Beschaffung Bundeswehr: 1.000 Leopard-Kampfpanzer und 2.500 Boxer

Die Bundeswehr plant den Kauf von bis zu 1.000 neuen Leopard-Kampfpanzern und 2.500 gepanzerten Fahrzeugen, berichtet heute Bloomberg. Der Wert dieser Beschaffung soll sich auf 25 Milliarden Euro belaufen und vor allem dazu dienen, die Forderungen der NATO zu erfüllen.

Der neueste Kampfpanzer der Bundeswehr, Leopard 2 A7 A1 mit dem Selbstschutzsystem Trophy. Gut zu sehen die flachen Radarsensoren vorne am Turm sowie Launcher und Schutzpanel rechts.
Der neueste Kampfpanzer der Bundeswehr, Leopard 2 A7 A1 mit dem Selbstschutzsystem Trophy. Gut zu sehen die flachen Radarsensoren vorne am Turm sowie Launcher und Schutzpanel rechts.
Foto: Dorothee Frank/cpm Defence Network

„Die North Atlantic Treaty Organization hat Deutschland gebeten, innerhalb der nächsten zehn Jahre bis zu sieben Kampfbrigaden für das Bündnis bereitzustellen“, berichtet Bloomberg heute und führt weiter aus: „Deutschland erwägt den Kauf von bis zu 2.500 gepanzerten Kampffahrzeugen und bis zu 1.000 Kampfpanzern als Teil einer gemeinsamen europäischen Initiative zur Schaffung neuer NATO-Brigaden, um Russland abzuschrecken, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.“

Die Insiderquellen haben Bloomberg verraten, dass es sich bei den gepanzerten Kampffahrzeugen um Boxer und bei den Kampfpanzern um Leopard handeln soll, ohne jedoch auf die genauen Versionen der Fahrzeuge einzugehen. Sicher ist allerdings, dass die Beschaffung schnell unter Vertrag gehen soll. Laut Bloomberg sieht der Zeitplan ein erfolgreiches Ende der Verhandlungen in den kommenden Monaten und die Schließung der tatsächlichen Verträge bis Ende des Jahres vor.

Diese Ankündigung ist nicht nur aufgrund des Volumens von enormer Bedeutung für die Bundeswehr – immerhin verfügt sie aktuell gerade einmal über rund 300 Kampfpanzer und unter 500 Boxer – sondern auch unter verschiedenen anderen Aspekten. So bedeutet eine dermaßen große Beschaffung an modernen Leopard das faktische Ende von MGCS, zumindest was dessen Kampfpanzerplattform angeht.

Interessant ist zudem, dass hier nur von Kampfpanzern und gepanzerten Fahrzeugen die Rede ist, nicht aber von Schützenpanzern, die zumindest im deutschen System immer gemeinsam mit den Kampfpanzern eingesetzt werden. Hier setzt die Bundeswehr zwar offiziell weiterhin auf den Puma, von hochrangigen Soldaten aus dem Heeresbereich konnte CPM Defence Network allerdings erfahren, dass der Lynx ebenfalls im Gespräch ist, um die Synergien mit anderen europäischen Streitkräften nutzen zu können. So wie der Leopard der Kampfpanzer-Standard in Europa ist, entwickelt sich der Lynx zum Standard-Schützenpanzer mit einer stetig steigenden Zahl an Nutzern, die alle zur Modernisierung und dem Fähigkeitsausbau der Plattform beitragen, während beim Puma alle Entwicklungen durch Deutschland alleine finanziert werden müssen.

Keine Äußerungen gibt es allerdings zum Zeitplan. Schließlich ist es weniger interessant, wann die 1.000 Kampfpanzer und 2.500 Boxer bestellt werden, sondern wann sie bei der Bundeswehr tatsächlich eintreffen. Und woher das Personal für diese mehr als Verdreifachung der Bestände kommen soll. Fragen, die sicherlich in den kommenden Monaten beantwortet werden müssen. Nur eines ist jetzt schon sicher, die Bundeswehr in zehn Jahren wir eine deutlich andere sein, als die aktuelle Rumpftruppe nach den Jahrzehnten des Sparens im Verteidigungsbereich.

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