Ein sicherheitsrelevanter Standort in Deutschland nutzt zum Schutz vor Drohnen hochmoderne israelische Technologie. Andere Länder in Europa prüfen derzeit die Systeme, die von dem israelischen Unternehmen R2 Wireless entwickelt wurden. Das Versagen der israelischen Radarsysteme bei der Erkennung von bewaffneten Drohnen, die von der Hisbollah im Libanon auf Militäreinrichtungen und Städte losgelassen wurden, macht den Einsatz alternativer Erkennungssysteme erforderlich.
Das Unternehmen R2 Wireless nahm kürzlich an einer Übung mit NATO-Staaten teil, hat mit Pilotversuchen mit dem israelischen Militär begonnen und sein System in den letzten Monaten unter anderem vom britischen Militär testen lassen.
Nach Angaben des Unternehmens werden seine Systeme auf der ganzen Welt eingesetzt, darunter auf Militärstützpunkten in NATO-Ländern, an neuralgischen Punkten in deutschen Städten, an Standorten in Israel und in anderen nicht näher genannten Gebieten. Das Unternehmen selbst lehnte es zwar ab, einen bestimmten Nutzer zu nennen, doch eine Quelle aus dem israelischen Verteidigungsministerium gab an, dass das System von R2 Wireless bereits einen sicherheitsrelevanten Standort in Deutschland schützt.
„Die Erkennung ist die größte Herausforderung, nicht das Abfangen – denn man kann die Bedrohung nicht rechtzeitig effektiv abfangen, wenn man nicht weiß, wonach man sucht und wo es sich befindet“, sagte Yiftach Richter, der Gründer und CTO des Unternehmens, gegenüber cpm Defence Network.
Erfahrungswerte durch Angriffe aus dem Libanon und Jemen
Seit Ausbruch des Krieges am 7. Oktober 2023 setzen die iranischen Stellvertreter im Libanon und im Jemen bewaffnete Drohnen ein, um Israel anzugreifen. Trotz der Tatsache, dass Israel über ein mehrstufiges Luftverteidigungssystem verfügt, gelang es dem Land nur, eine geringe Anzahl der bewaffneten Drohnen abzufangen. Dies zwingt Israel in einigen Fällen dazu, Kampfflugzeuge und Hubschrauber aufsteigen zu lassen, um diese Drohnen abzufangen.
Die Verfolgung von Drohnen stellt eine zunehmende Herausforderung dar, insbesondere bei schlechtem Wetter. Herkömmliche Instrumente wie Kameras und Radarsysteme haben unter diesen Bedingungen oft Schwierigkeiten – sie funktionieren gut an klaren Tagen in offenen Gebieten, verlieren aber an Genauigkeit bei Nebel, Regen oder Schnee und wenn Drohnen in geringer Höhe fliegen. Sie können auch zu viele Fehlalarme auslösen.
Das israelische Unternehmen R2 Wireless hat eine bahnbrechende Lösung entwickelt, bei der die Drohnenaktivitäten durch das Aufnehmen ihrer einzigartigen Funksignale (RF) erkannt werden. Im Gegensatz zu Radar oder Kameras funktioniert dieses System in städtischen Gebieten und kann nicht nur den Standort der Drohne, sondern auch ihren Typ, ihr Modell und sogar ihren Bediener identifizieren. Es wurde bereits zum Schutz von Grenzen, Städten und kritischer Infrastruktur weltweit eingesetzt.
Laut Angaben des Unternehmens ist sein System auch gegen First Person View (FPV) wirksam, bei dem ein Bediener die Drohne steuert und das von der Kamera der Drohne aufgenommene Video auf einer speziellen Videobrille angezeigt wird. Diese Drohnen wurden in der Ukraine bereits ausgiebig eingesetzt und stellen eine schnell wachsende Bedrohung dar.
Laut Angaben des Unternehmens kann das System dank seiner KI-gestützten Algorithmen eine neue Drohnenbedrohung erkennen und klassifizieren. Dadurch ist es auch geeignet, um mit der sich ständig weiterentwickelnden Drohnen-Technologie Schritt zu halten.
Durch die Konzentration auf Drohnen-Kommunikationssignale ist die Lösung von R2 einfach zu implementieren und erfordert keine teure Hardware. Die Technologie von R2 Wireless könnte dazu beitragen, sensible Bereiche wie Militärstützpunkte, Kernkraftwerke, Grenzen und andere risikoreiche Standorte zu sichern, und bietet eine intelligentere Möglichkeit, Drohnenbedrohungen zu bewältigen.
Laut R2 Wireless extrahiert seine robuste Signalverarbeitung mithilfe patentierter RF-Fingerprinting-Methoden eindeutige analoge und digitale Eigenschaften aus jedem Signal. Dadurch ist es möglich, wiederkehrende Risiken zu erkennen und aufzuzeichnen und drahtlose Geräte eindeutig zu identifizieren.
Spart Strom und Platz – R2 Wireless
In seinen offiziellen Veröffentlichungen erklärt R2, dass fortgeschrittene wissenschaftliche Forschung in den Bereichen drahtlose Kommunikation, Signalverarbeitung, maschinelles Lernen und Schätztheorie die Grundlage für die Kernkompetenz von R2 bildet. „Dank jahrelanger Forschung und Entwicklung garantiert die Technologie von R2 Wireless eine genaue Erkennung, Kategorisierung und Geolokalisierung mit wenigen Fehlalarmen.“
In einer offiziellen Pressemitteilung heißt es, dass die stromsparende und platzsparende Sensortechnologie des Unternehmens einen konstanten, hochauflösenden Schutz vor böswilligen Aktivitäten bietet.
Weiter heißt es: „R2 schützt Militärstandorte, -stationen und -anlagen vor Sicherheitsverletzungen und garantiert eine hervorragende Perimeterschutz. Durch die Erkennung von Bedrohungen in Echtzeit, die Geolokalisierung und die Signalgebung kann der Bereich mit effizienten Präventivmaßnahmen gesichert werden.“
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