, um dort die Besatzung der Fregatte „Hessen“ (F 221) zurück in Wilhelmshaven willkommen zu heißen. Das Schiff lief pünktlich um zehn Uhr in den Hafen ein und beendete den ersten deutschen Beitrag zur EU-Mission „Aspides“. „Wir waren erfolgreich und haben Angriffe abgewehrt, die den von uns eskortierten Schiffen gegolten haben“, sagte der Kommandant der „Hessen“, Fregattenkapitän Volker Kübsch.
Die „Hessen“ war 58 Tage im Einsatzgebiet unterwegs und hat dabei fast 25.000 Seemeilen (rund 46.000 km) zurückgelegt. Die beiden Bordhubschrauber des Typs „Sea Lynx“ waren im Einsatzzeitraum knapp 140 Stunden in der Luft. Sie waren es auch, die heute als erstes die wartenden Angehörigen mit einigen Flugmanövern in Wilhelmshaven begrüßten.
Während ihrer Zeit im Einsatz konnte die Fregatte „Hessen“ insgesamt 27 Handelsschiffen Geleit geben, sodass diese sicher das Rote Meer und die Meerenge Bab-al-Mandab passieren konnten. Laut Angaben der Bundeswehr wurden dabei vier Angriffe abgewehrt und anfliegende Flugkörper zerstört werden.
Zurück in Wilhelmshaven: Erfahrungen weitergeben
Der Kommandant der Fregatte „Hessen“, Fregattenkapitän Volker Kübsch, hob die Besonderheit des zurückliegenden Einsatzes hervor: „Das ist letztendlich das, wofür wir ständig trainieren.“ Der erste scharfe Waffeneinsatz für die Deutsche Marine unter einer ständigen akuten Bedrohung sei jedoch erfolgreich durchgeführt worden. Zudem habe man auch Erfahrungen sammeln können, von denen später die Fregatte „Hamburg“ profitieren werde, wenn diese im August die Nachfolge der „Hessen“ antritt.
Mit einer Besatzungsstärke von etwa 240 Soldatinnen und Soldaten lief die „Hessen“ im Heimatstützpunkt ein. Neben der eigentlichen Stammbesatzung zählten dazu auch das Flugbetriebsteam und weiteres Einsatzpersonal wie ein Ärzteteam sowie Soldaten des Seebataillons und ein Militärpfarrer.
Die Einsatzbelastung ist hoch bei der Marine
Einige Besatzungsmitglieder gingen schon im letzten Hafen von Bord und wurden nach Deutschland eingeflogen. Sie übernehmen ab heute die erste Hafenwache, während der Großteil der Kameraden sich nach mehreren Monaten auf See endlich Familie und Freunden widmen kann.
Die zunehmend hohe Einsatzbelastung der Deutschen Marine sorgt auch dafür, dass der Marine-Inspekteur, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, gestern die Bestellung zwei weiterer Fregatten der Klasse 126 gefordert hatte.
Politik würdigt den Einsatz der Hessen im Roten Meer
„Die Bundeswehr und insbesondere die Deutsche Marine haben ihre schnelle Reaktionsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Damit hat Deutschland seine Handlungsfähigkeit als sicherheitspolitischer Akteur nachgewiesen“, erklärte Staatssekretärin beim Bundesminister der Verteidigung Siemtje Möller auf der Fregatte Hessen.
Möller dankte allen Beteiligten für ihren erfolgreichen Einsatz und hob dabei besonders die Logistik hervor, die es trotz der kurzfristigen Entsendung der Hessen geschafft habe, auch während der Mission im Roten Meer für den erforderlichen Nachschub zu sorgen.
Während die Besatzung im Arm der Familienangehörigen zurück in Wilhelmshafen von Bord ging, lag mit der „Frankfurt am Main“ (A 1412) das nächste für einen Einsatz geplante Schiff der Marine im Hintergrund. Zusammen mit der Fregatte „Baden-Württemberg“ wird der Einsatzgruppenversorger am Dienstag in Richtung Indopazifik auslaufen.
Dann auch dabei: Minister der Verteidigung Boris Pistorius. Seine Anwesenheit wäre heute nach der Rückkehr der Fregatte Hessen aus dem „gefährlichsten Marineeinsatz seit Jahrzehnten“ ebenfalls ein schönes Zeichen gewesen.
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