Europas militärische Solidarität mit der Ukraine lässt sich nicht am polnischen Dorf Jasionka, dem Drehkreuz für Militärgüter in Richtung Ukraine, ablesen, sondern auch am Städtchen Strausberg bei Berlin. Hier befindet sich das Special Training Command (ST-C). Die Einrichtung ist jene Stelle, welche die militärische Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten auf deutschem Boden koordiniert.
EUMAM UA in Deutschland
Zu den im Rahmen von EUMAM UA vermittelten Inhalten gehören unter anderem die Ausbildung ukrainischer Spezialkräfte und der Umgang mit von Deutschland geliefertem Gerät – zum Beispiel mit der Panzerhaubitze 2000 an der Artillerieschule der Bundeswehr. Der neue von Strausberg gemeldete Meilenstein lautet: Über 20.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten wurden in verschiedenen militärischen Fachbereichen geschult.
Der Standort Strausberg ist dabei nicht zufällig gewählt. Die Nähe zu Berlin sowie die vorhandenen militärischen Strukturen und Ausbildungszentren machen die Region zu einem logistisch und strategisch idealen Dreh- und Angelpunkt. Darüber hinaus hat sich das ST-C durch seine multinationale Zusammensetzung und hohe Ausbildungsqualität zu einem Symbol für europäische Geschlossenheit entwickelt.
„Die bestmögliche Ausbildung ukrainischer Soldaten ist ein entscheidender Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Ukraine – sie stärkt nicht nur militärische Fähigkeiten, sondern auch das Vertrauen untereinander“, betonte Generalmajor Olaf Rohde, Kommandeur des ST-C.
Die Ausbildungsmission trägt den Namen European Union Military Assistance Mission in support of Ukraine, kurz EUMAM UA. Sie wurde im Oktober 2022 durch die Europäische Union ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel, die Verteidigungsfähigkeit der ukrainischen Armee gegen die russische Invasion nachhaltig zu stärken. Deutschland ist innerhalb dieser Mission ein zentraler Ausbildungsstandort, auch Ausbilder aus zehn Partnernationen bilden in Deutschland Ukrainerinnen und Ukrainer aus.
„Diese Mission ist für uns mehr als ein Auftrag – sie ist ein Bekenntnis. Für die Freiheit der Ukraine, für den Frieden in Europa. Solange es erforderlich ist, werden wir die Ukraine unterstützen“, so Generalmajor Rohde weiter.
Die Ausbildung der ukrainischen Kräfte folgt einem hochintensiven und praxisnahen Konzept. Sechs Tage pro Woche, jeweils zwölf Stunden täglich, trainieren die Teilnehmenden in verschiedenen Modulen – von Infanterietaktiken über das Räumen von Minen bis hin zur Erstversorgung Verwundeter auf dem Gefechtsfeld. Auch Führungsfähigkeiten werden vermittelt, um mittelfristig eigenständige militärische Handlungsfähigkeit in der Ukraine selbst zu ermöglichen.
Ein europäischer Erfolg – jenseits der USA
Der Erfolg der gesamten Mission lässt sich auch an den Zahlen auf europäischer Ebene ablesen. Bis einschließlich Mai 2025 sollen rund 75.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten im Rahmen von EUMAM UA ausgebildet worden sein. Insgesamt 22 europäische Nationen beteiligen sich an der Mission. Spanien meldete jüngst, 7.000 Ukrainerinnen und Ukrainer ausgebildet zu haben. Ein weiteres Training Center zur Koordination befindet sich im polnischen Żagań.
EUMAM UA ist die erste europäische Ausbildungsmission auf europäischem Boden. Bisherige Missionen wurden zudem meist im Zielland selbst durchgeführt, wie beispielsweise die EUTM Mali.
Ausbildung für Ausbilder
Zukünftig soll sich der Schwerpunkt der EUMAM UA ändern. Im Fokus steht dann die Ausbildung für Ausbilder. So soll die Fähigkeiten zur eigenständigen Schulung innerhalb der Ukraine gefördert werden. Damit solle die Abhängigkeit von externer Hilfe langfristig reduziert und die eigene Resilienz gestärkt werden. Auch dabei will Deutschland ein verlässlicher Partner bleiben.
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