Tests der neuen Bewaffnung von MGCS

Aktuell testet KNDS die ASCALON-Kanone, welche laut dem Unternehmen als Hauptwaffe des deutsch-französischen Kampfpanzersystems Main Ground Combat System (MGCS) vorgesehen ist. Diese Tests sind Teil eines Programms mit mehreren hundert Schießvorgängen, das im Mai 2022 begann und voraussichtlich bis Ende 2025 andauern wird.

KNDS ASCALON ist die Grundlage für die kooperative Entwicklung einer Kampfwaffenplattform im Rahmen des deutsch-französischen MGCS-Programms.
KNDS ASCALON ist die Grundlage für die kooperative Entwicklung einer Kampfwaffenplattform im Rahmen des deutsch-französischen MGCS-Programms.
Foto: KNDS

Bei den jüngsten Tests konnte KNDS unter anderem auch den einfachen und schnellen Wechsel des Rohrkalibers von 120mm auf 140mm in weniger als einer Stunde demonstrieren.

„Die letzte Schießkampagne im Mai 2024 hat die hervorragenden Kapazitäten der 140- und 120mm-Läufe sowie die Reife der APFSDS-Munition gezeigt. Das ASCALON-Programm umfasst mehrere hundert Abschüsse von 120- und 140mm-Läufen von Mai 2022 bis Dezember 2025“, berichtet das Unternehmen und führt weiter aus: „KNDS bereitet das ASCALON-Konzept im Rahmen von MGCS vor.“

Der nächste wichtige Schritt sind dann die Schusstests von einem Kampfpanzer aus, die für das Jahr 2025 vorgesehen sind.

Panzerkanone mit 130- oder 140mm

Wie die Bundeswehr berichtet, soll das Kaliber der Hauptbewaffnung beim MGCS gesteigert werden. „Aktuell ist noch nicht entschieden, ob die neue Panzerkanone auf 130- oder 140mm vergrößert werden wird. Auf eines dieser Kaliber wird die Entwicklung aber hinauslaufen“, so die Mitteilung die Bundeswehr.

Als Grund hierfür nennt ein Experte aus dem BAAINBw: „Die heute verbreitete 120mm- Kanone hat kein Aufwuchspotenzial mehr.“ Daher müsse MGCS über eine durchsetzungsfähige Waffe verfügen, um auch in der Zukunft duellfähig zu bleiben. Dafür wiederum brauche es eine höhere Anfangsgeschwindigkeit beim Abschuss bei gleichzeitig höherer Geschossmasse. Beides sei nur durch den Kaliberaufwuchs zu erreichen.

Technologiesäule 2: Kanone, Turm und Munition

Beim Main Ground Combat System (MGCS) handelt es sich nicht um einen reinen Kampfpanzer, sondern um ein Landkampfsystem, das in deutsch-französischer Kooperation entstehen soll. Erst im April dieses Jahres wurden die verschiedenen Technologiesäulen und deren nationale Zuständigkeit verkündet (wir berichteten).

Die Säule 2 – Kanone, Turm und Munition – ist unter deutsch-französischer Führung. In einem ersten Schritt sollen jeweils national unterschiedliche Kanonensysteme entwickelt und nach einer Vergleichserprobung dann ein System ausgewählt werden.

Bei ASCALON handelt es sich um ein System des französischen Teils von KNDS, das Unternehmen firmierte früher unter dem Namen Nexter. Der deutsche Teil von KNDS ist hingegen die ehemalige KMW.

Das Konzept MGCS

Ein erster Demonstrator von MGCS soll 2035 zur Verfügung stehen, die Serienproduktion um 2040 starten. Angesichts dieser langen Vorlaufzeiten rechnet die Industrie allerdings damit, dass Teile von MGCS bereits früher eingeführt werden und dann mit den vorhandenen Systemen, wie dem Kampfpanzer Leopard, verbunden werden.

So verfügt auch ASCALON über eine offene Architektur, welche nicht nur als Grundlage für die kooperative Entwicklung einer Kampfwaffenplattform im Rahmen des deutsch-französischen MGCS-Programms konzipiert wurde. Vielmehr legt sie den Grundstein für den zukünftigen Standard der europäischen Panzerkanone und -munition, wie KNDS betont.

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