EUNAVFOR Aspides gestartet

Heute Morgen haben die EU-Außenminister den Einsatz von Kriegsschiffen im Roten Meer offiziell beschlossen. Unter der Bezeichnung EUNAVFOR Aspides sollen Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz auf die zivile Schifffahrt im Roten Meer und Golf von Aden abwehren. Das Mandatsgebiet erstreckt sich jedoch auch über die Straße von Hormus bis auf den Persischen Golf. Derweil werden weitere Informationen zum Umfang der Mission bekannt.

Auslaufen der Fregatte Hessen am 8. Februar 2023, die sich der heute gestarteten EU-Mission EUNAVFOR Aspides im Roten Meer und im Persischen Golf anschließen soll.
Auslaufen der Fregatte Hessen am 8. Februar 2023, die sich der EU-Mission EUNAVFOR Aspides im Roten Meer und im Persischen Golf angeschlossen hat.
Foto: Bundeswehr / OMt Kelm

Am 10. Januar 2024 verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Resolution 2722 (2024), in der er die Angriffe der Huthi auf Handels- und Wirtschaftsschiffe aufs Schärfste verurteilte. Die Resolution ist eine Begründung für die heute durch den Rat der Europäischen Union gestartete Mission EUNAVFOR Aspides (gr. Schild). Bereits Ende Januar hatten sich die 27 EU-Staaten auf eine maritime Überwachungs- und Patrouillenmission im Roten Meer geeinigt – allerdings unter der Voraussetzung, dass sie rein defensiver Natur sein soll.

„Europa wird die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer sicherstellen und dabei mit unseren internationalen Partnern zusammenarbeiten“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X. Die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin verwies zudem auf die übergeordnete Bedeutung der Mission: „Über die Krisenreaktion hinaus ist dies ein Schritt hin zu einer stärkeren europäischen Präsenz auf See zum Schutz unserer europäischen Interessen.“

EUNAVFOR Aspides auch vor Iran aktiv

Damit dürfte sich von der Leyen auch auf das deutlich größere Einsatzgebiet von EUNAVFOR Aspides beziehen, welches nicht nur die Gewässer vor dem Jemen westlich und südlich der Arabischen Halbinsel einschließt, sondern auch den Persischen Golf und die Straße von Hormus im Osten ­– und damit eine Präsenz unmittelbar vor der Küste Irans.

Kartenausschnitt der Arabischen Halbinsel mit umliegenden Gewässern.
Kartenausschnitt der Arabischen Halbinsel mit umliegenden Gewässern.
Grafik: wikimedia / NordNordWest unter CC BY-SA 3.0 Lizenz

„Es sind nicht nur europäische Schiffe, die dort gefährdet werden“, stellte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock nach dem Treffen der EU-Außenminister fest, „sondern es betrifft die ganze internationale Schifffahrt. Schiffe aus Asien, Schiffe aus Afrika; und es betrifft auch insbesondere die Golfstaaten, weil ihre Häfen nicht mehr angefahren werden können.“

HQ in Griechenland – Schiffe aus Frankreich, Italien und Deutschland

Die deutsche Fregatte HESSEN (F221) war bereits am 8. Februar ausgelaufen und befindet sich derzeit im östlichen Mittelmeer. Sie wird zusammen mit der Fregatte HYDRA (F452) aus Griechenland, der Fregatte LANGUEDOC (D653) aus Frankreich und dem Zerstörer CAIO DUILIO (D554) aus Italien an EUNAVFOR Aspides teilnehmen. Aus Belgien wird die Teilnahme der Fregatte LOUISE-MARIE (F931) erwartet.

Das Hauptquartier der Mission wird zurzeit in der griechischen Stadt Larisa eingerichtet. Der griechische Flottillenadmiral Vassilios Gryparis hat dort das Kommando, während Italien das operative Kommando von der EU übertragen bekommen hat.

Navid Linnemann

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