Nach Beginn der russischen Vollinvasion in der Ukraine stellte Elon Musk den Ukrainern sein Netzwerk schnell und unkompliziert zur Verfügung. Doch der Starlink-Inhaber und Trump-Buddy Musk könnte jetzt auch den Stecker ziehen – wenn es in die politische Agenda Trumps passt. Zwar dementierte der Tech-Oligarch jüngst eine mögliche Abschaltung, doch soll er den Ukrainern in der Vergangenheit bereits indirekt mit einer solchen gedroht haben.
Russischer Überfall: Starlink war schnelle Hilfe
Das von SpaceX betriebene Satellitennetzwerk Starlink ermöglicht in entlegenen Gebieten einen stabilen Internetzugang. Auch dort, wo herkömmliche Kommunikationsnetze durch Gefechte, Bombardierung oder Sabotage ausfallen. Die Verbindung erfolgt nicht über Sendemasten oder Kabel, sondern über spezielle Terminals, die Signale direkt an die nächstgelegenen Satelliten senden und empfangen.
Was aber, wenn die USA den Zugang zum Satelliteninternet für die Ukrainer abschalten? Hier positioniert sich bereits ein alternative Anbieter. So verkündete der europäische Satellitenbetreiber Eutelsat, er könnte bald eine Schlüsselrolle in der Ukraine übernehmen und damit eine Alternative zu Elon Musks Starlink bieten. Laut Medienberichten prüft die ukrainische Regierung bereits den verstärkten Einsatz des Eutelsat-Dienstes OneWeb, um die Abhängigkeit von Starlink zu reduzieren.
Eutelsat OneWeb bringt sich mit Satelliteninternet in Stellung
Frankreich und Großbritannien – zumindest in Form eines Unternehmens – würde dann in eine zweite amerikanische Lücke springen, nachdem gestern bereits das Aus für US-Geheimdienstinformationen verkündet wurde. Allerdings ist das europäische Satellitennetzwerk noch nicht so weit ausgebaut wie die Konkurrenz aus Übersee: 630 OneWeb Satelliten soll es im erdnahen Orbit geben, Starlink verfügt derzeit über rund 8.000 Satelliten.
Die Aktie des in den 70er-Jahren als Betreiber von TV-Satelliten gestarteten Unternehmens aus Frankreich legte in dieser Woche enorm zu. Zwischenzeitlich wurde mit einem Kurs von 8,22 Euro an der Pariser Börse ein Wochenplus von 550 Prozent erreicht. Aktuell ist nach Mitnahmeeffekten der Kurs auf 6,60 Euro zurückgegangen. Eutelsat ist dank seines Satelliteninternets heute der drittgrößte Satellitenbetreiber der Welt.
Dennoch könnte Eutelsat mit dem Satelliteninternet OneWeb mittelfristig eine stabilere und politisch weniger beeinflussbare Alternative bieten. Kommunikation via Satelliten ist zudem eine der kritischen Fähigkeiten, bei denen Europa nach den jüngsten Entwicklungen in den USA für Unabhängigkeit sorgen muss – nicht nur der Ukraine willen.
Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!
Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:
