Russische Offensive: USA entschlossen an der Seite der Ukraine

„Die Partner der Ukraine sind vereint und entschlossen. Wir werden nicht nachlassen“, betonte der US-amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin gestern mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine gegen die aktuelle russische Offensive. Bei einem Treffen der fast 50-köpfigen Kontaktgruppe für die Verteidigung der Ukraine (das sogenannte Ramstein-Format) wurde über die Unterstützung mit militärischen Fähigkeiten, insbesondere im Nordosten nahe Charkiw gesprochen. Die internationalen militärischen Finanzhilfen belaufen sich mittlerweile auf 95 Milliarden US-Dollar.

Setzt sich trotz russische Offensive sehr für die Ukraine ein: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
Setzt sich sehr für die Ukraine ein: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
Foto: US-Verteidigungsministerium / Jack Sanders

Verteidigungsminister Austin berichtete bei dem als Ramstein-Format bekannten Treffen, dass die ukrainischen Streitkräfte in einem „harten Kampf“ gegen die russische Offensive stehen, die „ukrainische Dörfer zerstören, unschuldige Zivilisten töten und zivile Infrastrukturen angreifen“. Trotz dieser Herausforderungen zahlen die russischen Truppen laut Austin einen hohen Preis für ihre Aggression.

„Die Ukraine kämpft um ihr Leben, was ihr den großen strategischen Vorteil einer gerechten Sache verschafft“, erklärte Verteidigungsminister Austin. „Währenddessen versucht Putin, in der Welt des Jahres 2024 einen imperialen Angriffskrieg des 19. Jahrhunderts zu führen. Das ist eine schreckliche Idee und eine schreckliche Strategie.“ Die USA und ihre Partner müssten daher ihre militärischen Hilfen weiter ausbauen.

Luftverteidigung bleibt zentrales Thema

Ein zentrales Thema des Treffens war die Luftverteidigung der Ukraine. Angesichts der fortgesetzten russischen Luftangriffe verpflichteten sich die Koalitionspartner, die Ukraine weiterhin gegen die russische Offensive zu unterstützen, um ihren Luftraum zu sichern und ihre Bevölkerung zu schützen. Dazu gehört auch die deutsche Lieferung eines weiteren Patriot-Systems. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock rief heute Morgen bei Ihrem unangekündigten Besuch in Kiew andere Staaten auf, dieses System ebenfalls zu liefern.

Anfang Mai hatten bereits die USA ein 400-Millionen-Dollar-Sicherheitspaket angekündigt, das sowohl Luftverteidigungssysteme als auch Artilleriemunition umfasst. Dieses Geld beinhaltet unter anderem die Lieferung von Munition für Patriot-Luftverteidigungssysteme, Stingerabflugraketen, 155-mm- und 105-mm-Artilleriegeschosse und Bradley Infanterie-Kampffahrzeuge. Insgesamt haben die USA der Ukraine seit Ende der Blockade im US-Senat Militärhilfen im Wert von über 7 Milliarden Dollar bereitgestellt. Die gesamte von der Koalition zugesagte Sicherheitshilfe beläuft sich auf mehr als 95 Milliarden Dollar.

Wer liefert Patriot

Verteidigungsminister Austin erklärte nach dem virtuellen Treffen, dass die USA und ihre Verbündeten neben akuter Hilfe gegen die russische Offensive weiterhin auch auf schnelle Lösungen drängen, um die Ukraine militärisch zu unterstützen. Während Deutschland weiter liefert, zögern andere Staaten. In Rumänien zeigten sich Präsident Klaus Iohannis und Ministerpräsident Marcel Ciolacu offen für eine Patriot-Lieferung, während Verteidigungsminister Angel Tîlvăr skeptisch bleibt. Rumänien hat bereits vier Systeme geliefert bekommen, davon ist allerdings erst eines einsatzbereit.

Die russische Offensive läuft jetzt – was passiert langfristig?

Neben kurzfristigen Maßnahmen konzentriert sich die Koalition auch auf die langfristige Verteidigungsfähigkeit der Ukraine. Hierzu wurden im Rahmen des Ramstein-Formats acht verschiedene Fähigkeitskoalitionen gebildet, die sich auf Schlüsselbereiche wie Luftverteidigung und Artillerie konzentrieren. Bei den monatlich stattfindenden Treffen werden die aktuellen Entwicklungen der jeweiligen Bereiche mitgeteilt.

„Der Verlauf des Krieges in der Ukraine ist entscheidend für die europäische Sicherheit, die globale Sicherheit und die amerikanische Sicherheit“, sagte Austin auch in Bezug auf die laufende russische Offensive. „Niemand von uns möchte in einer Welt leben, in der Diktatoren mit Gewalt Grenzen neu ziehen und Angriffskriege führen, um zu versuchen, die Imperien von gestern wiederzubeleben.“

Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

Lloyd AustinRamstein-FormatRusslandUkraineUSAVerteidigungsminister
Index