Am Dienstag soll das Forschungsschiff „Planet“ nach 29.224 Seemeilen wieder im Marinestützpunkt Eckernförde anlegen. Fast neun Monate lang war das modernste Forschungsschiff der NATO im Nordosten des Mittelmeers unterwegs – eine Premiere für Besatzung und Marine gleichermaßen.
„Es war das erste Mal, dass die Marine diesen Einsatz mit einem Forschungsschiff als
Flaggschiff bewältigt hat. In der Region hat das für Aufmerksamkeit und zu
Neugier der dortigen Nationen geführt“, berichtet Kapitänin Marie-Christine Hardt. Auch für die überwiegend militärische Besatzung war es ein Novum, denn niemand kannte diese Schiffsklasse und alle mussten angelernt werden.“
Schon beim Auslaufen hatte die „Planet“ für Aufsehen gesorgt. Die Begründung der Marine damals war, dass bei einer gestiegenen Anzahl von Missionen und gleichbleibend wenigen Schiffen nicht jeder Einsatz durch ein militärisches Schiff abgedeckt werden könne.
NATO-Mission in der Ägäis
Die „Planet“ unterstützte somit erstmals als ziviles Schiff eine NATO-Mission in der Rolle des Flaggschiffs. Sie war Teil des 3. Minensuchgeschwaders in der NATO-Mission zur Überwachung des Seegebiets in der Ägäis. Zuvor entsandte die deutsche Marine Einsatzgruppenversorger oder Fregatten für diese seit 2016 bestehende Aufgabe.
Ziel dieses multinationalen Einsatzes – an dem auch Einheiten aus Albanien, Griechenland und der Türkei beteiligt waren – war es, Schleusernetzwerke aufzudecken und Flüchtlingsbewegungen transparent zu machen.
Mit moderner Kommunikationstechnik und hoher Seeausdauer trug die „Planet“ entscheidend zur Lagebilderstellung für FRONTEX sowie für die griechische und türkische Küstenwachen bei.
Hightech-Schiff mit Sonderbauweise
Die „Planet“ ist ein Forschungs- und Erprobungsschiff des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Genauer: sie gehört zur Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71) Dank ihrer speziellen SWATH-Bauweise (Small-Waterplane-Area Twin-Hull) ist sie besonders seegangsresistent.
Die beiden unter der Wasserlinie liegenden Schwimmkörper sorgen für Stabilität – eine ideale Eigenschaft für lange Operationen in bewegtem Seegebiet. Die Ägäis zwischen Griechenland und der Türkei gilt als besonders rauer Teil des Mittelmeers.