Pistorius freut sich „sehr“ auf Zusammenarbeit mit Polen

Der deutsche Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, besuchte gestern Polen. Dort traf er unter anderem in Warschau seinen Amtskollegen, Władysław Kosiniak-Kamysz. Beim gemeinsamen Statement kündigten die Minister eine Neuauflage der „Panzer-Koalition“ an. Betont wurde außerdem die freundschaftlichere Zusammenarbeit mit Polen seit dem Regierungswechsel im vergangenen Jahr.
Zusammenarbeit mit Polen: Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, mit dem Verteidigungsminister der Republik Polen, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, im Rahmen seiner militärpolitischen Reise, in Polen am 18.03.2024.
Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, mit dem Verteidigungsminister der Republik Polen, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, im Rahmen seiner militärpolitischen Reise, in Polen am 18.03.2024.
Foto: Bundeswehr

Władysław Kosiniak-Kamysz ist Vorsitzender der gemäßigt-konservativen Polnischen Volkspartei und war bereits von 2011 bis 2015 Minister für Arbeit und Soziales in Polen. Das Treffen in dieser Woche war das erste offizielle nach Amtsübernahme von Kosiniak-Kamysz im vergangenen Dezember als Verteidigungsminister der neuen Regierung unter Donald Tusk.

„Und ich kann jetzt schon sagen, ich freue mich sehr, ich freue mich wirklich sehr auf eine vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit mit Polen“, sagte Boris Pistorius bei dem Treffen. Eine wichtige Botschaft angesichts der unter der rechtsradikalen Vorgängerregierung angeschlagenen Beziehung beider Länder. Pistorius weiter: „Es ist wichtig, auch aus deutscher Sicht, dass wir unseren Austausch und die Möglichkeiten, die der bietet, deutlich vertiefen.“

Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, mit dem Verteidigungsminister der Republik Polen, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Warschau.
Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, mit dem Verteidigungsminister der Republik Polen, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Warschau.
Foto: Bundeswehr

Der Minister unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Polens als wichtiger Partner in Europa – insbesondere im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine und die Wiederbelebung des „Weimarer Dreiecks“.

Pistorius nannte als einen der Gründe seines Besuchs die Thematik der deutschen Brigade Litauen sowie aktuelle NATO-Übungen. Pistorius sagte dazu: „Auch in Zukunft werden wir, was den Schutz der Ostflanke angeht, an einem Strang ziehen, gemeinsam und unsere vielfältige Zusammenarbeit durch abgestimmtes, vertrauensvolles und freundschaftliches Handeln prägen.“

Verteidigungsminister Polens will freundschaftliche Beziehung

Kosiniak-Kamysz nannte die polnisch-deutsche Zusammenarbeit innerhalb von EU und NATO als eine Grundlage für die Sicherheit „nicht nur der NATO-Ostflanke, sondern tatsächlich für die Sicherheit Europas“, sowie der demokratischen und zivilisatorischen Errungenschaften, Prinzipien und Werte. „Diese Beziehungen“, so der neue polnische Verteidigungsminister, „waren unter unseren Vorgängern gut, aber sie waren nicht freundschaftlich und sie hatten nicht das Ziel, die Sicherheit Polens zu erhöhen.“

Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius wird von seinem polnischen Amtskollegen mit militärischen Ehren in Warschau empfangen.
Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius wird von seinem polnischen Amtskollegen mit militärischen Ehren in Warschau empfangen.
Foto: Bundeswehr

„Polen und Deutschland übernehmen die Verantwortung für die schnellen Eingreiftruppen in Europa“, wurde Kosiniak-Kamysz dann konkreter. „Ab Juli werden unsere Kampfgruppen – 2.500 polnische Soldaten und 2.500 deutsche Soldaten – bereit sein, schnell zu reagieren.“

Ebenso kündigte der Minister die Neuauflage der sogenannten „Panzer-Koalition“ an: „Am 26. März werden wir als gemeinsame Staats- und Regierungschefs Polens und Deutschlands eine Koalition gepanzerter Streitkräfte zur Unterstützung der Ukraine aktivieren.“ Bei der Zusammenarbeit mit Polen und Deutschland als Koordinierungsverantwortliche hätten sich laut Kosiniak-Kamysz auch Großbritannien, Schweden und Italien zur Teilnahme an der Panzer-Koalition bereit erklärt.

Navid Linnemann

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