Ukraine stellt 7 Millionen Hrywnja pro Kampfbataillon bereit

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat beschlossen, jedem Kampfbataillon 7 Millionen Hrywnja (rund 145.000 Euro) zur Verfügung zu stellen. Dies geht aus einer Mitteilung des Ministeriums hervor. Die zusätzlichen Mittel sollen den Einheiten mehr Flexibilität bei der eigenständigen Beschaffung dringend benötigter Ausrüstung geben – insbesondere Drohnen sollen so schneller und flexibler beschafft werden können.

7 Millionen Hrywnja sollen die ukrainischen Kampfbataillone erhalten, um sie flexibel und schnell in Ausrüstungen wie Fahrzeuge zu investieren.
7 Millionen Hrywnja sollen die ukrainischen Kampfbataillone erhalten, um sie flexibel und schnell in Ausrüstungen wie Fahrzeuge zu investieren.
Foto: Verteidigungsministerium Ukraine

Bereits im Frühjahr 2025 hatte das Ministerium nach eigenen Angaben insgesamt 12 Milliarden Hrywnja (rund 250 Millionen Euro) für die direkte Ausstattung von Brigaden bereitgestellt. Dieser Strategie folgende werden auch jetzt wieder je 7 Millionen Hrywnja pro Kampfbataillon zur eigenen Verwendung verteilt. „Dies wird den Kampfeinheiten mehr Möglichkeiten geben, ihren Bedarf selbstständig zu decken“, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal vergangene Woche.

Gemeint sind insbesondere Drohnen, aber auch Fahrzeuge und Mittel der elektronischen Kampfführung. Grundsätzlich vertritt die Stawka (Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers) die Auffassung, dass die Kampfbrigaden selbst am besten wissen, woran es ihnen an der Front mangelt. Der erhöhte finanzielle Spielraum soll es ihnen ermöglichen, diese Mängel schnell und gezielt abzustellen.

Nach der Entscheidung über 7 Millionen je Kampfbataillon im Hauptquartier fand im Verteidigungsministerium eine Sitzung der Haushaltskommission statt, bei der Mittel umverteilt wurden. Derzeit würde eine Liste jener Bataillone erstellt, die sich im aktiven Kampfeinsatz befinden und von den 7 Millionen Hrywnja profitieren sollen. „Die Aufgabe besteht darin, die Mittel so schnell wie möglich zu überweisen“, betonte Schmyhal.

7 Millionen – Beschaffung direkter und flexibler

Das Beschaffungswesen in der Ukraine geht einen Weg, den beispielsweise Deutschland noch vor sich hat. Hierzulande gibt es mit dem sogenannten „Handgeld für Kommandeure – offiziell „flexible Haushaltsmittel für Kommandeure und Kommandeurinnen und zivile Dienststellenleiter und Dienststellenleiterinnen“, kurz FlexHHM Kdr – immerhin rund 50.000 Euro für die Beschaffung von Artikeln wie beispielsweise Drohnen für den Übungsbetrieb.

Auch Drohnen sollen die Kampfbataillone von den Mitteln beschaffen können.
Auch Drohnen sollen die Kampfbataillone von den Mitteln beschaffen können.
Foto: Verteidigungsministerium Ukraine

Waffen und Munition sind vom Handgeld allerdings ausgeschlossen. Zudem werden auch Büromaterialien oder Reinigungsmittel aus diesem Kommandeurstopf bezahlt, was wiederum den militärischen Nutzen schmälert. Dazu müssen Haushalts- und Beschaffungsrecht beachtet werden. Dennoch ist das 2019 mit damals noch 25.000 Euro eingeführte Handgeld ein Schritt in die richtige Richtung und könnte bald noch aufgestockt werden.

Ukraine erleichtert Drohnenbeschaffung im Land

Das Verteidigungsministerium der Ukraine ist derweil bestrebt, den Kampfbrigaden so schnell wie möglich neue Drohnen zu liefern. „Aus diesem Grund wurden Anfang 2025 die Beschaffungsregeln für Militäreinheiten geändert, die es ihnen ermöglichen, sowohl kodifizierte als auch nicht kodifizierte Produkte nach vereinfachten Verfahren zu erwerben“, erklärte Hlib Kanevsky, Direktor der Abteilung für Beschaffungspolitik des ukrainischen Verteidigungsministeriums.

Es seien gerade solche schnellen Beschaffungen, die es den Kampfbrigaden ermöglichen, die besten innovativen Modelle ukrainischer Drohnen direkt auf dem Gefechtsfeld zu testen.

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